26. Kapitel

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Völlig außer Atem reißt sie die Tür zur Kapitäinskajute auf und ist über die Vielzahl der Zwei-Beiner in dem Raum überrascht. Belphegor, Piper, Wise, Kenway und Jack Sparrow haben sich versammelt und schauen sie gemeinsam überrascht an, als sie fast komplett durchnässt den Raum betritt. „Oh", ist das Einzige, das sie zu dem Zusammentreffen sagt und tritt ein. Sie schließt hinter sich die Tür und schließt somit den strömenden Regen aus. „Wie kommen wir zu der Ehre?", fragt Merlin der über ihr Erscheinen scheinbar am wenigsten überrascht ist. „Ich muss mit Kenway reden", sagt sie und wartet auf eine Reaktion der Anderen. Beelzebub macht eine große Bewegung mit den Armen und symbolisiert ihr das sie es einfach in der Runde sagen kann. „Unter vier Augen", verbessert sie sich und schaut die Übrigen abwartend an. „Also hier scheint mir alles geklärt zu sein. Ich geh dann mal", grinsend setzt sich Sparrow in Bewegung und zwinkert ihr Abschließend noch mal zu. „Können wir das verschieben? Sparrow sagte uns gerade das wir in unmittelbarer Nähe von Davy Jones sind und das hat gerade oberste Priorität", redet er mit einem autoritären Unterton. Sie sieht es ein und schaut Edward zu wie auch er den Raum verlässt, gefolgt von Piper und Atencio. Nur Wise schaut sie durch seine Nickelbrille an und bewegt sich nicht vom Fleck. „Ihr scheint für die Crew, Kenway inbegriffen, ein Rätsel zu sein doch seid Ihr gar nicht so mysteriös", schießt Merlin darauf los. Jyndira wartet einfach bis er sich erklärt. „Doch ist das nicht mein Problem. Mir geht es hauptsächlich um mein Wohl, sonst wäre ich gar nicht so alt geworden", er macht eine Pause und legt sich seine nächsten Worte strategisch zurecht. „Wie dem auch sei, ich finde es schon fragwürdig, das Ihr Euch mit Piraten umgebt, doch viel schlimmer finde ich Verrat. So kann ich auch Euren Zusammenschluss mit Norrington nicht tolerieren. Ich hielt es aber für angebracht erst Eure Seite zu hören bevor ich zu Kenway gehe. Nun, was sagt Ihr zu eurer Verteidigung?" Entgeistert starrt sie ihn an und braucht ein bisschen um die, nicht gerade unwahre, Anschuldigung zu verarbeiten. „Woher wisst Ihr es?" „Den Korb mit den Tauben, den ihr von Ihm erhieltet, hat ein Brandzeichen der Royal Navy. Und sonst kenne ich keinen anderen der so auf Kenway fixiert ist." Das leuchtet ein und sie ist wieder einmal über seine Intelligenz überrascht. „Es ist nicht so wie es den Anschein hat", fängt sie an es Aufzuklären, „Es stimmt, ich habe den Korb von Norrington und er schlug mir auch ein Deal vor, welchen ich notgedrungen akzeptieren musste. Doch habe ich in keinster Weise die Absicht verfolgt Kenway wirklich zu hintergehen. Doch nur so, so wusste ich, käme ich heil aus der Sache wieder heraus." Sie muss sich einem prüfenden Blick von Wise unterziehen und fühlt sich dezent unwohl. „Was wollte er von Euch?" „Ich soll ihm Bericht erstatten, über das was Edward macht und wo er sich befindet, da er ihn endlich am Galgen sehen will. Dafür bekam ich auch die Tauben", erklärt sie und merkt wie ihre Knie langsam weich werden und sie zu zittern beginnt, was auch zum Teil ihrer nassen Kleidung geschuldet ist, aber nicht zu Letzt an dem kritischen Blick von Wise. „Ihr könnt weder schreiben noch lesen, wie wollt Ihr ihm einen Brief zu kommen lassen?", fragt er spöttisch. „Diesem Problem wollte ich mich widmen, wenn es so weit ist." Wise erwidert darauf nichts und so legt sich eine bedrückende Stille über die Beiden, wobei man deutlich sagen muss, dass sich Jyndira viel unwohler fühlt als es Merlin tut. Nervös verlagert sie ihr Gewicht von einem Bein zum anderen und beißt sich leicht auf die Lippe. „Euch ist schon bewusst, dass ich das Kenway sagen sollte?", bricht er die Stille. „Sollte?", hört sie das Zauberwort. „Ich schlage vor, dass das erst mal vertraulich geregelt wird. Wir wollen ja nicht zu schnell die Pferde scheuen", erklärt er und sie ist wirklich erleichter, wobei sie die Redewendung nicht ganz versteht. „Wollt Ihr mir dann helfen?", fragt sie hoffnungsvoll, da sie weiß, das sie das Problem mit der Legasthenie nicht umgehen kann. „Sagen wir es so, ich werde Euch unter die Arme greifen. Doch gibt es Dinge die man als weiser Mann lieber nicht wissen sollte." Er rückt seine Perücke zurecht und schaut sie eindringlich an. „Wir sollten anfangen, denn ich kann mir gut vorstellen, dass jemand wie Norrington ungern wartet." Sie sieht es als Einladung und geht zu dem kleinen Schreibtisch. Eine kleine Schublade steht einen Spaltbreit offen und sie zieht sie komplett auf. Da sie sich viele Dinge merken kann, konnte sie sich bei der letzten Durchstöberung von Kenway's Quartier auch merken wo er die Pergamentrollen aufbewahrt. Sie nimmt eine heraus und legt sie auf die Arbeitsfläche. Aus einer Halterung nimmt sie einen Federkiel und legt ihn neben das Stück Papier. Da sie nun alle Vorkehrungen getroffen hat schaut sie ihn nun abwartend an. „Ihr glaubt doch nicht wirklich das ich den Brief für Euch schreiben werde?", fragt er belustigt, „angle einen Fisch für einen Mann und er ist für den Moment gesättigt. Zeige ihm wie er einen Fisch fangen muss und er wird nie mehr Hungern." Genervt schnaubt sie auf, „dies wird viel zu lange Dauern und wie Ihr es so schön gesagt habt, Norrington ist keiner der geduldigen Sorte." Man sieht Wise an wie er mit sich ringt, doch sieht er ein das sie Recht hat. „Ich schreibe Euch den Brief, aber nur dieses eine mal. Es ist auch für Euch zum Vorteil, wenn Ihr lesen und schreiben könnt", gibt er schließlich nach. „Dankeschön", sagt sie freudig und macht einen kleinen Luftsprung, da sie dadurch ein Problem vorerst vom Tisch hat. Merlin setzt sich in Bewegung und geht auf den klapprigen Holzstuhl zu, um sich dort niederzulassen. Er nimmt die Feder in die Hand und taucht die Spitze in ein kleines blaues Tintenfass. „Na dann, fangt an zu diktieren", sagt er abwartend und setzt die Feder zum schreiben an. „Also schön", fängt sie an, „Hallo Norrington, hier kommt der erwünschte Brief. Kenway ist gerade bei mir..." „Halt", unterbricht Wise sie sofort und entfernt die Spitze wieder vom Papier, „Ihr könnt auf keinen Fall so beginnen. Allein die Begrüßung ist fragwürdig und Ihr dürft auf keinen Fall so platt schreiben." Wise atmet einmal tief ein und danach wieder aus, „also nochmal von vorn."

In the sea is more than water (Fluch der Karibik FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt