Kapitel 53 - ein Kapitel voll Streit

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"Weißt du wann dein lieber Papa gestern oder soll ich lieber sagen heute nach Hause gekommen ist? Um 3 Uhr morgens!" sie schrie schon fast und man merkte schon daran wie sie redete das sie auf 180 war.

"Mein Gott wie oft soll ich denn noch sagen das ich noch mit Arbeitskollegen feiern war" kam es von unten aus dem Wohnzimmer.

"Ach und da kann man nicht mal anrufen und bescheid sagen? Nein da hat der feine Herr ja keine Zeit zu"

Jetzt stand Papa ebenfalls in meinem Zimmer und ich sah nur zwischen den beiden hin und her.

"Ich hab es vergessen. Deswegen musst du ja nicht sofort so einen Aufstand machen!"

"Ich habe mir verdammt nochmal sorgen gemacht"

"Ist okey jetzt beruhigt euch mal wieder" schmiss ich dazwischen weil ich mir solangsam echt bescheuert vorkam.

"Ja klar ICH soll mich beruhigen wer schreit denn hier? Deine Mama oder ich?" sagte mein Papa, drehte sich um und ging.

"Ich hab euch beide gemeint" rief ich ihm hinterher als meine Mama plötzlich an mir vorbei meinem Papa hinterher rannte um mit ihm weiter zu diskutieren. Ich verdrehte die Augen und ging hinterher. Als ich unten ankam schellte es an der Tür.

"Sind wahrscheinlich die Nachbarn würde mich nicht wundern" sagte meine Mama nun etwas leiser. Bevor mein Papa noch etwas erwidern konnte bedeutet ich beiden ruhig zu sein und ging zur Tür. Ich war mittlerweile genau so sauer wie sie weil ich einfach kein Bock auf eine Diskussion hatte und erst recht nicht aus so einem unnötigem Grund.

Ich öffnete die Tür und bereite mich schon auf einen wütenden Nachbarn vor. Stattdessen lächlte mich ein alles andere als wütender Julian an.

"Oh gut das du kommst können wir zu dir?" fragte ich ohne auch nur einen Moment zu überlegen.

"Ehm ja klar wieso denn?" fragte er etwas perplex aber ich folgte ihm einfach nur raus ohne auch nur irgendwas mitzunehmen. Mein Handy hatte ich schließlich eh in der Tasche.

Ich ließ mich auf den Beifahrersitz fallen und er machte die Tür zu und stieg dann hinters Lenkrad

"Was ist denn bei euch los?" fragte Julian als wir in Richtung seines Hauses fuhren.

"Frag lieber nicht" als er mich weiterhin einfach nur neugierig ansah fuhr ich dann doch fort.

"Also mein Papa ist gestern bzw heute ohne sich zu melden erst um 3 Uhr nach Hause gekommen und deswegen macht meine Mama jetzt einen riesen aufstand"

"Was man ja verstehen kann"

"Ja aber man muss ja nicht gleich so ausrasten"

"Ach bis morgen hat sie sich wieder beruhigt glaub mir"

"Ja hoffentlich hast du recht"

"Ganz sicher" sagte er und nahm meine Hand.

Als wir bei ihm ankamen wurde ich erstmal herzlich von seinen Eltern empfangen was mich aufgrund der Startschwierigkarten von seinem Vater und mir echt freute. Ich umarmte beide ebenfalls und ging dann zusammen mit Julian in sein "Zimmer".  Dort ließ ich mich wie immer sofort auf sein unglaublich bequemes Bett fallen.

"Stört es dich wenn ich mal kurz mit Max skype der hat anscheinend irgendwelche Probleme" sagte Julian dann als er mit seinem Laptop zu mir aufs Bett kam.

"Nene mach ruhig" als ich das sagte ging auch schon mein Handy. Hannah stand auf dem Display. Ich ging in den Nebenraum und nahm an.

"Anna?" fragte Hannah mit total verheulter Stimme.

"Hey Hannah. Was ist denn los?"

"Ich hatte gerade Streit mit Max und dann hat er meine Zimmertür zugeknallt und ist total wütend gefahren."

"Worum gings denn?"

"Wir haben über Brasilien geredet und er hat mir erzählt das Valerie und Leon mitkommen dann bin ich irgendwie sauer geworden das er mir das nicht früher erzählt hat und generell das die mitkommen. Er hat dann aus irgend einem Grund Valerie in Schutz genommen und meinte so schlimm ist sie doch garnicht. Dann bin ich halt ausgerastet und meinte dann soll er doch zu ihr gehen ja und dann ist er abgehauen" erzählte sie und schluchzte zwischendurch immer wieder. Wie gut ich diese Situation doch kannte. Ich hatte das ja gestern selber erst erlebt nur das es bei uns lange nicht so schlimm war.

"Ach Hannah. Das hat er ganz bestimmt nicht so gemeint"

"Er hat es aber gesagt als ob er es so gemeint hat außerdem warum haut er einfach ab?"

"Max ist bestimmt genauso traurig darüber wie du und ich glaube er war einfach ein bisschen sauer und da sagt man schonmal Sachen die man nicht so meint"

"Ich hoffe du hast recht"

"Ganz bestimmt Hannah. Das wird wieder"

"Und wenn er wirklich zu Valerie gefahren ist?"

"Hannah! Jetzt spinnst du aber! Julian skypt im Nebenraum mit Max der wird sich sicher gleich melden da sorgt er schon für"

"Ehrlich?"

"Ja" ich wusste zwar nicht ob er wirklich dafür sorgte aber so wie ich meinen Freund kannte würde er solange auf Max einreden bis der bei Hanah anrief.

"Ihr seid echt die besten. Ich leg dann jetzt auf falls er gleich anruft. Tschüss" damit hatte sie auch schon aufgelegt und hörte sich schon wieder viel mehr wie meine beste Freundin an.

Ich steckte mein Handy zurück in meine Hosentasche und ging zurück zu Julian. Der saß immernoch mit dem Laptop auf dem Schoß auf dem Bett und redete mit einem sehr verzweifelt klingendem Max. Ich habs doch gewusst.

Als Julian mich sah zeigte er mit mit einer Handbewegung ich solle dazu kommen. Ich setzte mich also neben ihn so dass Max mich auch sehen konnte.

"Oh hey Anna" sagte er.

"Sag ihm bitte er soll Hannah verdammt nochmal anrufen" sagte Julian und sah ihn vorwurfsvoll an.

"Er hat recht ruf sie an."

"Was wenn sie das garnicht will?"

"Will sie. Ich hab gerade mit ihr telefoniert und glaub mir die wartet nur auf deinen Anruf"

"Echt?"

Julian und ich nickten. Schon hatte Max sich verabschiedet und skype beendet.

Julian hielt mir die Hand hin und ich schlug ein.

"Wir sind so gut" sagte er und wir lachten beide.

Er legte den Laptop weg und ich ließ mich gegen seine Schulter sinken.

"Wir streiten nie okey?" sagte er und legte seinen Arm um mich.

"Das kann ich dir nicht versprechen"

"Wie Unromantisch" er drückte kurz meinen Arm und ließ sofort wieder locker.

"Ja aber ist doch so wir werden uns irgendwann streiten"

"Solange ich mit dir streite soll es mir recht sein"

"Und wir uns ganz schnell wieder vertragen" fügte ich hinzu. Julian nickte und küsste mich dann erst auf die Stirn und anschließend auf den Mund.

Als er sich von mir löste legte ich meinen Kopf in die Kuhle unter seinem Schlüsselbein.

Ich bekam eine SMS wahrscheinlich von meiner Mutter. Das war mir gerade aber egal.

Du & Ich - Ein Leben lang | FF Julian DraxlerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt