Es war ungewohnt Marlon so unruhig zu sehen. Er hatte keinerlei Probleme gehabt seine Arbeitskollegen davon zu überzeugen ihre Mittagspause im Cafe zu verbringen und doch wurde er nervöser je näher sie diesem kamen. Die Arbeit konnte ihn nicht ablenken, er musste immer wieder an den heutigen Morgen denken. Und das schlimmste war wie am Tag zuvor stand seine Brotdose erneut fertig mit seinem Essen auf der Küchenanrichte. Natürlich war sofort ein Streit zwischen ihm und seinem Bruder ausgebrochen als Linea verschwunden war. Bedeutete die Stimmung wollte sich heute einfach nicht verbessern.
Im Café sah es nicht besser aus: Juli und Linea redeten kein Wort mehr miteinander und Maxi stand irritiert zwischen den Fronten. Als er wieder aus dem Lager kam mit Nachfüllern für einige Eissorten war die Spannung unangenehm dick. Lineas Gesichtszüge waren verhärtet, während Juli immer wieder zu ihr sah. Vergeblich, sie reagiert kaum bis gar nicht, gab kurze Antworten und nahm so viel Abstand wie möglich.
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"Ich hab noch ein paar Klamotten im Auto, wenn du dir was anderes anziehen willst.", Maxi deutete auf seine Autoschlüssel welche neben der Kasse lagen, doch Linea verneint. "Trocknet bestimmt wieder schnell.", murmelte sie, glücklicherweise war ihr lediglich nasses Geschirr gegen ihr Oberteil gekommen. Langsam übertrug sich die gedrückte Stimmung auch auf Maxi. Welcher nach einiger Zeit eingesehen hatte, dass auch er die kalte Schulter abbekam. Es irritierte ihn ungemein, dass Linea Juli in Sachen Melina geholfen hatte. Während er sich bemühen musste, dass sie vernünftig mit ihm sprach. Spielte Eifersucht eine Rolle? Mit Sicherheit und er wusste nicht damit umzugehen. Doch er war immer noch Maxi welcher das Wohl andere vor sein eigenes stellte und sich nichts anmerken ließ. Linea versuchte alles abzublocken woran sie durch die Stille dachte. Doch immer wieder wiederholte sich das Gespräch ihrer Cousins in ihrem Kopf. Gleichzeitig dachte sie an den Abend im Garten mit Marlon. Wie naiv sie gewesen war, dachte er hätte sich ihr geöffnet und es würde nicht mehr lange dauern bis auch Leon seine Zweifel vergas. Sie war nicht dumm, natürlich war es ihr nicht entgangen, gerade weil sie selbst nicht ganz sicher war ob der Umzug so eine gute Idee gewesen war. Doch es war das beste Beispiel, wie schnell sie sich selbst in ihren geliebten Cousins täuschen konnte.Doch natürlich konnte der Tag nicht besser werden. Marlon betrat mit einigen seiner Kollegen das Café und im gleichen Moment schaltete Juli den Mixer für einen Milchshake an, jedoch ohne Deckel. Und wie sollte es auch anders sein stand Linea zu nah als sie das Geschirr abtrocknete. Juli bekam einige Spritzer ab, die Brünette hingegen hatte nun ein weißes anstatt schwarzes Shirt, hatte so ziemlich neunzig Prozent des Mixerinhalts abbekommen. Maxi und Juli stockten beide, dem Blonden stand der Horror ins Gesicht geschrieben. Kurz schloss sie ihre Auge, dass konnte doch nicht wahr sein. Ihr Kiefer spannte sich an und mit Wucht schmiss sie das Handtuch aus ihrer Hand in die Spüle. Im gleichen Zug schnappte sie sich Maxis Autoschlüssel und trat hinter der Theke hervor. Allein ihr Gesichtsausdruck sorgte dafür, dass die Männer ihr Platz machten als sie schnellen Schrittes durch den Laden, aus der Tür und zum Auto verschwand.
Juli rieb sich genervt die Stirn und murmelte ein nicht ganz so leises fuck.
"Das nenn ich ne Begrüßung.", murmelte Maik und sah Linea hinterher. "Alles in Ordnung?", während seine Kollegen Platz nahmen, stellte sich Marlon an die Theke. "Gar nichts ist in Ordnung.", zischte Juli und begann mit Maxis Hilfe die Reste des Getränks wegzuwischen. "Was auch immer du und Leon verzapft habt, bringt es in Ordnung." - "Ernsthaft, was habt ihr gemacht?", Marlon waren die durchdringenden Blicke seiner Freunde deutlich unangenehm. Doch bevor er antworten konnte huschte Linea wieder in den Laden und er nahm platz, froh der Unterhaltung entkommen zu sein. Das schwarze Shirt war ihr etwas zu groß weshalb sie es vor ihrem Bauch verknotet hatte. Die 11 in großen, weißen Buchstaben auf ihrem Rücken stach sofort ins Auge. Über der Zahl stand Maxi, unter ihr Tippkick. Zwar wusste er, dass sein Trikot im Wagen lag, aber er stockte trotz dessen für einen Moment. Es war mehr als offensichtlich, Linea war eine attraktive junge Frau und trotzdem konnte sie immer einen drauf setzten.
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Linea. | die wilden Kerle ✔
FanfictionWie wäre das Leben für die wilden Kerle wenn es sich nicht mehr um Fußball dreht? Wenn das Spiel nur noch ein Hobby und nicht mehr der Mittelpunkt ihres Lebens ist? Zwischen Zukunftsängsten, Schule, Liebe und Pubertät von Heranwachsenden und jungen...