K A P I T E L 30

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"Bist du schon aufgeregt?" - "Ich glaube, ich übergebe mich gleich.", Maxi begann zu lachen, während Linea keine Miene verzog. Schmunzelnd löste er seine rechte Hand vom Lenkrad und legte sie auf ihr Bein. Er hatte bereits bemerkt wie unentspannt die Brünette am frühen Morgen war. Sie war aufgeregt, hasst den Gedanken daran die Neue auf der Schule zu sein. Deswegen fuhren sie auch mit seinem Wagen und nicht mit dem Motorrad zur Schule, eine kleine Geste die ihre Nerven vielleicht etwas beruhigen würde.
Das ganze restliche Wochenende hatten die beide keinen Moment allein. Allen voran Nerv und Klette schienen es sich zur Aufgabe zu machen Linea und Maxi zu triezen. Selbst als Sabrina endlich verschwunden war, hatte Linea gerade noch genug Zeit ihre Hose zuzuknöpfen bevor die beiden Nervensägen ihre Namen schrien. Die restlichen Tage verbrachten sie im Teufelstopf, genossen die letzten Stunden bevor der Schulstress wieder losging. Allen voran für Maxi, Juli, Leon und Vanessa, ihr Abschluss rückte immer näher. Immer noch unruhig begann Linea mit Maxis Hand zu spielen, kratze mir ihren Nägeln über seine Haut.
"Wir könnten uns aus dem Unterricht schleichen und uns beim Auto treffen, wenn dus unbedingt brauchst. Du weißt schon zur Beruhigung.", Maxi grinste und Lineas Augen weiteten sich, bevor sie ihm empört gegen die Schulter schlug. "Ich bin diejenige welches  unbedingt braucht? Du bist hier der notgeile!", lachend fing er ihre Hand und drückte ihr einen Kuss auf den Handrücken. "Ist ja gut. Du machst es mir auch nicht leicht.", passend kam das Auto zum stehen und er lehnte sich zu ihr rüber und küsste sie. Ließ seine Hand in ihren Nacken wandern um sie näher bei sich zu haben. Ließ seine Zunge in ihren Mund fahren und brachte sie zum seufzten, wie gerne würde sie sich in diesem Moment verlieren.
"Hör auf, sonst komm ich wirklich auf dein Angebot zurück.", widerwillig löste sich die Brünette, grinsend lehnte er seine Stirn gegen ihre. "Wäre es so schlimm?" - "Wir haben Schule.", erwiderte sie, stockte und bemerkte, dass die Antwort nicht ganz passte. Sie hatte leidglich das erste argumentiert was ihr in den Sinn gekommen war, was sich als ziemlich sinnfrei herausstellte. "Stimmt... Schule.", sein Mundwinkel zuckte nach oben. "Passend zum Thema, ich bräuchte eine neue Nachhilfelehrerin.", mit seinem Daumen fuhr er die Kontur ihres Mundes nach, schon fast automatisch öffnete sich ihre Lippen leicht. "Ich bin eine Klasse unter dir.", murmelte die Brünette abwesend, viel zu fokussiert auf Maxis sündiges Lächeln. "Und? Du bringst mir einiges bei und ich dir. Hört sich für mich ziemlich gut an.", sein Ton wurde immer leiser, seine Stimme rauer. "Du bringst mir also etwas bei?", diesmal lehnte sie Linea provokant nach vorne und legte ihre Hand etwas weiter oben als nötig auf seinen Oberschenkel. Maxi jagte ihren Lippen nach als sie ihren Kopf leicht nach hinten lehnte und sie grinsend auf die untere biss. Und sie hatte ihn Sünde genannte. Er musste sich daran erinnern, dass sie gerade mitten in der Öffentlichkeit waren, in seinem Auto und vor der Schule. "Sobald wir allein sein können, bist du dran Babe.", ein letztes Mal drückte er seine Lippen gegen ihre. Zog danach den Schlüssel aus dem Zündschloss und stieg gleichzeitig mit der Brünetten aus.
Sie standen nur ein paar Minuten beisammen bis die anderen wilde Kerle langsam am Parkplatz eintrafen. Dieser füllte sich immer mehr und Maxi beobachtet angespannt die Brünette welche gegen ihn lehnte. Ihre Miene war wieder wie versteinert, kalt. Jeder der sie ansah hielt keine Sekunden Blickkontakt mit Linea stand und er hoffte, sie würde nicht wieder in diesen Schutzmodus verfallen. Er wollte sie lachen hören und lächeln sehen, dass sie sich an ihrer neuen Schule wohlfühlte. Aber er wusste schon von Raban und Joschka, dass Lineas Name bereits die Runde gemacht hatte. Aber irgendwo war der Verwandtschaftsgrad zwischen ihr und den Wessel Brüdern untergegangen. Man sprach von der kleinen Schwester von Leon und Marlon, nicht ihrer Cousine. Und natürlich feuerte dies nur noch mehr die Gerüchteküche an. Er und auch die anderen waren darauf bedacht all dies von Linea fernzuhalten, damit sie sich  hoffentlich gut einleben würde.
"Na Linny, bereit für deinen ersten Tag?", Klette kam als erste vor dem Paar zum stehen. "Da ist nicht Linny, sondern Lilith.", murmelte Nerv, lachend kamen hinter ihm Raban und Joschka zum Vorschein. Der Rest nur einige Meter hinter ihnen. "Egal wer, sie sieht nicht aus als ob sie Bock auf euer Gelaber hätte.", Juli zwinkerte Linea zu und zustimmend nickte sie, begrüßte mit einem kleinen Lächeln die anderen. "Komm wir gehen zum Sekretariat und dann müssen wir auch schon hoch.", Markus deutete auf die große Uhr über der Eingangstür, fünfzehn Minuten blieben ihnen noch bis Unterrichtsbeginn. "Los Kinder, Markus hat recht. Auf in eure Klassen, wir sehen uns in den Pausen.", grinsend zog Vanessa Leon an den anderen vorbei und nicht begeistert folgten die anderen ihr. "Dann mal los.", murmelte Linea nicht recht überzeugt, betrat mit Markus Maxi das Schulgebäude. Am liebsten wäre sie direkt rückwärts wieder rausgegangen. Wie in jedem schlechten Teeniefilm fanden unzählig Augen sofort die Gestalt der Brünetten, dass sie ausgerechnet mit zwei wilden Kerlen eintraf half nicht wirklich. Und dann auch noch Maxi und Markus? Sie waren bei den weiblichen und vielleicht auf einigen männlichen Schülern am begehrtesten. Natürlich vielen den beiden auch die Blicke der anderen auf. Doch sie sahen etwas anderes als Linea. Nicht nur die eifersüchtigen Blicke der Mädels, sondern auch die interessierten Blicke der andere Jungs.
"Wenn etwas ist sag mir bescheid bitte.", murmelte Maxi und Linea nickte, musterte aufmerksam ihr Umfeld. "Wir müssen nach links.", Markus deutete in die Richtung und Lineas Blick folgte. "Ich muss nach oben.", nicht begeistert zeigte Maxi auf die Treppe rechts von ihnen. "Wir sehen uns nachher.", er und Markus klatschten ab, im gleichen Moment klingelte es. "Shit.", ohne zuzulassen, dass die beiden sich verabschiedeten zog Markus Linea in Richtung Sekretariat. Maxi verharrte für einen Moment, sah den beiden hinterher und hoffte ihre Laune wäre bei ihrem nächsten Aufeinandertreffen besser.

Linea. | die wilden Kerle ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt