K A P I T E L 13

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"Du kannst es ruhig zugeben.", mit einem Ruck schloss Maxi den Kofferraum und wand sich fragend Linea zu. "Die paar Sachen hätten wir wirklich in Grünwald besorgen können.", grinsend spielte sie auf Klettes Aussage an, wippte auf ihren Füßen vor und zurück. Sie hatten eine halbe Stunde gebraucht um alles für den Laden einzukaufen. Hatten somit sogar länger im Auto von Grünwald bis nach München gesessen. "Es hieß die Sachen sind von hier, also schien es mir nur logisch sie auch hier zu besorgen." - "Wenn du meinst.", sie legte ihren Kopf schief, bis sich auf die Lippe und konnte doch nicht verhindern, dass ihr Grinsen breiter wurde. "Na komm, wir haben einiges zu besorgen.", freudig schnappte sie sich seine Hand und zog in auf den riesigen Partybedarfsladen zu. Sie lief vor ihm und trotzdem hatte beide ein zaghaftes Lächeln auf den Lippen als Maxi ihre Finger ineinander verschränkte.

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Maxis Blick wanderte durch den Laden während Linea die Ballons in der passenden Farbe raussuchte. Bis er bemerkte, dass er nicht der einzige war welche in den Bann der Brünette gezogen wurde. Es war eine Gruppe, drei Jungs und ein Mädchen wahrscheinlich ein paar Jahre älter als er selbst. Ungeniert starrten sie Linea an, versuchten es nicht mal zu verbergen. Lediglich die junge Frau schien genervt über das Verhalten ihrer Freunde, warf jedoch nicht ihnen sondern Lineas Rücken einen bösen Blick zu. Maxi drehte seinen Kopf und sofort fanden stach ihm sein Shirt mit seinem Namen ins Auge. Und genau dies schienen auch die anderen zu bemerken, ihre Gesichter verzogen sich und aus dem Augenwinkel sah er wie ihre Augen zwischen Maxi und Linea wanderten. Er ließ vom Einkaufswagen ab und stellte sich hinter Linea. "Suchst du was spezielles?", kurz zuckte sie zusammen, ihr Rücken berührte seine Brust, er beugte sich leicht hinunter und sein Kopf war auf Höhe mit ihrem eigenen. So nah wie sie es nicht erwartet hatte. "Ballons.", murmelte sie und spürte wie sein Körper durchs lachen bebte. "Dann bist du schon mal im richtigen Bereich.", er lachte noch mehr als sie ihn mit ihrem Blick erdolchte. "Ist ja gut, schau mich nicht so an. Was für Ballons willst du?" - "Schwarze und orange, vielleicht auch silberne. Aber hier ist alles nur rosa und blau.", jammerte sie und deutete auf die Hänger vor sich. "Du willst also unsere Farben für die Deko nehmen?", Maxis Herz schlug schneller als ihre Augen lächelnd seine fanden. "Ich dachte es würde passen...?", die Aussage endete in einer Frage. Sie hatte sich mehr Gedanken über die Deko gemacht als sie zugeben würde. Auch wenn es nur Deko für den Geburtstag von jemand war den sie nicht mal persönlich kannte. Wollte sie sich trotzdem Mühe geben. "Hört sich gut an.", als er bestätigend nickte atmete sie erleichtert aus. "Dann müssen wir nur noch alles in unseren Farben finden.", sie stockte als er sich reckte um die Packungen durch zusehen welche aus ihrer eigenen Reichweite hingen. Sie spürte wie sich seine Muskeln anspannten und seine Wärme sich auf sie übertrug. Ihre Gedanken wanderten, wie sich seine Hände auf ihrer Haut anfühlen würden, wie-

