Sie weiß nicht wie lange sie schon weg getreten ist, doch scheint es lange genug zu sein, um nicht mehr im Wasser zu liegen. Der harte Untergrund unter ihrem Körper fühlt sich mit jeder Sekunde unangenehmer an, aber kann sie sich nicht fort bewegen. „Es ist erstaunlich, ihre gesamte Erscheinung sieht uns so ähnlich und doch unterscheidet sie sich grundlegen von uns. Sie hat viel leichtere und weichere Knochen, ein ganz anderes Knochengerüst und auch anderes Blut. Ihr Blut ist viel Sauerstoff reicher als unseres und reproduziert sich schneller, dadurch konnte sie auch nicht verbluten als sie von dem Schwertstich verletzt wurde", spricht ein Mann nachdenklich, „eigentlich müsste ihr Schulterblatt komplett zertrümmert sein, doch ist das Schwert sauber daran vorbei gegangen und hat nur Muskelgewebe verletzt. Die Heilung sollte eigentlich circa sieben bis acht Monate dauern, doch scheint es mir fast so, als würde in ihrem Körper ein schnellerer Heilungsprozess von statten gehen. Ich würde beinahe behaupten das sie theoretisch, insofern sie wach werde würde, ihre Schulter in zwei Tagen wieder komplett belasten kann." Ein Mann geht in ihrer Nähe auf und ab und dabei biegen sich die Dielen unter seinem Gewicht. „Ich kann einfach nicht verstehen, wie sie mit dieser Verletzung so lange bei Bewusstsein bleiben konnte. Das hätte nicht mal ein erwachsener Mann aushalten können ohne eine Menge Rum intus und dabei war sie vollkommen nüchtern", führt der Mann seinen Monolog fort. „Ich bin nur froh das es ihr besser geht", erkennt sie die Stimme von Teague die sich sehr nah anhört. „Ich hätte wissen müssen, dass sich Norrington nicht die müh macht uns zu verfolgen sondern lieber das langsamere Schiff vorzieht", hört sie eine bekannte Stimme resigniert ausatmen. Teague und Kenway in einem Raum? Das muss heißen, dass die Beiden heil in Tortuga angekommen sind und sie den Engländern erfolgreich entwischt sind. Länger kann sie sich nicht schlafend stellen, zu sehr steigt ihre Neugierde zu wissen wer der andere Mann im Raum ist und was sich während ihrer Abwesenheit zugetragen hat. Sie schlägt ihre Augenlieder auf und dreht ihren Kopf zur Seite. „Guten Morgen", witzelt Kenway erleichtert, denn draußen ist es finster und nur kleine Kerzen erhellen das Zimmer. Sie schaut sich im Raum um ohne auf die Bemerkung von ihm einzugehen und sieht Teague auf einem Stuhl sitzen und einen älteren Mann mit Nickelbrille und weißer Perücke auf sie zukommen. „Schön Euch mal im wachen Zustand anzutreffen", sagt der Mann vornehmen und hält seine Hand gegen ihre Stirn. „Der Blutdruck hat sich gesenkt und auch Eure Temperatur scheint sich zu normalisieren. Schön, schön", er will sie weiter untersuchen, doch unterbindet sie das sofort in dem sie seine Hand wegschlägt. „Gut, das kann dann warten", entgegnet er und entfernt sich wieder zu einem Tisch auf dem allerhand befremdliche Gegenstände stehen. „Was ist passiert?", ist das Erste das sie fragt nachdem sie ihre Sprache wiedergefunden hat. „Als wir gesehen haben, dass Norrington euch verfolgt anstatt uns versuchten wir euch einzuholen, doch stand der Wind schlecht und wir erreichten euch als alles vorbei war. Wir sammelten alles ein, was wir für wichtig befunden, inklusive dir und setzten unseren Weg nach Tortuga fort, um die Vereinbarung einzuhalten. Du warst die ganze Zeit nicht bei Bewusstsein und so brachten wir dich zu Merlin der dich dann heilen sollte", berichtet Kenway und zeigt dabei auf den Mann mit der Brille. „Offenbar wurde meine Hilfe gar nicht benötigt, Euer Körper regenerierte sich während Eurer Abwesenheit fast vollständig von selbst", der alte Mann fummelt an irgendwelchen Röhrchen und entnimmt ihnen eine rote Flüssigkeit. „Merlin Wise, so nennt man mich hier." Er füllt die Substanz in ein anderes Gefäß in dem auch etwas Rotes ist und schaut sich an wie sie miteinander reagieren. Verstehend nickt sie und richtet sich auf. „Wo ist Piper?", fragend schaut sie sich erneut im Raum um, um sicher zugehen das sie ihn nicht übersehen hat. „Er heuert eine neue Crew an, nun da Kenway sein Schiff wieder hat", erklärt Teague. „Und wo soll es hingehen?" „Zur Insla de Muerta, ich bin mir sicher sie zu finden", erklärt Edward. „Wie oft soll ich dich noch warnen. Das Azteken Gold ist verflucht und nur für ein wenig Reichtum würde ich ihn nicht auf mich nehmen", mischt sich Merlin mit ein und löst den Blick von seinen Behältnissen. „Ohne ein gewisses Risiko ist das Leben nicht lebenswert", augenverdrehend wendet Wise sich wieder von ihm ab. „Ein Löffel kann nicht schmecken, was er trägt. Ebenso kann ein törichter Mann die Weisheit des Weisen nicht verstehen, selbst wenn er sich mit einem Weisen verbindet", sagt Merlin trocken und grinsend schaut Jyndira zu Kenway der ganz offensichtlich nicht versteht was er damit meint. „Wie dem auch sei, ich hoffe das sich unsere Wege nicht erneut kreuzen", Teague steht auf und möchte den Raum verlassen. „Auf Wiedersehen", keck schaut Kenway ihn an, ohne etwas zu sagen öffnet er die Tür und geht in die Dunkelheit hinein. „Jyndira, willst du mich begleiten? Ich bin mir sicher das es dir Spaß machen wird und dazu seid ihr mit eurem Degentraining noch nicht fertig, Piper erzählte mir davon und das er viel Potenzial in dir sieht", versucht Kenway sie zu überreden nach dem die Tür hinter Teague zufällt. Sie wägt ihre Möglichkeiten ab und merkt, dass sie eigentlich keine hat. „Gerne, doch nur unter einer Bedingung", verwundert schaut er sie an, da sie eigentlich nicht in der Position steht Bedingungen zu stellen. Er lässt sie aber weiter sprechen: „Wir gehen jeglichen Konfrontationen mit den Engländern aus dem Weg." Sie selbst kann es nicht ganz verstehen, doch liegt das wahrscheinlich an dem kleinen James dem sie nicht unbedingt erneut über den Weg laufen möchte. Das Kenway mit sich selbst ringt sieht man deutlich, denn er spielt zu gerne mit ihnen. „Einverstanden", gibt er schlussendlich doch nach. „Merlin du kommst doch auch mit, oder?", fragt er auch den Arzt. „Ich bin mir da nicht so sicher, nicht das ich mich wieder ausgesetzt auf dem Meer wieder finde", äußert er seine Bedenken, „aber ich habe wohl keine Wahl. Wenn du eine Crew gefunden hast und in See stechen kannst schickst du mir einfach Mono". Er geht zur Tür und öffnet sie, „und jetzt lass mir bitte noch etwas Ruhe." Er schaut zu Kenway und deuten ihm zu gehen, „wenn Ihr möchtet könnt Ihr gerne noch hier verweilen, doch glaube ich das ihr ihm folgen könnt", spricht er zu Jyndira. Kenway steht auf und reicht ihr die Hand, ohne sie zu beachten steht sie auf und geht auf Merlin zu. „Vielen Dank", ist sie das Letzte was sie zu ihm sagt bevor sie auf die Straße geht. „Wo hast du sie bloß aufgetrieben?", fragt er Kenway als er an ihm vorbei geht. „In einer Bar", er folgt ihr und gemeinsam gehen sie zur Riptide auf dem Weg zu ihrem ersten geimeinsamen Abenteuer.
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In the sea is more than water (Fluch der Karibik FF)
FanfictionPiraten sind wohl die gefürchtetsten Dinge auf hoher See. Sie plündern, brandschatzten und stehlen und keiner ist vor ihnen sicher. Kein Wunder, das sie auch als Dämonen des Wassers bezeichnet werden, doch wird unterschätzt das die wahre Gefahr aus...