Nachdem Hinata es endlich geschafft hatte, sich zu duschen und frische Sachen anzuziehen, ging er raus. Er brauchte dringend Frischluft. Auf dem Flur begegnete er Nishinoya und Ennoshita, welche Hinata besorgt anschauten und sich nach seinem Wohlbefinden erkundigten. Der kleine Mittelblocker versicherte ihnen, dass es ihm besser ging, und schenkte ihnen ein strahlendes Lächeln. Nicht vollkommen überzeugt, verabschiedeten sich die Drei voneinander – man würde sich beim Frühstück in der großen Kantine wiedersehen.
Keine halbe Stunde später hatte sich das gesamte Team der Karasuno beim Frühstück versammelt. Es herrschte immer noch eine leicht angespannte Stimmung, welche es schnell aufzulösen galt.
„Hey Leute, hört mal zu", meldete sich der Teamkapitän zu Wort, „offenbar hatten die Trainer gestern noch eine kleine Besprechungsrunde, bei der einstimmig entschieden wurde, dass heute keine Trainingsspiele stattfinden werden. Stattdessen dürfen wir den ganzen Tag am Strand verbringen und unsere Freizeit nach unseren Vorstellungen gestalten."
„Na wunderbar", hörte man Tsukishima kommentieren.
„Ach komm schon, Tsukki, das wird toll!", versuchte Yamaguchi seinen besten Freund zu motivieren.
Hinata konnte Yamaguchis Begeisterung bis ins Letzte nachvollziehen. Er selbst freute sich auch riesig auf einen ganzen Tag am Strand. Und das Beste an allem wäre, dass Kageyama die ganze Zeit oberkörperfrei sein würde! Ein dümmliches Grinsen legte sich auf sein Gesicht und er blickte voller Vorfreude zu Kageyama hinüber. Scheiße! Der Schwarzhaarige hatte ihn bereits seit einer Weile beobachtet und fixierte ihn mit einem finsteren Blick. Er konnte genau sehen, wie sich die einzelnen Gefühlsregungen in seinem Gesicht widerspiegelten. Die letzte Grimasse war wohl zu viel des Guten, denn Hinata sah an Kageyamas Blick, dass dieser offenbar langsam anfing, an seinen Verstand zu zweifeln.
Hinata sah verlegen weg und schaute direkt in die Augen von Korai Hoshiumi, der eben an ihnen vorbeiging. Wut stieg in ihm auf. Wie gerne wäre er ihm jetzt nachgegangen und hätte ihm unter die Nase gerieben, dass er die letzte Nacht eng an Kageyama gekuschelt verbracht hat und diesen beim anschließenden Duschgang sogar nackt gesehen hatte!
„HINATA!", hörte er Daichi zischen, „ich warne dich, wenn du dich heute wieder mit ihm prügelst, verbringst du den Rest des Tages auf deinem Zimmer. Und zwar ALLEIN! Ohne Kageyama. Der wird sich dann stattdessen mit Hoshiumi beschäftigen, klar?"
Hinata sah Daichi mit zusammengekniffenen Augen an. Es kostete ihn alle Kraft, die er aufbringen konnte, um seinen Kapitän nicht ins Gesicht zu brüllen.
„HABEN WIR UNS VERSTANDEN?", wollte Daichi nun endlich wissen. Eine dunkle Aura umwaberte Daichi, die ihn ganz klein werden ließ.
„J-ja, v-verstanden", stotterte er.
„Na dann ist ja gut", erklärte sein Gegenüber, stand auf und gab das Zeichen zum Aufbruch.
--
Im Bungalow brach Hektik aus. Jeder rannte von einem Zimmer ins andere, packte Sachen in die Strandtasche, packte sie wieder aus, nur um sie anschließend doch wieder hineinzustopfen. Shimizu und Yachi standen verblüfft daneben.
„Komm Yachi, lass uns ein bisschen was einkaufen gehen. Ich bin mir sicher, die Jungs freuen sich über einen kleinen Snack am Strand", sagte Shimizu lächelnd.
„Gute Idee", bekräftigte Yachi. Gemeinsam gingen sie zu Herrn Takeda und baten um Begleitung, welcher die beiden mit dem kleinen Bus zu der nächstgelegenen Einkaufsmöglichkeit bringen sollte.
Nachdem die Volleyballspieler es nun endlich geschafft hatten, ihre Taschen zu packen, begaben sie sich nach draußen auf den großen Platz in der Mitte des Camps. Hier waren bereits einige Teams versammelt.
Kuroo hob lächelnd seine Hand und rief: „Huhu, Tsukki, hier drüüüüübeeeeen!"
Der Angesprochene verdrehte bloß genervt die Augen und setzte seine Kopfhörer auf. Soeben wollte er auf den Play-Knopf drücken, als sich ein Arm von hinten um seine Schulter schlang.
„Hey, hey, heyyyyyyy!" Oh Gott, Bokuto, schoss es Tsukishima durch den Kopf.
„Wie geht's Kumpel, wieder mal schlecht gelaunt?"
„Bokuto..., hat Akaashi dir etwa Ausgang gewährt?", fragte Kei gelangweilt.
„Hey, Tsukishima, sei nicht so unhöflich, klar?!", hörte er Daichi zu ihm rüber brüllen.
„Ts", machte dieser nur und trollte sich davon.
„Wie immer ein Sonnenscheinchen", kommentierte Bokuto lächelnd und bewegte sich auf die Gruppe zu.
„Tut mir wirklich leid", wollte sich Sawamura für seinen rüden Teamkollegen entschuldigen.
„Ach was, kein Ding, so kennen und lieben wir ihn doch, nicht wahr?", antwortete das Ass verschmitzt.
--
Kageyama blieb etwas abseits der Gruppe, die sich aus Nekoma-, Fukurodani- und Karasuno-Spielern zusammensetzte. Hinata stand neben ihm und hüpfte von einem Bein aufs andere.
„Nun geh schon zu ihm", hörte dieser seinen Setter sagen.
„Was?"
„Na zu Kenma. Du willst doch zu ihm, oder etwa nicht?"
„Ja, doch, schon. Ich würde ihm gerne ‚Hallo' sagen", erwiderte er.
„Dann geh endlich", forderte Kageyama ihn auf.
Mit einem letzten Blick, der ihm versichern sollte, dass sich Hoshiumi nicht mal ansatzweise in der Nähe seines Tobios befand, ging er rüber zu Kenma.
„Hey, Kenma!"
DU LIEST GERADE
Er soll Mein sein
FanfictionDie Sommerferien stehen bevor und das Volleyball-Team der Karasuno Oberschule wurde in ein vierwöchiges Trainingslager am Strand eingeladen, wo sie gemeinsam mit anderen Mannschaften trainieren können. Während sich Hinata schon längst seiner Gefühle...