Linea. | die wilden Kerle ✔

K A P I T E L 67

"Diesmal also im eigenen Shirt und nicht Tippkicks?" - "Du hast es erfasst." Erwartend sah nicht nur Jaromir zu den Mitgliedern der wilden Kerle. Wieder hatten sich Eric, sein großer Bruder und ihre Freunde zu einem Spiel mit der Mannschaft verabredet. Doch dieses Mal waren sie schlauer und machten nicht den gleichen Fehler wie zuvor. Sie hatten das Spiel für den heutigen Nachmittag angesetzt, morgen Abend ging es dann wieder in einen der besten Clubs in München. Schließlich musste es gefeiert werden, dass Linea nun zu den wilden Kerlen gehörte.
Linea und Markus waren etwas später dran als  geplant, eigentlich sollten beide nur kurz einige Worte mit ihrem Geschichtslehrer wechseln bezüglich eines Projekts. Doch nicht nur im Unterricht konnte er ausholen und so verbrachten sie fast zwei Stunden in der Schule. Markus hatte den anderen bescheid gegeben und so einigten sie sich darauf, dass die beiden die anderen im Teufelstopf treffen würden.
"Hat ja lang genug gedauert.", mischte sich Jayden ins Gespräch eins. "Oh bitte, dachtet ihr wirklich, dass ihr eine Chance hattet Linny bei euch ins Team zu bekommen?", hinterfragte Klette und grinste schelmisch. "So wie ihr beide sie zwischen durch auf die Palme gebracht habt, war der Gedanke nicht ganz abwegig.", Jaromir hob abwehrend die Hände als ihn die bösen Blicke der Wessel Brüder trafen. "Wir hatten von Anfang an eine Sache die sie bei uns gehalten hat.", redete Klette erneut dazwischen. Fragend sahen die älteren zu ihr und grinsend deutete sie nach links. "Na ihn.", genau auf Maxi.

-

"Ich versteh nicht, wieso du dich extra nochmal umziehen musstest. Hättest du auch locker hier machen können.", murmelte Markus als er den Motor ausstellte. "Du hast dein Shirt doch auch schon an.", erwiderte Linea gelangweilt. "Ich hatte es drunter. Sag doch einfach, dass du stolz bist das Trikot zu tragen.", grinste der Torwart. "Lässt du mich dann in Ruhe?", fragte sie schmunzelnd. "Vielleicht." - "Na gut, ich bin stolz endlich ein eigenes Trikot zu haben, zufrieden?", murrte sie dann. "Weiß ich doch Lin.", ihr Mundwinkel zuckte auch wenn sie die Augen verdrehte als Markus ihr zuzwinkerte. Er nahm ihr den Helm ab und platzierte diese sicher bei den anderen, während Linea bereits in Richtung der anderen verschwand.
"Linea! Wie gehts dem neusten Mitglied der wilden Kerle?", grinsend lief die angesprochene auf Eric zu der bereits mit dem gleichen Gesichtsausdruck seine Arme ausgebreitete hatte. Nach wenigen Meter schloss der ältere sie in seine Arme. "Ich kann mich nicht beschweren, wie gehts dir? Bereit zu verlieren?", lachend ließ Eric von ihr ab und sogleich wurde sie von Jaromir begrüßt. "Ziemlich überheblich findest du nicht? Noch keine Woche dabei und schon so große Töne spucken?" - "Das letzte Mal wolltest du mich unbedingt in deinem Team. Angst weil ich jetzt gegen euch spiele?", erwiderte Linea grinsend. "Touche.", lachte er.
Nachdem auch Jayden und Jasper die dunkelhaarige begrüßt hatten, hatte sofort Maxi ihre Aufmerksamkeit. Bevor auch nur ein Wort über ihre Lippen kam, drückte er seine auf ihre. Schmunzelnd verschränkte Linea ihre Hände in Maxis Nacken. "Hey." - "Hey.", erwiderte Maxi lächelnd und Lineas Grinsen wurde breiter.
"Knutschen könnt ihr wann anders, wir haben lange genug gewartet los jetzt!", Leon zog erwartend die Augenbrauen hoch  als Linea von ihrem Freund abließ und ihn genervt ansah. "Braucht ihr noch ne extra Einladung?", hinterfragte er dann und konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Sie schnappte sich Maxis Hand und zog diesen in die Richtung der anderen. "Erinnere mich daran das jedes Mal zu machen wenn er Vanessa auch nur einen Hauch zu nah kommt.", brummte sie und der Brünette begann zu lachen.

-

Da die restlichen Silberlichten und Wölfe nicht auf genau die perfekte Anzahl für ein Spiel kamen entschieden sich einige der Kerle auf der Bank oder eher der Tribüne zu verweilen. Schlussendlich einigte sich die Kerle auf Markus im Tor, natürlich. Linea, Juli, Marlon, Joschka, Raban und Nerv auf dem Feld. Leon, Vanessa und Maxi saßen mit Fabi auf den Tribünen und fieberten gespannt mit. Es ging um nichts, keine Trophäe oder ein Preis der alles entscheiden würde. Aber natürlich wollte sie trotz dessen gewinnen. Leon pfiff alle zusammen und ließ sie ihre Hände in die Mitte ihres Kreis ausstrecken. Kurz nachdem sie dies in die Luft gehoben hatten liefen alle erneut auf ihre Positionen. Kaum wurde angepfiffen lief Nerv bereits schreiend über den Platz. Raban und Joschka dicht hinter ihm, während Linea und Juli in Markus Nähe blieben und Marlon einige Meter vor ihnen stand.
Als zur Halbzeit gepfiffen wurde, stand es 3 zu 1 für die wilden Kerle. "Na wie siehts aus Neuling willst du ne Pause machen oder spielst du gleich weiter?", grinste Leon seine Cousine an. "Oh bitte, als ob ich mich auswechseln lasse- danke.", Vanessa schmiss ihr eine Wasserflasche zu und außer Atem ließ sich Linea auf Maxis Schoß nieder. Dieser legte sofort seinen Hand um ihre Hüfte und zog sich in eine bequemere Position. "Du warst gut.", murmelte er und legte sein Kinn auf ihrer Schulter ab. Leon verdrehte die Augen wegen dem plötzlichen Ende ihrer Konversation doch seine Freundin sah wie sein Mundwinkel zuckte als er sich an seinen Bruder wand. "Danke.", antworte sie und stellte die leere Wasserflasche beiseite. Schneller als ihr lieb war ging es weiter. Langweilig war das Spiel definitiv nicht. Linea schoss einmal mit so einer Wucht, dass der Ball mit einem lauten Knall erst gegen das Tor und dann beinah gegen den Kopf von Eric knallte. Dafür wollte sie ihm einige Momente den Ball stehlen und legte sich dabei nicht ganz so elegant hin. Hatte nicht damit gerechnet, dass er ihr Vorhaben bereits durchschaut hatte und zu Jasper spielte. Wenigstens war es so gnädig und half ihr hoch, lief danach direkt weiter zu seinen Mitspielern.  Grummelnd klopfte sich Linea den Staub von ihrer Hose und sah aus dem Augenwinkel wie ihre Freunde außerhalb des Spielfeld zu ihr sahen. Sie wunk ab und lief ebenfalls weiter, auch wenn ihr gerade gefühlt alles wehtat. Marlon folgte ihr nicht viel später, stolperte jedoch über seinen eigenen Füße, brachte damit Joschka zum lachen der dadurch den Ball verlor. Doch die ehemaligen Silberlichten und Wölfe waren am heutigen Tag nicht besser koordiniert und patzen mehrmals selbst.
Trotz allem konnten die Kerle mit einem 4 zu 2 gewinnen. "Wie durch ein Wunder.", murrte Leon wenig begeistert nicht mit einem großen Abstand gewonnen und selbst nicht gespielt zu haben.
Und trotz ihrer Niederlage ließen es sich Jaromir und seine Freunde nicht entgehen Stunden später im Garten der Wessels zu sitzen.
"Ich muss schon sagen, ich hätte nie erwartet, dass wir mal so zusammen sitzen.", Leons Worte ließen die anderen aufsehen. Nerv und Klette liefen bereits wieder mit einem Fußball durch den Garten, während die anderen froh waren sitzen zu können. Lediglich Fabi und Juli standen einige Meter entfernt am Grill.  "Ich hab nicht erwartet, dass ihr so lange zusammen bleibt.", erwiderte Jaromir und irritiert trafen ihn einige Blicke. "Wie darf man das denn verstehen?", murrte Raban. "Nicht so negativ wie du denkst.", wunk er ab. "Ich meine eure Mannschaft hat so viel überstanden, ich dachte irgendwann kommt der Knackpunkt." - "Falsch gedacht.", rief Nerv während er versuchte den Ball auf seinem Fuß zu balancieren. "Ich meine wir hätten auch nicht gedacht, dass Fabi oder Juli wieder zurück kommen würde, geschweige den Marlon. Trotzdem sind wir alle hier.", mischte sich nun Vanessa ein. Schließlich hatte sie selbst bereits in jungen Jahren einmal ihre Freunde verlassen. "Da hast du auch wieder Recht, dann wird euch der baldige Abschluss auch nichts anhaben können." zuckte der dunkelhaarige mit den Schultern und wand sich von dem Gespräch ab, redete weiter mit Jayden neben ihm. Leon warf seinem Bruder einen fragenden Blick zu, doch dieser zuckte nur mit den Schultern. Zwischendurch konnte der ältere Bruder von Eric noch einige merkwürdige Sätze raushauen oder Themen anschneiden. Das Thema Schulabschluss war schon fast an ihnen vorbei geflogen. Der Sommer rückte immer näher, der Abschluss jedoch genauso. Es war so viel passiert, dass ihr Fokus nur noch darauf lag endlich wieder genug Zeit mit ihren Freunden zu verbringen.

Herzlich Willkommen zur langersehnten Lesenacht!
Viel Spaß :)