Desto Näher die Riptide Tortuga kommt, desto lauter wird es. Seit Monaten sind sie in keinen Hafen eingelaufen und dementsprechend sind auch die Ressourcen aufgebraucht. Das alt bekannte Kreischen der Möwen und das Schreien der Handelsleute auf den Stegen erreichen Jyndira's Ohr und unweigerlich muss sie grinsen. „Wir haben ein kleines Problem", sagt Piper der sich neben sie gestellt hat. „Wieso das denn?", reagiert Jyndira auf die nichtssagende Aussage. „Dort", er zeigt mit dem Zeigefinger auf ein Schiff, welches am Hafen vor Anker gegangen ist, „ein englisches Schiff. Seit dem Vorfall mit Norrington, vor ein paar Jahren, konnten wir ihn zwar gut umgehen, doch ist seine Wut immer noch nicht verraucht." „Dann sollten wir den Rotröcken einfach weiterhin aus dem Weg gehen", antwortet sie schlicht und ein wenig abwesend, da sie wieder an den jungen Menschen denken muss dem sie die Taschenuhr geschenkt hat. Sie fragt sich wirklich, was wohl aus ihm geworden ist und ob er sich überhaupt noch an sie erinnert. „Das sagt sich so einfach, doch jemand wie Teague beispielsweise trägt eine Zielscheibe auf dem Rücken und muss sich seit her vor seinen Rivalen verstecken." „Wenn das der Fall ist, woher weiß Edward wo er zu finden ist?", fragt sie und schaut dem Bootsjungen zu wie er vergeblich versucht den Anker aus der Halterung zu heben. „Nun das ist eine gute Frage, dessen Antwort ich nicht mächtig bin", und so endet das Gespräch.
„Holt die Segeln ein, schließt die Luken und holt die Planke", hört man Kenway über das Schiff brüllen. Es herrscht ein wenig Unordnung auf dem Deck, da jeder seinen Aufgaben nachgeht, doch ist die Stimmung überraschenderweise heiter. Verwundert schaut sie sich um, da sie diesen Gemütswandel nicht ganz nachvollziehen kann. Doch liegt das nicht an ihrer Auffassungsgabe, sondern eher an dem Paradoxon. Die Männer, so wurde ihr berichtet, sind Seemänner und fühlen sich daher nur auf dem Wasser wohl, doch sehnen sie sich stets nach dem Festland. Sie schaut sich auf dem Schiff um und betrachtet die Männer die ihren Aufgaben nachgehen, sie dagegen sitzt auf der Treppe zur Brücke und langweilt sich ein wenig. Ihr wurde nie eine wirkliche Aufgabe zu geteilt und ist daher sogar noch nutzloser als Black Jack. „Die gesamte Crew verlässt das Schiff, abgesehen von Cyclops. Doch bin ich mir bei dir nicht so sicher und so wollte ich dich fragen, ob du schon was vor hast, denn wenn nicht würde ich mich freuen, wenn du mich zu Teague begleiten würdest", ertönt auf einmal die Stimme von Kenway hinter ihr. Er geht die Treppe hinunter und bei jedem Schritt biegt sich das Holz. Als er die letzte Treppenstufe passiert hat stellt er sich vor sie und schaut zu ihr hinunter. „Also?", fragt er ein wenig schüchtern. „Nein, ich hatte nichts vor. Eigentlich wollte ich Cyclops Gesellschaft leisten, da er sonst so allein ist, aber ich denke er kommt auch gut allein zurecht. Ich nehme an Piper würde uns ebenfalls begleiten?" „Nein. Er möchte Mr. Turin helfen die Kammern zu füllen", sagt er und gibt ihr die Hand. Sie nimmt diese jedoch nicht an und steht alleine auf und ist dadurch immer noch kleiner als Kenway. „Dann besuchen wir ihn wohl nur zu zweit. Ich habe ihn seit einer halben Ewigkeit nicht mehr gesehen und freue mich auf ein Wiedersehen", sagt sie grinsend und sieht den leicht eifersüchtigen Blick von Edward nicht.
Das Schiff kommt heil an einem Steg zum stehen und fast übereilt verlässt die Crew das Schiff. „Also dann. Machen wir uns auf den Weg", ergreift Kenway das Wort und läuft geschickt über die Planke, welche über die Reling gelegt wurde und auf der man leichter auf den Steg kommt. Sie folgt ihm und betritt das wankende Stück Holz. Obwohl sie über die Jahre echt besser wurde was das Laufen angeht fühlt sie sich bei so etwas immer noch nicht wohl. Kenway versucht es erst gar nicht ihr Hilfe anzubieten sondern wartet geduldig bis sie sicher auf dem Steg steht. „Wo müssen wir denn hin?", fragt sie und gemeinsam verlassen sie den Hafen. „Zu einer gewissen Madam Brolin", antwortet er mit fester Stimme, doch sieht sie an seinem Gesichtsausdruck das er selbst keine Ahnung hat. „Wie wollen Mr. Turin und Piper Nahrung und Rum besorgen, wenn wir rein gar nichts zum tauschen haben?", lenkt sie das Thema um, damit sie Edward nicht noch mehr in Verlegenheit bringt. „Beelzebub hat eine verstrickte Vergangenheit und obwohl ich ihn schon seit meinem fünften Lebensjahr kenne, kenne ich doch nicht alles von ihm", antwortet er geheimnisvoll und beantwortet ihre Frage nicht wirklich. Doch sie sieht ein, dass sie aus ihm nicht mehr heraus bekommt und so laufen sie einfach still nebeneinander her.
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In the sea is more than water (Fluch der Karibik FF)
ФанфикPiraten sind wohl die gefürchtetsten Dinge auf hoher See. Sie plündern, brandschatzten und stehlen und keiner ist vor ihnen sicher. Kein Wunder, das sie auch als Dämonen des Wassers bezeichnet werden, doch wird unterschätzt das die wahre Gefahr aus...