K A P I T E L 76

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all for love - Madison Beer, Jack&Jack

"Ich dachte die Wohnung ist noch leer?" fragte Linea perplex als sie etwas erkannte bevor Maxi das Licht anmachte. Sie und Maxi hatten mehrere Stunden in verschiedenen Möbelhäusern verbracht, zwar würde die Einrichtung der Wohnung erst in einigen Wochen losgehen, doch er ließ es sich nicht nehmen Linea für eine kleine Weile zu entführen. Eigentlich wollten sie heute zur Kiesgrube, doch Julis Mutter bestand darauf etwas mit ihren beiden Söhnen zu unternehmen. Und die beiden Muttersöhnchen hatten natürlich keine andere Wahl als  dieser Bitte nachzukommen. Hieß heute war regelrecht ein freier Tag von der eigentlich so vollgepackten Woche. Sie verbanden die Möbelsuche mit dem Einkauf für die Deko für Julis Party. Maxi  bezog immer wieder Lineas Meinung ein wenn es um die Einrichtung ging und auch wenn sie versuchte es zu überspielen bedeutet ihr diese kleine Tat ziemlich viel. Er argumentierte damit, dass sie sowieso viel Zeit bei ihm verbringen würde, also sollte ihr auch einiges gefallen. Als er dann noch von einem kleinen Schminktisch wie sie ihn zuhause hatte bei ihm sprach war Linea ihm erneut komplett verfallen. Er konnte gar nicht so schnell reagieren wie sie ihre Lippen auf seine gedrückt hatte. Das finanzielle Angebot von seinem Vater ließ Maxi immer noch zweifeln. Doch sein Vater gab ihm keine Frist, sagte diese Angebot würde solange bestehen bleiben bis Maxi es mit Sicherheit ablehnen würde.

 "Hast du hier geschlafen?", fragte sie weiter als sie eine aufblasbare Matze mit einer einfachen Decke erkannte. "Ja, ich hab mich mit meinem Vater gestritten und bin abgehauen.", erwiderte Maxi und stellte die Tüte mit ihrem Essen welches sie auf dem Heimweg besorgt hatten auf die Fensterbank. "Wann war das?", fragte sie dann weiter und nahm etwas unbeholfen Platz auf der Matratze. Bemerkte dabei still, dass Maxi bestimmt nicht genug Platz auf dieser hatte. "Sonntag Abend.", erwiderte er und reichte ihr etwas zu trinken. Vielleicht war eine Pizza und Getränke aus der Dose nicht gerade das glamouröseste Essen was sie in seiner ersten eigenen Wohnung zu sich nehmen konnten. Doch es störte sie beide nicht, Hauptsache sie waren zusammen. "Es ist Mittwoch! Hast du die ganze Zeit lang hier geschlafen?", fast verlor sie das Gleichgewicht und sah verständnislos Maxi an der begann zu lachen. "Nein hab ich nicht, es war nur eine Nacht keine Sorge.", wunk er erneut ab. "Weswegen habt ihr euch gestritten?", schnitt sie dann vorsichtig das Thema an. "Nichts neuem eigentlich.", murrte Maxi. "Du weißt wie er ist. Ich denke, dass er merkte wie wenig er mir noch verbieten kann je näher der Abschluss rückt.", zuckte er mit den Schultern. "Und dann hast du einfach hier geschlafen? Geht die Heizung überhaupt?", Linea bemerkte, dass es etwas kühl war, doch noch war es auszuhalten. Fraglich wie dies Mitten in der Nacht war. "Nein, sie wird erst eingeschaltet wenn ich die erste Miete zahle. Ich kann ja froh sein, dass ich die Schlüssel früher bekommen haben." - "Wieso hast du nicht bescheid gesagt?", fragte sie dann weiter. "Marlon meinte du wärst nicht zuhause und eine Nacht hat mich nicht umgebracht.", wunk er ab und wieder viel Linea fast zu Boden. Am Sonntag hatte sie mit Juli geredet und war nicht vor 4 oder 5 Uhr Morgens zuhause gewesen und Marlon hatte ihr auch nichts gesagt. "Ich hab Marlon nicht gesagt worum es ging, also denk gar nicht erst soweit.", sprach er fast ihre Gedanken aus. "Aber du hättest doch trotzdem bei uns schlafen können, ich mein-", kurz kam nichts sinnvolles aus ihrem Mund und sie schloss für einen Moment die Augen. "Ich war bei Juli, tut mir leid, dass ich nicht da war.", erwiderte sie dann. "Ich weiß, dass du bei Juli warst.", antworte er und Linea hatte das Gefühl, heute würde ihr Herz nicht lange mitmachen. "Woher?" - "Wir haben geredet als du mit Jamie unterwegs warst.", antworte er als wäre es nichts besonderes. "Hör auf zu lachen Maxi!", motze sie als er wieder begann zu schmunzeln. "Ich- man kannst du mir mal irgendwas erzählen? Ich versteh gerade gar nichts mehr.", schmollte sie. "Wir haben uns getroffen und geredet, dass war schon lange überfällig.", begann er. "Maxi, lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen.", meckerte Linea und schubste ihn etwas fester als gewollt zur Seite. Wieder begann er zu lachen und blieb einfach auf dem Rücken liegen. "Also?", Linea lehnte sich über ihn und kurzer Hand zog er sie auf seinen Schoß. "Wirklich? Ich will gerade ernsthaft mit dir reden.", erwiderte sie auf seine Handlung hin. "Wir haben schon gedacht, dass du so reagierst wenn du davon erfährst." - "Maxi ich meine es ernst-", weiter kam sie nicht, Maxi beugte sich nach oben und drückte seine Lippen auf ihre. Für einen Moment ließ sich Linea ablenken, Maxis Hände auf ihren Hüften und ihre in seinen Haaren. Bis sie voneinander abließen und Linea aufstand. "Habt ihr euch irgendwie geschlagen? Willst du mir deswegen nicht erzählen was war?", fragte sie hektisch, nahm sofort das schlimmste an. "Meinst du das Ernst?", Maxis Lachen verging als er sah, dass sich Lineas Gesichtsausdruck nicht änderte. "Ich finds nicht witzig Maxi.", erwiderte sie simpel. "Na komm.", er richtete sich auf, nahm die Decke und öffnete die Tür zum Balkon. "Gehen wir lieber raus bevor du mich wieder umwirfst.", als sie erneut nicht auf seinen Humor reagierte zog er sie sanft aber bestimmend aus der Balkontür. Er legte die Decke um ihre Schultern und lehnte sich danach gegen das Geländer.
"Juli und wir waren wegen all dem nie zerstritten Linea.", begann er. "Natürlich war es zwischen durch alles nicht so einfach und Eifersucht hat eine große Rolle gespielt. Aber wir sind seid Jahren befreundet, sowas geht nicht so einfach kaputt. Wir hatten es schon mal, dass zwei aus unsere Gruppe auf die gleiche Person standen, es ist nicht das erste Mal. Natürlich kam es jetzt nicht so oft vor, dass du Marlon und Leons Cousine bist hat es nicht einfach gemacht. Aber du hast nichts angefangen was unsere Freundschaft hätte beenden können. Waren manche Sachen nicht in Ordnung? Mit Sicherheit.", sprach er weiter und Lineas zog die Decke enger um sich. "Aber ich rede hier von allen, also hör ja auch worüber du auch immer gerade nachdenkst.", murmelte Maxi und schlang seine Arme um Linea, ließ sie an seinem Rücken lehnen. "Wir haben über alles gesprochen -" - "Über alles?", hinterfragte Linea erneut. "Ich denke mal, dass ich jetzt genauso viel wie du weißt. Also würde ich mal behaupten ja.", antworte Maxi. "Auch... worüber er und ich geredet haben?", flüsterte sie regelrecht. "Ich weiß schon länger, dass Juli Gefühle für dich hatte Linea.", sie versteifte sich in seinen Armen und drehte sich um. "Du wusstest es schon lä- er hat dir davon erzählt?", wieder schwirrten zu viele Gedanken in ihrem Kopf herum um einen klaren Satz zu formulieren. "Es war vielleicht nicht so offensichtlich wie normalerweise in solchen Fällen. Aber spätestens als du mir erzählt hast, dass du mit ihm geschlafen hast wusste ich, dass meine Vermutung gestimmt hat." - "Wie kannst du so ruhig bleiben?", fragte sie irritiert. Erinnerte sich nur ungern daran zurück, wie er reagiert hatte als sie dies im Streit heraus geschrien hatte. "Am Anfang war ich ehrlich gesagt ziemlich sauer, mittlerweile weiß ich, dass es mehr Angst als Wut war. Ich dachte schlicht und einfach du würdest Juli anstatt mich nehmen. Ich meine so viel wie wir gestritten haben, wäre es nicht all zu abwegig gewesen." Linea merkte mal wieder, dass sie nicht die einzige war der die Situation zugesetzt hatte. Niemand der drei hatte das Ganze gut verkraftet. Vielleicht auf eine andere Art und weiße, trotzdem nicht positiv. "Irgendwann hab ich dann gemerkt, dass Juli eure Freundschaft über alles andere stellt. Ich hätte dich auch schon viel schneller an erste Stelle stellen müssen. Hat er mir auch nochmal unter die Nase gerieben." Maxi wirkte so entspannt wenn er über das Thema sprach, als wäre es befreiend endlich darüber sprechen zu können. Machte Witze wie Juli und er sich regelrecht geärgert hatten wenn es um manche Themen ging. Genauso hatte sich Linea nach dem Gespräch mit Juli gefühlt. Als die Sonne dem Horizont immer näher rückte begaben sich beide wieder ins Innere. "Bist du aufgeregt wegen Freitag?", fragte Linea dann während Maxi ihr eine weitere Dose öffnete. "Noch nicht, vielleicht wenns soweit ist.", erwiderte er. "Ich glaube es liegt daran, dass ich weiß was danach passiert. Ich muss mir um nichts Sorgen machen.", fügte er hinzu. Linea lächelte als Maix begann davon zu reden was die Zukunft alles für ihn und vor allem auf für sie beide bereit halten sollte. Der Abend konnte nun endlich so weiter geführt werden wie es der eigentlich Plan war. Nur Linea und Maxi in einer Wohnung die sie hoffentlich bald beide als zuhause ansehen würden.
Juli schien wirklich alles gerade rücken zu wollen bevor er ging. Und wieder bemerkte Linea, dass Juli wirklich zu gut für die Welt war.

Linea. | die wilden Kerle ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt