Kapitel 64 - Tagträumen und Koffer quetschen

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"Soll ich nochmal?"
"Nein!" daraufhin lachte ich und er stellte zu meiner Erleichterung das Radio wieder an.

Wir fuhren zu mir nachhause wo ich meinen Eltern die neuen Sachen zeigte und dann natürlich noch von der Sache mit dem Auto und dem Lied erzählte.
Daraufhin grinste mein Papa Julian an der hinter mir stand und klopfte ihm auf die Schulter.
"Geile Sache! Du ich muss morgen zu einer Besprechung nach Dortmund kann ich mir die CD mal ausleihen"
Meine Mama sah in mit diesem typischen "mensch-Thorsten-jetzt-reiß-dich-aber-mal-zusammen" - Blick an woraufhin er nur grinste.

Meine Mama verschwand wieder im Garten und mein Papa in der Garage aus der er gekommen war als wir vor dieser geparkt hatte. Wahrscheinlich schraubte er wieder an irgendwas rum oder nahm sich vor die Garage endlich aufzuräumen um dann mitten drin aufzuhören und alles wieder voll zu packen.

"Du musst ja morgen zur Schule. Ich geh dann lieber mal" sagte Julian und drehte sich zu mir um.
Ich nickte nur und sah dann zu ihm hoch. "Aber wir sehen uns noch bevor wir Samstag fliegen?"
"Klar. Spätestens Freitag da pennst du nämlich bei mir damit wir Samstag früh los können. Aber bestimmt auch vorher noch ich halt das doch garnicht aus"
"Also das mit Freitag muss ich aber noch..."
"Alles mit deinen Eltern geklärt" unterbrach er mich.
Ich lächelte ihn nur an und stellte mich auf die Zehenspitzen um ihn zu küssen. Er gab mir zum Schluss noch einen Kuss auf die Stirn und verließ dann das Haus.
"Wir telefonieren noch. Ich liebe dich!" rief er mir zu und stieg dann in sein Auto mit dem er kurz nachher wegfuhr.

Als Julian weg war setzte ich mich zu meiner Mama in den Garten und beschloss mal wieder etwas zu lesen oder so. Aber egal welches Buch ich anfing ich konnte mich einfach auf nichts konzentrieren. Im Endeffekt nahm ich mir also die Broschüre von dem Hotel in das ich nach der WM mit Julian fahren würde und googelte den Namen. Auf der Internetseite konnte man dann wirklich alles über das Hotel lesen. Allerdings ging mein erster klick auf die Fotos. Alle Zimmer waren riesen groß und hatten die Terasse zum Meer. Es gab einen eigenen wellnessbereich mit verschiedenen Anwendungen die man allerdings dazu buchen musste. Ich kam aus dem schwärmen garnicht mehr raus da ich nicht nie in einem solchen Hotel Urlaub gemacht hatte und mich einfach riesig freute eine Woche mit Julian komplett alleine zu sein.
In meinen Tagträumen versunken bekam ich garnicht mit wie Mama mit dem Telefon in der Hand hinter mir stand. Bis sie sich über mich beugte und mir auf die Schulter klopfte. Ich schreckte hoch woraufhin sie auf meinen Laptop guckte und lächelte.

"Na träumst du schon von Brasilien?"
"Bisschen...wer ist den am Telefon?"
"Hannah" meine Mama hielt eine Hand vor den Lautsprechern und flüsterte mir zu. "Sie klingt etwas aufgeregt ich warne dich nur vor"
Ich lachte kurz und nahm ihr den Hörer aus der Hand.

"Hey Hannah" sagte ich.
"Naa alles fit?" Okey Mama hatte recht da ist jemand mindestens genauso aufgedreht wie ich.
"Ja sicher. Bei dir so?"
"Alles supi! Du musst mir helfen Anna. Ich krieg nicht alles in meinen Koffer"
"Du packst schon?"
"Man kann sie früh genug anfangen. Außerdem muss ich noch im DM also Kosmetik Sachen einkaufen, voll viel ist noch in der Waschmaschine und Max muss ich auch noch helfen der ist nämlich genauso begabt wie ich" korrigiere da ist jemand aber VIEL aufgdrehter wie ich.
"Alles klar. Und dein Problem war jetzt genau welches?"
"Das mein verdammter Koffer nicht zu geht"
Ich atmete hörbar aus. Allerdings eher aus Spaß was Hannah auch verstand da sie leise lachte."Soll ich vorbei kommen?"
"Du wärst meine Rettung"
"Notfallhelfer Anna ist auf dem Weg"
"Danke, danke, danke. Hab dich lieb"
Ich lachte noch kurz und legte dann mein Handy weg. Als ich aufstehen wollte um meine Schuhe anzuziehen stellte ich fest das diese schon vor meiner Liege standen. Ich sah meine Mama an die mir nur zuzwinkerte.
Ich zog also meine Schuhe an, schnappte mir mein Handy und Portmonee wegen des Bustickets und verabschiedete mich noch bevor ich das Haus verließ.

