11. Kapitel

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Durch die immer stärker werdende Unruhe wird sie aus ihren Gedanken gerissen. „Was geht hier vor sich?", will sie Piper fragen, doch der steht schon längst nicht mehr neben ihr. Durch die Panik an Bord wird sie angesteckt und panisch schaut sie sie sich nach Beelzebub um. Dieser steht, zusammen mit Atencio und Teague, auf der Brücke und wild beraten sie sich. Sie hüpft von dem Fass und bereut diese Tat umgehend. Ihre Schulter macht sich bemerkbar und vor Schreck hat sie beinahe auf geschrien konnte sich aber im letzten Moment noch bremsen. Ohne auf die besorgten Blicke der Crew zu achten läuft sie zu Teague, um auf den neusten Stand gebracht zu werden. Der Weg dorthin zeigt sich als schwieriger als vorerst angenommen, denn durch das nasse Deck und der Umwucht beim Laufen durch die Schulter braucht es seine Zeit bis sie die Drei erreicht. „Was ist los?", ist die erste Frage die sie stellt nachdem sie sie erreicht hat. „Unser Plan geht nach hinten los", antwortet Atencio mit seiner hohen Stimme und zeigt mit seinem Zeigefinger auf das Meer. Dort steuert das englische Schiff direkt auf sie zu und kommt gefährlich nah, sodass sie sogar die Flagge erkennen kann. „Und was machen wir nun?", fragt sie weiter. „Kapitulieren", Teague schaut todernst auf seine Crew und fährt fort: „Noch einen Kampf überstehen wir nicht, vor allem nicht mit der meuternden Mannschaft der Riptide unter uns". Dort hin haben sie also die Unruhestifter gesteckt, in eine Zelle. „Norrington ist ein guter Verhandlungspartner und vielleicht kann ich ihn überreden Euch frei zu lassen", wendet sich Teague an sie. „Wie ihr schon so schön erwähnt habt, seid ihr nur ein Druckmittel", zwinkert ihr Atencio zu. Über diesen schnellen Rückzug seiner Seitz ist sie überrascht, denn sie hat ihn nicht als Verlierer eingeschätzt. Irgendeinen Trumpf muss er noch haben, die Frage ist nur wann er ihn ausspielen wird. „Ich unterrichte die Mannschaft, wir müssen einige Vorkehrungen treffen", sagt Atencio und wartet auf das zustimmende nicken vom Captain, welches auch darauf folgt. Komplett verwirrt wird sie stehen gelassen und schaut den Drei hinterher wie sie mit der Crew reden. Dieses unkonventionelle Handeln bringt sie komplett aus dem Konzept, denn für sie ergibt es keinen Sinn zu kapitulieren, denn obwohl sie unterbesetzt und verletzte an Board haben hat sie nicht gedacht das Teague so schnell aufgibt. Sie stellt sich neben den Steuermann der sie schräg anschaut. „Was hältst du von dem Beschluss?", fragt sie aus reiner Neugier den Steuermann, der August Clows heißt, sie hat den Namen nur durch Zufall aufgeschnappt. „Ich bin da sehr neutral, seine Entscheidungen sind manchmal fragwürdig, erweisen sich hinter her aber als richtig. Nehmen wir dich als Beispiel, wir alle waren dagegen das eine Frau an Board kommt, doch ließ sich der Captain nicht beirren und am Ende warst du äußerst nützlich. Ich hinter frage seine Entscheidungen schon lange nicht mehr", erklärt er und schaut wieder nach vorn. Die Unsicherheit kann man trotzdem in seinen Augen sehen und so nickt sie einfach nur. Sie dreht sich um und geht zum Heck, um sich das gegnerische Schiff genauer anzuschauen und zu verstehen was der Kapitän vor hat. Mit zusammengekniffenen Augen versucht die Gestalten auf dem Schiff besser zuerkennen und traut ihren Augen kaum, ein kleiner Zwei-Beiner steht an der Reling und schaut in ihre Richtung.

Durch das Sonnenlicht, welches direkt in ihre Augen scheint glaubt sie sich verguckt zu haben, doch auch beim zweiten Mal hinschauen erkennt sie den kleinen Jungen. Zu dem Jungen gesellt sich ein älterer Mann und sie glaubt Admiral Norrington auszumachen. Der Knabe zeigt auf das Schaff auf dem sie sich befindet doch hat sie eher das Gefühl das er sie meint. Norrington folgt seinem Finger schaut ebenfalls zu ihr, jedenfalls nimmt sie das. „Hast du etwas gesehen, das nützlich sein kann?" Zuckend löst sie sich aus ihrer Starre und funkelt Piper böse an. „Entschuldige. Also?", neugierig schaut sie zum Schiff. „Ich habe ein Kind auf dem Schiff gesehen", sagt sie ein wenig hysterisch, da sie nicht verstehen kann wie auf einem Schiff der Navy ein höchstens 10-jährier Mensch sein kann. „Das ist gut möglich, das zeigt einfach nur das Teague recht behalten hat und das wirklich Norrington's Schiff ist. Ab und zu nimmt er seinen Sohn mit, um ihn auf seine Zukunft vorzubereiten." Piper sagt das ganz gelassen und diese Gleichgültig verwundert sie noch mehr. „Sollte man einem Kind nicht seine Kindheit lassen und es nicht sofort mit der Realität konfrontieren?" „In welcher Zeit lebst du?", belustigt schaut er sie an, „wenn du nicht früh auf das Leben vorbereitet wirst endest du schnell als Abschaum." Kopfschüttelnd, über diese traurige Aussage, schaut sie sich die Menschen auf dem Schiff an. Der Junge steht immer noch an der Reling und schaut zu ihnen hinüber. „Komm, du wirst sie gleich von nahem sehen", sagt Piper und zieht seine Pfeife aus seiner Tasche und wendet sich von ihr und dem englischen Schiff ab.

In the sea is more than water (Fluch der Karibik FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt