Obwohl sich Sparrow so sicher ist mit seinem Kurs scheint die Fahrt kein Ende zu nehmen. Nichts deutet darauf hin das sie bald ihr Ziel erreichen und das frustriert die gesamte Crew. Es ist nicht sonderlich hilfreich, denn dadurch steigt einfach nur der Unmut. Dies merkt auch Kenway und läuft angespannt in seinem Quartier genervt auf und ab. Er weiß genau was alles auf dem Spiel steht und dennoch konnte er die Bitte von Teague nicht abschlagen. Was nicht zuletzt auch an der kleinen Zwickmühle lag, die er ihm stellte. Es nervt ihn zu tiefst das er ihn so in der Hand hat. Doch, so weiß er, ist das Geheimnis bei ihm sicher und er will sich gar nicht ausmalen was alles passieren könnte, wenn aus dem Gerücht eine Tatsache wird, denn dann müsste er am Ende auch noch auf den Bengel aufpassen. „Irgendwann wird sich dieser nachdenkliche Blick auf deinem Gesicht noch einbrennen", bricht Piper die Stille und zündet sich seine Pfeife an. Er zieht ein paarmal an der Mündung bis der Tabak anfängt zu glimmen. Kenway übergeht diesen Kommentar einfach und vertieft sich wieder in seine Gedanken. „Worüber denkst du nach?" Augenrollend pustet er den Qualm aus seinen Lungen und muss leicht anfangen zu Husten. „Das Zeug wird dich noch umbringen." „So wie alles andere in diesen Zeiten", antwortet er hustend. „Also?", fragt er nochmal nach, da der Angesprochene nicht auf seine Frage geantwortet hat. „Über meine Probleme", antwortet er wahrheitsgemäß. „Nichts neues, wobei du immer neue Probleme hast", sagt Piper lachend, „was ist es diesmal?" Kenway hört auf im Kreis zu laufend und schaut zu Piper. Er hadert mit sich ihm es zu erzählen. Sie kennen sich zwar schon seit sehr langer Zeit und Piper ist das einzige das er noch an Familie hat, doch kann auch er ihm nicht alles erzählen. „Jyndira", sagt er schnell und verdrängt die restlichen Gedanken. Sie ist eigentlich das einzig Gute in seinem doch sehr bizarren Leben. „Interessant." Piper rappelt sich etwas auf und schaut zu seinem Schützling. „Sie ist irgendwie die einzige Beständigkeit die du hier hast und sie ist dein Problem?", fragt er etwas verwundert. „Sie verheimlicht mir was. Das merkte ich schon seit dem ersten Mal als ich auf sie traf." „In der Bar?", unterbricht Beelzebub ihn. „Ja. Sie passte nicht in diese Szene und das faszinierte mich und schlussendlich war es ganz gut sie aufgegabelt zu haben. Wie dem auch sei, das ist nicht das was mich zum nachdenken anregt. Sie wollte mit Teague über irgendetwas sprechen und ich frage mich, wieso sie mir davon nicht erzählt." Er runzelt die Stirn und atmet frustriert aus. „Vielleicht geht es dich einfach nichts an, jeder hat seine Geheimnisse." „Aber ich wünschte ich wäre die Person der sie alles anvertrauen kann und nicht einem wild Fremden den sie nur durch mich kennt." „Nimmt man es genau bist du auch nur ein Fremder." Piper fängt sich einen bösen Blick ein und verstummt. „Ich verstehe jedoch worauf du hinaus möchtest", er möchte noch etwas hinzu fügen doch lässt er es sein, da etwas anderes seine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Von draußen hört man das Horn von Cyclops, als Zeichen das sie ihr Ziel erreicht haben. Wie von der Tarantel gestochen springt Piper auf und schaut zu seinem Freund. „Worauf wartest du? Wir sind scheinbar da." In seiner Stimme schwingt Sorge und Ungewissheit mit und Piper muss sich auf die Lippe beißen, damit er keinen bissigen Kommentar ablässt. Kenway macht sich auf den Weg und reißt die Tür auf und geht hinaus.
Draußen tuscheln vereinzelte Mitglieder miteinander, völlig berechtigt, denn man sieht nichts. Abwartend schauen alle nach Oben, da sich alle fragen was Cyclops gesehen hat. Wenn man jedoch den Blick Richtung Ausguck schweifen lässt sieht man, das Cyclops gar nicht den Mund an der Mündung hatte, sondern Sparrow. Mit einer Leine schwingt er sich geschickt aufs Deck und bleibt gekonnt stehen. „Was ist denn hier los?", fragt Kenway ein wenig säuerlich, da er das Gespräch mit Beelzebub nicht beenden konnte. „Seht ihr es denn nicht?" Belustigt schaut er in die Runde und genießt sichtlich die Verwirrung der Männer. „Wie wir sehen, sehen wir nichts", hört man Jyndira aus einer Ecke murmeln, doch laut genug das es bis an Edward's Ohr dringt und ihm ein Grinsen auf sein Gesicht zaubert. Sparrow übergeht es einfach und spricht weiter: „Wir sind da." Er grinst selbstgefällig und streckt die Arme aus. Die Wirkung dieser Worte scheint aber nicht ganz so zu funktionieren, wie er es sich erhofft hat. Alle Augen liegen auf ihm und schauen ihn erwartungsvoll an. Dies merkt er und nimmt seine Hände herunter und verdreht die Augen. Ohne etwas Weiteres zu sagen drängt er sich durch die Masse und schaut über die Reling. Dabei beugt er sich darüber und scheint etwas im Wasser gesehen zu haben. Die Männer folgen ihm und drängen Kenway dabei etwas weiter nachhinten. Das lässt er sich nicht gefallen und zwängt sich bis zur Reling durch seine Untergebenen. „Auf diese Art von Spielerei habe ich zurzeit wirklich keinen Nerv", fängt Edward an drauf los zu reden, doch wird er umgehend von Jyndira unterbrochen, „ich denke er möchte darauf hinaus." Mit dem Finger zeigt sie auf das begehrte Objekt, wofür Sparrow offenbar auch über Leichen gehen würde. „Die Wicked Wench", hört man vereinzelt ein paar flüstern. Das ist eine zutreffende Aussage, denn wenn man genau hinschaut kann man dunkle Segel und Holzbalken erkennen, welche bei genauerer Betrachtung ein Schiff ergeben könnten. So genau kann man das aber nicht sagen, da das Meer trüb ist und das Schiff weit unten auf dem Meeresgrund liegt. „Brillant", sagt Edward genervt und wendet sich von der Reling ab. „Kennt jemand das Sprichwort: So nah und doch so fern?", fragt er spöttig in die Runde, dabei erwartet er keine Antwort sondern spricht einfach weiter: „Du führst uns mitten aufs Meer, ohne ein wirkliches Ziel und ohne einen Plan und was nun soll-..." Weiter kommt er nicht, denn Piper spricht mitten in seinen Satz und übertönt in: „ich denke wir sollten das in deinen Räumlichkeiten weiterbesprechen." Mit den Augen versucht er seinem Freund verständlich zu machen, weshalb er so erpicht darauf ist. Die gesamte Mannschaft sieht nämlich gerade, das ihr Kapitän eigentlich erneut keinen wirklichen Plan hat und das kratz weiter an dem Vertrauen. Glücklicherweise versteht Kenway den Wink und rafft sich zusammen. „Also schön und ihr", er wendet sich an seine Crew, „was steht ihr so herum und wartet darauf, dass das Meersalz an euch haftet!" Die Männer tauschen Blicke miteinander aus die Jyndira nicht zuordnen kann, doch löst sich der Haufen auf und jeder widmet sich wieder gemächlich seinen Plichten.
„Ich kann es nicht fassen", beginnt Kenway seine Wut auf Sparrow abzulassen. Sie haben sich alle in seiner Kajüte zusammengefunden und schauen sich in Ruhe an, wie Sparrow immer kleiner wird. Denn obwohl er es nicht zugeben will weiß er, das sein Plan nur bis zu dem Fund der Wicked Wench ging und alles andere in den Sternen steht. „Ich setzte mich und meiner Crew einer Gefahr aus die so groß ist, das es von mir sogar verwerflich war auf die Vereinbarung eingegangen zu sein. Dennoch tat ich es, da ich davon ausging, wenn man schon so einen koketten Gefallen einfordert wenigsten einen Plan hat, doch es scheint mir so, als würde dieser gar nicht bestehen." Wütend geht er auf Sparrow zu und der sonst so große Redenschwinger zieht eingeschüchtert die Schultern ein. Jyndira hebt anerkennend die Augenbrauen, denn dieser Ausbruch von Gefühlen ist ihr neu, denn für gewöhnlich kann Edward seine Emotionen gut in Schach halten. „Sie scheint mir noch in Takt zu sein. Die einzige Schwierigkeit ist es Davy Jones auf uns aufmerksam zu machen", antwortet er kleinlaut auf die wahrheitsgemäße Unterstellung. Weiter kann Jyndira das Gespräch nicht verfolgen, denn ihr läuft ein kalter Schauer über den Rücken. Ihr Magen zieht sich zusammen und sie weiß im Unterbewusstsein, das irgendetwas Schlimmes auf sie zukommen wird. Wie recht sie mit dieser Annahme doch hat kann sie noch nicht ahnen, aber es wird ihr schneller bewusst werden als ihr lieb ist, denn sie sind längst nicht mehr alleine.
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In the sea is more than water (Fluch der Karibik FF)
FanfictionPiraten sind wohl die gefürchtetsten Dinge auf hoher See. Sie plündern, brandschatzten und stehlen und keiner ist vor ihnen sicher. Kein Wunder, das sie auch als Dämonen des Wassers bezeichnet werden, doch wird unterschätzt das die wahre Gefahr aus...