Linea wusste nicht ob die Stille im Auto angenehm oder merkwürdig war, vielleicht von beidem etwas. Maxi hatte sogar Probleme den Gang zu wechseln und Linea schmunzelte. "Du bist also genauso unentspannt wie ich, was?", er lachte leise. "Dann gehts dir auch so?", hinterfragte er. "Was glaubst du wieso ich so lange gebraucht hab um runter zu kommen?", murmelte die Brünette. "Ich fühl mich wie auf meinem aller ersten Date.", fügte sie hinzu. "Ich auch.", lachte er peinlich berührt. "Sei froh, dass du nicht früher runter gekommen bist. Die anderen haben mich nicht in Ruhe gelassen." - "Ich kann es mir schon denken, die paar Kommentare haben mir gereicht.", schmunzelte sie. "Aber wenigstens können wir jetzt darüber lachen anstatt weiter so peinlich zu schwiegen.", sagte Maxi. "Ich glaube Juli hatte doch recht, man macht sich zu viele Gedanken.", murmelte Linea. "Wie kann man sich nicht zu viele Gedanken machen?", fragte Maxi und Linea begann zu lachen. "Genau sowas in der Art habe ich auch gesagt.", erwiderte sie.
"Es tut mir wirklich leid.", sie sah zu ihm, wusste nicht auf was er genau anspielte. "Alles was passiert ist, dass ich ignoriert habe wie du über Sabrina denkst und mich trotzdem mit ihr getroffen habe." - "Es war doch nur Nachhilfe.", erwiderte Linea. Sie hasste das Thema Sabrina, doch irgendwann mussten sie darüber reden.
"Ich weiß, trotzdem war meine Art und Weise damit umzugehen kindisch. Ich hab von dir verlangt dich von Juli und Markus fernzuhalten, hab aber gleichzeitig ignoriert wie du dich wegen Sabrina fühlst.", sprach er weiter. "Ich hab mich auch nicht ganz korrekt verhalten.", erwiderte Linea und tippte dann unruhig auf ihrem Oberschenkel. "Ich hasse dieses Thema.", lachte Linea unbeholfen. "Aber ich weiß, dass wir darüber reden müssen.", fügte sie hinzu. "Besser wäre es.", bestätigte ihr Maxi. "Aber du musst jetzt nicht die ganze Schuld auf dich nehmen." - "Aber ich hab-", doch Linea unterbrach ihn. "Wir haben beide kindisch gehandelt, nicht nur du. Ich hab auch jede Chance genutzt um dir eins auszuwischen und dies mit voller Absicht.", sie fuhr sich durch die Haare. Wusste sich selbst Fehler einzugestehen war nichts schlimmes, doch es war trotzdem mehr als unangenehm. "Ich hab meine Freundschaft zu Jamie und den anderen benutz um dir wehzutun. Nicht nur dir, ich wusste auch wie sehr es Marlon und Leon abfuckt.", redete sie weiter. "Darf ich dir eine Frage stellen?", Maxi sah nicht von der Straße weg, hielt seinen Blick schon fast starr auf die Straße vor sich gerichtet. "Natürlich.", nickte die Brünette etwas angespannt. "Du hattest etwas mit jemandem...", Lineas Herz sackte ab. "War es wirklich Jamie? Oder war es Wilson?", ihre Ohren begannen zu rauschen. "Nein, weder noch.", sie hielt die Luft an. Konnte nicht mal die Tatsache schätzen, dass Maxi Wilson nicht Gonzales genannt hatte. "Ok.", er nickte, eher zu sich selbst und räusperte sich dann. "Ich meine du bist mir keine Rechenschaft schuldig. Ich habe schließlich gesagt, dass wir nicht zusammen wären. Ich wollte es nur wissen.", versuchte er sich zu rechtfertigen. "Ist in Ordnung.", beruhigte Linea ihn. "Ich wäre genauso neugierig." Am liebsten hätte sie ihn gefragt, gefragt ob er etwas mit Sabrina hatte. Doch ihre Brust war plötzlich so schwer von seiner Frage, dass ihr die Frage nicht über die Lippen kam. "War es etwas ernstes?", murmelte Maxi dann plötzlich und Linea sah auf. "Ich will nur wissen ob ich überhaupt eine Chance habe alles wieder zwischen uns gerade zu biegen. Denn wenn du Gefühle für denjenigen hast-" - "Nein.", Maxi stoppte und warf einen Blick zur Seite. "Beide Fragen... nein.", sagte sie noch mal mit fester Stimme.
"Also hab ich noch eine Chance?", von Maxi schien plötzlich jegliche Sorgen abzufallen und seine Schultern zogen sich merklich nach oben. Linea begann zu schmunzeln und bei seinem Lächeln kribbelte alles in ihr. "Hast du.", erwiderte sie und spiegelte sein Lächeln.
Seine Hand legte sich auf ihren Oberschenkel und strich beruhigend mit seinem Daumen darüber. Sie biss sich auf die Lippe um ihr Lächeln zu unterdrücken und sah aus dem Fenster, legte dabei ihre Hand auf seine.-
Wie immer staunte Linea über München bei Nacht, oder eher am Abend. So viele Geschäfte und Lichter erleuchteten die kommende Dunkelheit. Trotz ihrer zahlreichen Besuche in der Stadt kannte sich Linea überhaupt nicht aus. Maxi musste nicht mal ein Navi nutzen um unbeschwert durch die vollen Straßen zu fahren. Ihre restliche Unterhaltung war leicht, unbeschwert gewesen. Als müssten sie alles nachholen was in den letzten Wochen durch ihren Streit gefehlt hatte. Ihre Augen klebten regelrecht an Maxi als er mit Leichtigkeit rückwärts einparkte. Der Wagen kam endgültig zum stehen, er zog die Handbremse fest und schaltete alles aus.
"Warte.", irritiert sah Linea den Brünetten an als sie die Tür öffnen wollte, blieb dann jedoch brav sitzen. Maxi stieg aus, ging ums Auto herum, öffnete die Beifahrertür und hielt Linea seine Hand entgegen. Diese lachte auf und legte dann ihre Hand in seine. "Du gibst dir jetzt schon so viel Mühe, ich hätte auch selbst aussteigen können.", schmunzelte sie. "Gewöhn dich dran.", lächelte Maxi und schloss mit einem kurzen Handgriff das Auto ab. Kurz wurde sie in ihre Erinnerungen gezogen. Maxi hatte schon immer auf die kleinen Dinge geachtet. Wie vorhin im Garten. Er hatte bemerkt wie unangenehm ihr die ganze Situation war und sie mit Leichtigkeit aus dieser befreit. Immer noch hielten sie sich bei den Händen und wie automatisch ließ Maxi sie nicht los, sondern zog sie in Richtung des Kinos. Während Linea bereits über die Szenen aus dem Trailer sprach, begann der Brünette in sich hinein zu lächeln als sie ihre Finger fest in seinen verschränkte. Für einen Samstag Abend war das Kino nicht so voll wie erwartet. Es könnte aber auch daran liegen, dass ein andere neuer Film erst in einer Stunde lief. Er hielt Linea die Tür auf und beide reihten sich in die Schlange der Kasse an.
"Weißt du schon was du essen möchtest?", fragte Maxi als sie einen Schritt nach vorne traten. "Vielleicht nur Popcorn, wir essen ja nachher noch etwas, oder?", murmelte sie und musterte die verschiedenen Menüs auf den Anzeigen über der Kasse. Er nickte und stimmte ihr zu, holte seinen Geldbeutel heraus als sie endlich an der Reihe waren. "Normale Sitzplätze oder den Loveseat?", sofort drehte sich Lineas Kopf zu dem Kassierer, dieser sah Maxi prüfend an. "Wir hätten noch zwei ganz vorn und einen hinten links.", redete er weiter, irgendetwas an der Art und weise wie er Maxi musterte saß nicht richtig mit der Brünetten. Bevor Maxi antworten konnte, legte Linea ihre Hand um seinen Oberarm und verschränkte ihre Hände erneut. "Wir nehmen dann den Loveseat hinten links, danke.", überrascht sah er sie an, danach Maxi und widmete sich dann dem Display vor sich. Tippte es ohne weiteres Kommentar ein, legte die Tickets auf den Tresen und kassierte Maxi ab. Linea konnte sich ein grinsen nicht verkneifen als er ihr das Popcorn in die Hand drückte. Schmunzelnd folgte Maxi der Brünetten und beide verschwanden in Saal 2.
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Linea. | die wilden Kerle ✔
FanficWie wäre das Leben für die wilden Kerle wenn es sich nicht mehr um Fußball dreht? Wenn das Spiel nur noch ein Hobby und nicht mehr der Mittelpunkt ihres Lebens ist? Zwischen Zukunftsängsten, Schule, Liebe und Pubertät von Heranwachsenden und jungen...