Draußen hörte ich Papa immer noch in der Garage rum werkeln.
"Papa?" rief ich.
"Ja?" Er kam raus und wischte sich gerade die Hände an einem Tuch ab.
"Ich geh zu Hannah"
"Jaja mach mal. Aber komm zum Abendessen wieder ich wollte eigentlich grillen"
"Lass ich mir nicht zweimal sagen" ich winkte noch kurz und ging dann zur Bushaltestelle wo ich den nächsten Bus zu Hannah nahm. Diese öffnete mir die Tür bevor ich überhaubt klingeln konnte.

"Hey Anna" sie umarmte mich kurz und ich folgte ihr in ihr Zimmer.
"Deine Mama nicht da?"
"Nö bei irgendso einem Typen"
"Was für einer?"
"Kenn den nicht aber sie scheint mir das ja auch nicht erzählen zu wollen" Autsch! Thema Wechsel.
"Na dann zeig mal den Koffer"
Ich sah auf ihr Bett wo tatsächlich ein vollgepackter Koffer stand.
"Muss da denn nicht noch was rein?"
"Nein hab gerade das letzte aus dem Trockner geholt und der Rest also ein paar Oberteile kommen bei Max mit rein der hat eh nicht viel mit."
"Alles klar dann los. Du setzt dich drauf und ich mach zu" das klappte schließlich immer.

Hannah setzte sich also komplett auf den Koffer so dass ich ihn mit ein bisschen Mühe tatsächlich zu bekam.
"Du bist meine Rettung!" sie sprang auf und warf sich mir quasie an den Hals. Ich lachte kurz bevor sie mich wieder los lies und wir uns beide aufs Bett fallen ließen.
"Ich freu mich schon so Anna das glaubst du mir nicht" sagte sie total aufgeregt.
"Oh doch das glaube ich dir"
Wir schwärmten also wie jedes mal wenn wir uns in letzter Zeit trafen von Brasilien.
Um 17:00 Uhr schreckte ich hoch da mir einfiel das mein Papa ja grillen wollte.

"Du Hannah ich muss los. Wir wollten grillen. Du kannst aber gerne mitkommen wenn du willst"
"Ne wir gehen gleich selber essen. Aber guten Appetit wünsch ich dir"
"Ja dir auch"
Wir verabschiedeten uns noch und ich nahm den Bus nach Hause.
Dort warteten meine Eltern dann tatsächlich schon mit dem essen im Garten auf mich. Ich setzte mich dazu und freute mich über etwas zu essen da ich echt Hunger hatte.

Um 22:00 Uhr saß ich immer noch mit meinen Eltern dort da wir uns total verquatscht hatten und das Wetter einfach so schön war. Ich beschloss aber dann doch ins Bett zu gehen da ich ja wusste wie ich morgen drauf war wenn ich zu wenig schlaf bekam. Ich ging also hoch und machte mich fertig zum schlafen.

Die nächsten Tage zogen sich wie Kaugummi und ich wusste ich nicht wie ich das bis Freitag aushalten sollte ohne durchzudrehen zu mal Hannah die Sache nicht unbedingt besser machte. Im Gegenteil die war noch aufgeregter wie ich und das wurde mit jedem Tag schlimmer. Julian versuchte mich zwar immer wenigstens ein bisschen zu beruhigen. Das selbe versuchte allerdings auch Max bei Hannah aber die beiden konnten auch nicht ganz verstecken das sie selber nervös waren.
Wir hatten also mittlerweile Freitag Mittag und Hannah und ich hatten endlich Schule aus. Max stand bereits mit dem Auto an der Schule während ich erst noch nachhause fuhr da Julian etwas zu erledigen hatte und es nicht eher schaffte.

Du & Ich - Ein Leben lang | FF Julian DraxlerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt