Jack lässt die Beiden in das Gemäuer und schließt die Tür hinter ihnen. „Es ist mir eine Freude Dich kennen zu lernen", wendet sich Sparrow an sie. „Die Freude ist ganz meinerseits", sagt sie freundlich und lässt ihren Blick durch den Eingangsbereich wandern. Der muffige Geruch, welcher durch den wenigen Sauerstoff und die allerhand fremden Gerüchen verursacht wird und die dazu sehr komische Inneneinrichtung lassen ihr ein unwohles Bauchgefühl aufkommen. Genau kann sie es nicht einordnen, doch sie hat ein ungutes Gefühl bei der Sache. „M-Madam B-Brolin. Das wollen sie. Nicht gut, nicht gut", hört man im Hintergrund den alten Mann sagen und ihn in Regalen wühlen. „Nun gut", fängt Jack an das Gespräch wieder ins Rollen zu bringen, „kümmert euch nicht um ihn. Der alte Hollow hat seine besten Zeiten schon erlebt. Wie dem auch sei, mein Vater wartet schon auf euch." Jyndira mustert den Zwei-Beiner und wird den Gedanken nicht los, das Teague gar nichts von Kenway will, sondern sein Sohn. „Folgt mir." Jack geht vor und führt sie durch den vollgestellten Raum. Er führt sie vorbei an Regalen voll mit Einmachgläsern in denen die verschiedensten Organe schwimmen, an vielen Bücherregalen und vielen kleinen Fässern mit den unterschiedlichsten Aufschriften. „Was genau ist das hier?", fragt sie Kenway so leise wie möglich und hofft inständig, dass der alte Mann es nicht hört, da er es möglicherweise als unhöflich erachten könnte. „Die Räumlichkeiten eines alten, verwirrten Mannes. Er lagert hier all seine Forschungen. In seinen früheren, wohl beigemerkt besseren, Jahren war er ein angesehener Drogerie Händler, doch verlor er sich und entschied sich ein paarmal falsch und so wurde er zu dem was Du heute gesehen hast", antwortet Sparrow für Kenway. Verstehend nickt sie und stumm folgt sie ihm weiter. Er geht immer weiter hinein in das Gebäude und desto dunkler wird es. Durch die zugehängten Fenster, durch die nur wenig Licht dringt und dem wenigen Kerzenschein ist die ganze Atmosphäre leicht unheimlich und auf Jyndiras Haut bildet sich eine Gänsehaut. Den alten Hollow sieht sie nun gar nicht mehr und das beruhigt sie keines Wegs. Zu ihrer Erleichterung sieht sie, dass es Edward nicht anders geht.
„Da sind wir." Jack hält an und zeigt auf eine kleine Tür die zu einem anderen Raum führt. „Nach euch." Er stößt die Tür auf und lässt die Beiden eintreten. Als sie den Raum betritt kommt ihr ein vertrautes Gefühl auf, da sie das Mobiliar erkennt und an die Vergangen denken muss. Sie sieht sogar eine kleine Ukulele auf einer Couch liegen. „Ich hoffe ihr habt darauf geachtet das euch keiner gefolgt ist?", werden sie von Teague ernst begrüßt. Da er keine Miene verzieht liegt Unruhe in der Luft und sie sieht Kenway an das er versucht die Richtigen Worte zu finden. „Wer sollte schon einem glücklosen Piraten folgen?", reagiert er mit Humor, doch scheint es Teague todernst zu meinen. „Es geht hier weniger um dich, sondern eher um deine Begleitung. Sie ist mittlerweile berüchtigter als ich", antwortet er und schaut leicht säuerlich zu Jyndira. Sie fühlt sich wirklich unwohl, da sie nicht mit so einem negativen Wiedersehen gerechnet hat. Doch werden seine Gesichtszüge weicher und ein Lächeln bildet sich auf seinen Lippen, „und daher bin ich stolz auf Euch." Er geht auf sie zu und legt anerkennen seine Hand auf ihre Schulter. „Es ist schön Euch wohl auf wiederzusehen." Er schaut sie eindringlich an und runzelt die Stirn. „Doch Euch beschäftigt etwas", sagt eher zu sich als zu ihr. Sie weiß nicht genau wie sie darauf antworten soll, da sie es im Beisein von Kenway nicht zur Sprache bringen will. „Nur die Frage, weshalb Ihr uns herbestellt habt", wimmelt sie ihn ab und er lässt sie verstehend los. „Also schön, gleich zur Sache", sagt er und zieht sich zurück. Er lässt sich auf der Couch fallen und hätte sich beinahe auf die Ukulele gesetzt. „Ich weiß, dass ich der Jenige war der kein erneutes Aufeinandertreffen wollte, doch hoffe ich das ihr mir dennoch helfen wollt oder eher meinem Sohn", fängt er an sich zu erklären und Jyndira muss sich innerlich auf die Schulter klopfen, da sie Recht hatte mit ihrer Annahme. „Worum geht's?", fragt Kenway und hat offenbar seine Sprache wiedergefunden. „Es geht um mein Schiff", mischt sich Sparrow mit ein. Anscheinenden ist es üblich unter Piraten ihr Schiff zu verlieren und sie wundert sich wie unachtsam man sein kann, um einen so großen Gegenstand zu verlieren. „Es wurde mir gewaltsam entrissen und ich will es wiederhaben", fährt er fort. „Ich hoffe du vergisst nicht zu erwähnen das es deine eigene Schuld ist, das du die Wicked Wench nicht mehr unter Kontrolle hast", tadelnd schaut Teague zu Jack. Irritiert wechselt Jyndira's Blick zwischen dem Vater und seinem Sohn. „Auf was, oder eher, auf wen lassen wir uns hier ein?", fragt Kenway wissend. „Nun im Endeffekt auf die East India Trading Company und...", zögernd schaut Jack zu seinem Vater, „und auf Davy Jones", beendet Teague den Satz. Zischend zieht Kenway die Luft ein. „Keines Wegs. Ich und die Riptide kommen diesem Scheusaal nicht auch nur im Entferntesten zu nah", beschwert er sich auch so gleich. Sie hat zwar ein paar Geschichten über ihn gehört, doch glaubt sie nicht an diese und selbst wenn er das ist was in den Geschichten berichtet wird braucht sie keine Angst vor ihm zu haben, da sie ebenfalls ein Teil der See ist. „Mit dieser Reaktion habe ich gerechnet, doch möchte ich dich ungern an das Jahr 1696 erinnern." Also hat Teague doch noch ein Ass im Ärmel um Kenway am Ende zu überreden. „Das ist Jahre her", reagiert Kenway finster auf diesen miesen Schachzug. „Und dies verliert niemals an Bedeutung solange der Junge lebt. Die Mutter ist bereits verstorben und so wissen nur wir beide von der Wahrheit und es ist in unser beide Interesse wenn dies auch so bleibt." Jyndira überlegt fieberhaft was er meint, doch fällt ihr einfach nichts ein. „Noch ist es nur eine Mutmaßung, doch wer weiß wie sauer der Vater sein würde, wenn sie sich als korrekt heraus stellt, dann möchte ich nicht in deiner Haut stecken." Kenway wägt seine Optionen ab und gibt schlussendlich nach: „Du spielst mit unfairen Karten. Ein nächstes Mal wird es nicht geben." Zufrieden nickt Teague. „Dann ist beschlossen. Hier", er wühlt in einer Tasche, welche in der Nähe der Couch liegt und holt ein kleinen Beutel hervor und wirft ihn Kenway zu. „Eine kleine Entschädigung, füllt eure Kammern und eure Mägen und morgen stecht ihr ins Meer", beschließt er und lässt sich wieder auf der Couch fallen. „Dankeschön", antwortet Kenway leicht genervt, da er wieder zu etwas gezwungen wird worauf er eigentlich keine Lust hat. Kenway wendet sich um zum gehen, doch folgt Jyndira ihm nicht. „Kann ich Euch noch kurz etwas fragen?" Teague nickt und wartete geduldig darauf das sie fort fährt. „Unter vier Augen, wenn es recht ist." „Ich warte dann draußen", reagiert Kenway leicht verletzt, da sie ihn nicht auch ins Vertrauen zieht und verlässt den Raum, gefolgt von Sparrow.
„Also bedrückt Euch wirklich etwas?", mutmaßt er und setzt sich aufrecht hin. „Es ist nicht nur eine Sache", bekennt sie sich und setzt sich gegenüber von ihm hin. „Wisst Ihr noch wie ich damals ins Wasser gefallen bin um den Jungen zu retten?", versucht sie einen angemessen Start zu finden. „Ja, diese selbstlose Tat werde ich wohl nie vergessen, aber warum fragt Ihr?" „Ich nehme auch an das Ihr Euch noch an meine wahre Herkunft und an mein wahres Ich erinnern könnt?", stellt sie eine Gegenfrage. „Dies werde ich wohl genauso wenig vergessen. Schließlich überlebte ich ein aufeinander treffen mit Euch", und bei diesem Satz muss er schmunzeln. „Inordnung, nun...", versucht sie die richtigen Worte zu finden, „ich hätte mich bei dem Aufeinandertreffen mit dem Wasser in meine wahre Erscheinungsform zurück verwandeln sollen, doch das tat ich nicht. Ich blieb in Menschen Gestalt." Teague schaut sie eindringlich an und überlegt wie er seine nächten Worte so beruhigend wie möglich formulieren kann. „Nur weil Ihr das Wasser berührt habt heißt es nicht gleich, das ihr Euch zurück verwandelt. Es hat etwas mit Eurer Einstellung zu tun", leicht verwirrt schaut sie ihn an. Doch er fährt unbeirrt fort: „Ihr braucht das Wasser, das ist wahr, aber es hat auch etwas mit Eurer Psyche zu tun. Ich kann mir gut vorstellen, dass Ihr euch nicht verwandeln wolltet." Diese Aussage hilft ihr dennoch nicht wirklich es zu verstehen. „Wieso sollte ich das nicht wollen? Ich hätte ertrinken können?", fragt sie nach. „Ich denke es hat etwas damit zu tun, das Ihr nicht wolltet und wollt das alle von Eurem wahren Aussehen wissen, das schließt den jungen Norrington mit ein", erklärt er seelenruhig weiter und sie ist immer wieder über die Intelligenz der Menschen erstaunt, da er damit tatsächlich recht haben könnte. „Also wenn der richtige Moment kommt kann ich mich wieder verwandeln?", fragt sie und hofft inständig auf eine Zusage. „Das nehme ich zumindest an, aber genau kann ich es Euch nicht sagen", dankend nickt sie ihm zu. „Das war aber auch nicht alles, oder?", fragt er nach. „Woher?" „Ist nur so ein Gefühl", antwortet er und schaut in ihr verblüfftest Gesicht, „Offenbar habe ich recht." „Ich bin mir aber sicher, dass Ihr darauf keine Antwort habt", sagt sie und schaut auf ihre Stiefel. „Es geht um Eure Vergangenheit", rät Teague und greift nach der Ukulele. Er legt sie auf seinen Schoß und fängt an sie zu stimmen. „Ihr seid Wise beinahe eine Konkurrenz", sagt sie überrascht und schaut ihm dabei zu, wie er am Kopf des Instrumentes an kleinen Rädchen dreht. „Ich habe einfach nur eine gute Menschen Kenntnis und Ihr seid scheinbar über die Jahre verweichlicht." Sie kann ihn für diese Aussage gar nicht böse sein, da sie weiß das er recht hat. „Ja, es geht um meine Vergangenheit", erklärt sie und übergeht gekonnt die Stichelei des Mannes, „ich habe langsam das Gefühl das sie mich einholt. Ich fange in den letzten Monaten an von meiner Mutter zu träumen, das verrückte ist, das ich zuvor nur traumlos schlief." Besorgt schaut er sie an und überlegt was dies zu bedeuten hat. „Ich glaube das hat etwas damit zu tun, das Ihr seit langer Zeit in der Gestalt des Menschen herum irrt und Ihr Euch dadurch schwächt", überlegt er nachdenklich, „oder es hat etwas mit..." Ausreden kann er aber nicht, da die Tür zu dem Raum gewaltsam aufgerissen wird. „Vater, jemand ist den Beiden gefolgt. Die Engländer sind im Eingangsbereich, du musst verschwinden", unterbricht Sparrow seinen Vater. Sauer schaut Jyndira zu ihm, da sie nun nicht mehr von Teague erfahren kann was es mit den Träumen auf sich hat. „Zum Teufel noch eins, Kenway", knurrt Teague und springt auf. Er greift sich seinen Hut und richtet sich an sie: „Das Gespräch muss an der Stelle enden, Ihr müsst hier verschwinden." Wie auf's Stichwort kommt auch Kenway in den Raum gerannt und verbarrikadiert die Tür. „Das läuft nicht nach Plan", sagt er kühl und weicht dem vernichtenden Blick von Teague aus. „Ich glaube Eure Reise beginnt früher als gedacht. Ihr müsst aus dem Hafen verschwinden. Holt die Crew und verlasst Tortuga", befehlt Teague und öffnet eine Tür, welche nach Draußen führt, „Los, los. Ich komme schon zurecht." Hinter der anderen Tür, durch die Kenway und Jack gekommen sind, hört man es Hämmern und die Stimmen der Offiziere. „Worauf wartet Ihr?", fragt er verärgert und schiebt die Drei durch die Tür. Teague schließt die Tür hinter ihnen und das nicht zu knapp, da die Engländer die Tür aufgebrochen haben. Was sich nun im Inneren abspielt kann sie nicht sehen, doch hört sie das rasseln der Degen und Kampfgeräusche. „Hier!", sagt Jack und wirft ihnen Umhänge zu, die sie auch so gleich anziehen. In dem Moment ist es ihr auch egal, woher er diese Kleidung hat sie ist nur froh das sie sie nun hat. Sie zieht sich die graue Kapuze über den Kopf und folgt Jack aus der Seitengasse hinaus auf die offene Straße. Dort mischen sie sich unter das Volk und gehen langsam Richtung Hafen. Zwischen den vielen Menschen werden sie nicht erkannt und fallen auch nicht auf. Doch kurz bevor sie um die Ecke biegt sieht sie den kleinwüchsigen Mann, der von einem Offizier ein kleines Säckchen Geld bekommt. Jedoch ist das ihre kleinste Sorge, da sie gegen einen Mann stößt mit roter Kleidung. „Na, wen haben wir denn hier?", fragt der englische Offizier und schaut sie finster an. Er packt sie am Arm und zerrt sie mit sich.
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In the sea is more than water (Fluch der Karibik FF)
FanfictionPiraten sind wohl die gefürchtetsten Dinge auf hoher See. Sie plündern, brandschatzten und stehlen und keiner ist vor ihnen sicher. Kein Wunder, das sie auch als Dämonen des Wassers bezeichnet werden, doch wird unterschätzt das die wahre Gefahr aus...