"Alles für die Königin.", seine Stimme riss sie erneut aus ihren Träumereien und vor ihr senkte sich seine Hand mit einigen Luftballons. Freudig nahm sie ihm diese ab und schmiss sie in den einige Meter entfernten Einkaufswagen. Nun bemerkte auch Linea die Teenager, um genau zu sein die Blondine. Welche sie erst zynisch musterte und dann zu Maxi sah, in der Hoffnung seine Aufmerksamkeit zu ergattern. Dieser war immer noch mit den Ballons beschäftig und schien nichts zu bemerken. Nicht wie die Blondine ihn schon fast anhimmelte und wie Linea im stillen schwere Körperverletzung anstrebte. Doch dann entspannten sich ihre Gesichtszüge und sie grinste plötzlich. "Findest du noch ein paar?", eine unschuldige Frage mit so viel Wirkung. Sie stellte sich neben Maxi, leicht auf ihre Zehenspitze als wollte sie ebenfalls nach den Farben sehen. Ihre Hand stützte sich auf seinem Rücken ab und lehnte sich in seine Seite. "Mhm, Vorsicht.", er bemerkte nicht, dass sie nur so tat als würde sie das Gleichgewicht verlieren. Stattdessen schlang er seinen Arm um ihre Taille und zog sie wieder vor sich.
"Und ich soll eifersüchtig sein?", ertappte weiteten sich Lineas Augen als Maxi beiläufig seine Frage stellte. Seine Hand ruhte auf ihrer Hüfte und übte leichten Druck aus. Linea räusperte sich, fing sich dann aber nach einigen Sekunden. "Gleich und gleich gesellt sich gern. Außerdem hast du angefangen.", spielerisch verdrehte sie ihre Augen und nahm Maxi die restlichen Ballons ab.
"Wir brauchen noch Teller, Becher und Besteck... Was schaust du mich so an?", sie sah von ihrer Liste auf und spürte wie sich die Hitze in ihrem Gesicht ausbreitete. Maxi stand immer noch am Regal und ließ seine Augen über die Brünette wandern, diese schob den Wagen einige Meter weiter.  "Darf ich dich nicht ansehen?", er genoss Lineas Reaktion und ging auf sie zu. Auch wenn sie krampfhaft versuchte den Blickkontakt aufrecht zu erhalten huschten ihre Augen immer wieder unruhig zur Seite. "Klingt nach ziemlich viel Müll.", sie blinzelte als er ihre vorherige Unterhaltung normal weiterführte. Ärgerte sich über sich selbst weil sie stotterte, sie stotterte weil Maxi sie zwischen seinem Körper und dem Einkaufswagen einkesselte. Wieder drückte sich seine Brust gegen ihren Rücken und er legte seinen Kopf auf ihrer Schulter ab um ebenfalls einen Blick auf ihre Liste zuwerfen.
"A-aber...", sie räusperte sich und spürte wie Maxi neben ihr schmunzelte. "Aber es ist einfacher aufzuräumen. Lieber packen wir alles zum Schluss in Müllsäcke als abwaschen zu müssen." - "Du planst also zu helfen alles wegzuräumen wenn die Party vorbei ist? Ich glaub wir müssen dort lang.", er gab ihr einen kleinen Schubs, setzte sie und den Wagen in Bewegung in Richtung zum richtigen Regal. "Ich hab vor mich zu betrinken wenn wirs genau nehmen. Was?", sie lachte als Maxi überrascht seine Augenbrauen hochzog. "Glaubst du Leon und Marlon-", genervt atmete sie aus und drehte sich um und stoppte Maxi als sie ihm unerwartet näher kam. "Mich interessiert wirklich nicht was sie denken. Wenn ich mich betrinken will, betrinke ich mich, da kann mir keiner rein reden.", ihre Reaktionen wechselten. Linea grinste Maxi an, dessen Hände verkrampften sich um den Griff des Einkaufswagens und sein Atem wurde flacher. "Oder willst du den ganzen Abend auf mich achten?  Auch wenn ich keinen Aufpasser brauche, würde ich bei dir eine Ausnahme machen.", sie konnte es nicht lassen und stellte sich auf ihre Zehenspitzen, sodass nur noch wenige Zentimeter ihre Gesichter trennten. "Würdest du?", stichelte er zurück und verkürzte den Abstand zwischen ihnen noch mehr, zog den Wagen und Linea näher zu sich. Ihr Herz hämmerte gegen ihre Brust, sie ignorierte das Rauschen in ihren Ohren und schlang ihre Arme um seinen Nacken.  "Würde ich.", murmelte sie bestätigend. "Du willst mich den ganzen Abend bei dir haben?", fragte er weiter und neigte seinen Kopf leicht zur Seite, ihr Blick haftete auf seinen Augen und wortlos nickte sie. "Gut, ich dich nämlich auch.", seine Stimme war plötzlich rauer und ihre Hände verfestigten sich um seinen Nacken. Maxis brach zuerst den Blickkontakt und fixierte etwas anderes, ihre leicht geöffneten Lippen. Doch er war nicht allein, auch Linea verspürte diese Anziehung. Diese Verlangen wie sich sein Gesicht ihrem näherte-
"Ops, sorry Kumpel.", niemand anders als die Gruppe von vorhin hatte mit ihrem Einkaufswagen Linea und Maxis gerammt. Erschrocken waren ihre Köpfe hinter sie geschnellt. Sein Kiefer spannte sich an und sein Blick war alles andere als freundlich. Es war wahrscheinlich selten Maxi so zu sehen schoss es ihr durch den Kopf. Sie legte ihre Hände mit der Intension ihn zu beruhigen auf seine Unterarme. Es dauerte Sekunden bis er seinen angesäuerten Blick losreißen konnte und er sanfter wurde als er auf Line traf. "Wir brauchen noch ein paar Lichter, komm.", sie nickte hinter sich und schüttelte fast unmerklich den Kopf. Beide wussten, dass die Gruppe auf Provokation aus war, doch nicht wert waren.

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"Wenn du nicht mit Marlon oder Leon reden willst. Dann red bitte mit Juli, er fühlt sich ziemlich mies." - "Interessiert mich wirklich nicht." - "Linea." - "Maxi...", genervt zog sie seinen Namen in die Länge, doch er schüttelte nur schmunzelnd den Kopf und legte seinen Arm um ihre Schulter. "Joschka und Raban wollten noch Konfettikanonen.", sie deutete zur Seite und Maxi löste sich von ihr und wand sich dem Bereich Konfetti zu. "Glaubst du es ist eine gute Idee den beiden sowas mitzubringen?" - "Nein, aber solange sie mich damit nicht abschießen sollen sie ihren Spaß haben.", sie zuckte mit den Schultern und ließ ihren Blick über die verschiedenen Optionen wandern. "Wieso willst du, dass ich mit Juli reden? Vorhin hörte sich das noch anders an.", wissend grinste sie ihn an und schmiss einige Sachen in den Wagen. "Weil wir beide wissen, dass er es nicht so gemeint hat. Ihr wart beide gereizt und er hat sich nicht richtig benommen-" - "Aber?", erwartend verschränkte sie ihre Arme vor ihrer Brust. "Aber ich bin mir sicher, dass mein Handy sein Gespame in unsere Gruppe bald nicht mehr aushält.", Linea lachte laut auf. "Ich rede nachher mit ihm.", gab sie nach und Maxi schmunzelte. "Gott sie Dank. Was fehlt uns jetzt noch? Die anderen wollen übrigens auch wissen wann wir kommen.", murmelte er nach einem kurzen Blick auf sein Handy. "Nur noch ein paar Kleinigkeiten die Vanessa aufgeschrieben hat, nichts großartiges mehr."

Linea. | die wilden Kerle ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt