"Soll ich dich nachher zum Laden fahren oder holt dich einer der anderen ab?", wieder saßen Leon und Linea zusammen in der Küche, Joachim und Marlon waren schon längst außer Haus. "Maxi nimmt mich mit.", antwortete sie beiläufig und leerte ihre Tasse. "Dann bringt er dich nehm ich an auch wieder hier her?" - "Würde ich mal hoffen.", sie drückte ihre Lippen aufeinander als Leon genervt die Augen verdrehte. "Du musst heute nicht arbeiten, wieso pennst du nicht noch?", fragte Linea dann und räumte ihr Geschirr in die Spülmaschine. "Ich kümmer mich heute mit Juli um die ganzen Möbel fürs Wochenende. Er kennt jemanden der uns genug Bierzeltgarnituren ausleihen kann und sie transportiert.", dankend reichte ihr ihr seinen leeren Teller. "Und wann wird alles aufgebaut?" - "Spätestens Donnerstag, wir versuchen die Tage alles ran zu schaffen. Mach dir also schon mal Gedanken wegen der Deko.", ihr Gespräch wurde beendet als es an der Tür klingelte.
"Grüß Maxi von mir.", grinste Leon als seine Cousine hastig ihre Schuhe und Jacke anzog.
"Nur wenn du Juli von mir grüßt.", feuerte sie mit dem gleichen Gesichtsausdruck zurück und verschwand aus der Tür.
-"Königin der Hölle!", Fabi lachte als sich Lineas Blick sofort verfinsterte. "Ich kann auch wieder gehen und du übernimmst meine Schicht.", sofort hob er abwehrend die Hände und eine weitere Person erschien hinter der Theke. "Hey Vanessa.", lächelnd wurde sie ebenfalls begrüßt, als die Freundin ihres Cousins mit einem vollen Tablett nach draußen verschwand. "Was geht Lin?", Markus Arm legte sich plötzlich um ihre Schulter und schmunzelnd sah sie zur Seite. "Ich bin zufällig deine Ablöse und Maxi löst Vanessa ab." Auf ihrer anderen Seite lachte Maxi als Fabi das Gesicht verzog. "Du darfst auch gehen Dramaqueen.", grinsend löste sie sich von Markus und klopfte Fabi auf die Schulter.
Beide verstauten ihre Sachen und nachdem Vanessa zwei Tisch abkassiert hatte verabschiedete sie sich. "Ist Leon schon unterwegs?", fragte Fabi während er Linea das abgetrocknete Geschirr reichte. Wollte nicht gehen ohne etwas Ordnung gemacht zu haben. "Glaub schon, es ging um die Bierzeltgarnituren. Er wollte lieber ein paar zu viel als zu wenig besorgen.", zuckte sie mit den Schultern. "Was machen wir eigentlich wegen der Deko?", Markus half Maxi dabei einige Eissorten aufzufüllen und beteiligte sich am Gespräch. "Da musst du sie fragen, schließlich hat sie die Aufgabe bekommen.", Maxi trat hinter Linea um an das Geschirrhandtuch heran zu kommen, ließ kurz seine Hand auf ihrer Seite ruhen "Ihr könntet die Deko einkaufen wenn ihr Donnerstag alles für den Laden besorgt." - "Wer hat denn jetzt entschieden, dass wir den Wocheneinkauf machen?", Markus lachte auf als sowohl Maxi als auch Linea empört zu Fabi sahen.
"Ihr könnt euch bei Marlon und Leon bedanken, nicht mir. Maxi in dein Auto passt das ganze Zeug, außerdem habt ihr beide Donnerstag die Frühschicht. Freitag sollte so gut wie alles stehen, sonst kommen wir in Verzug und das einzige was Freitag noch geholt wird sind die ganzen Getränke. Da wir Donnerstag viel Unterstützung haben um alles aufzubauen... Macht es irgendwie Sinn." - "Hättest du den letzten Satz weggelassen, hätte es sich deutlich besser angehört.", Markus hob abwehrend die Hände als Fabi mit dem Handtuch nach ihm ausholte. "Gibt schon her, ihr habt Feierabend.", schmunzelnd nahm Linea ihm das Tuch ab. "Ja haut ruhig ab. Und das mit Donnerstag besprechen wir sowieso nochmal, Leon wollte die Liste zum einkaufen fertig machen.", pflichtete Maxi bei.
Schmunzelnd schlug Linea Fabis Hand weg als er sie Minuten später durch ihre Haare wuscheln ließ. "Sollte noch was sein ruft an, dann komm ich wieder." - "Kriegen wir schon hin." - "Tu nicht so als ob du freiwillig wieder kommen würdest.", gleichzeitig antworteten Maxi und Linea, letztere ließ den rothaarigen auflachen. "Ich meins ernst, beweg dich Markus!", grummeln trat der Torwart ebenfalls hinter der Theke hervor. "Der Laden ist nicht so riesig, dass du so brüllen musst.", er klatschte mit Maxi ab und drückte Linea kurz an sich. mit einem wir sehen uns verschwanden beide und ließen Maxi und Linea allein.
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Beide bedienten nicht mehr als eine Handvoll Gäste und ehe sie sich versahen war der Feierabend nah. Diesmal räumte Linea die Möbel von draußen zusammen und Maxi widmete sich der Kasse.
"Brauchst du noch Hilfe?", Maxi schüttelte konzentriert den Kopf während er das Geld zählte. Mit etwas Schwung nahm sie auf der Theke platz und ließ ihren Blick über seinen Rücken gleiten. Der schwarze dünne Pullover spannte leicht durch sein breites Kreuz, die Ärmeln hochgekrempelt. Seine Muskel zeichnete sich ab und seine Adern traten hervor und für einen kurzen Moment genoss sie den Anblick vor sich.
"Warten Marlon und Leon auf dich?", Maxis Stimme kam nur gedämpft bei ihr an. "Nicht dass ich wüsste...", murmelte sie und riss sich los als er sie über seine Schultern angrinste. "Wieso?", sie war sich nicht sicher ob er ihre kurze Abwesenheit bemerkt hatte und versuchte es gekonnt zu überspielen. "Ich dachte wir kommen der Bitte der Dame von gestern nach. Nicht dass sie herkommt , nachfragt und wir können nicht antworten-" - "Du fragst mich also nur damit du die alte Dame nicht anlügen musst? Wirklich schwach Tippkick.", mit einem Ruck schloss er die Kasse und Linea zuckte überrascht zurück. Ein Grinsen schlich sich auf ihre Lippen als Maxi sich ihr gegenüber gegen die Anrichte lehnte und seine Arme vor der Brust verschränkte. "So denkst du also?" - "So hast du es ausgesprochen.", ihre Zähne bohrten sich in ihre Unterlippe. "Du hast mich nicht ausreden lassen Lilith.", ihr Zweitname glitt so geschmeidig über seine Lippen, dass es all ihre Willenskraft benötigte um nicht auf seine Lippen zu starren, sondern den Blickkontakt stand zu halten. "Aber wahrscheinlich nicht ungewöhnlich für die Königin der Hölle." Diesmal war es Maxi der sie herausfordernd angrinste und sich von der Theke abstieß. "Du machst dich gerade ziemlich unbeliebt dafür, dass du mich eigentlich ausführen willst.", sie reckte ihr Kinn nach oben, wollte nicht nachgeben obwohl Maxi ihr immer näher kam. "Weißt du was ich glaube?", er legte seine Hand neben ihrem Oberschenkel ab und gespielt neugierig sah sie ihn an. "Erleuchte mich, Tippkick." seine Zunge drückte sich in seine Wange, neigte seinen Kopf schon fast empört zur Seite. Doch ihre ganze Ausstrahlung änderte sich als er seine zweite Hand auf ihrer anderen Seite platzierte, sich nach vorne lehnte und ihre Gesichte nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren.
"Ich glaube, dass du dich ziemlich gern von mir ausführen lassen willst. Dich aber zügeln musst und nicht direkt ja sagen willst, weil du Spaß daran hast mich zappeln zu lassen." - "Schon mal überlegt beim FBI anzufangen? Hört sich ziemlich professionell an was du von dir gibst.", ihr Blick wanderte zwischen seinen Augen hin und er und sein Mundwinkel zuckte. "Ich überlegs mir, hab ich denn recht?", schmunzelnd verdrehte sie ihre Augen. "Du könntest mich auch einfach fragen und wir verlieren weniger Zeit." Maxi sah sie einen Moment lang an und gab dann schmunzelnd nach. "Na gut. Würdest du mir die Ehre erweisen dich von mir ausführen zu lassen?", seine Formulierung brachte sie zum lächeln. "An was dachtest du?", er lachte leise und schüttelte den Kopf. "Du beantwortest die Frage nicht." - "Gerne.", sofort hob er sie an ihrer Hüfte von der Theke , überrascht lachte sie auf.
"Dann los.", er verschränkte seine Hand in ihrer und sie lächelte als er sie euphorisch aus dem Laden zog. "Ich muss schon sagen, ich hab noch nie jemanden so schnell abschließen und die Alarmanlage einschalten sehen.", sie lachte während Maxi ihr den Helm reichte, als sie vor seinem Motorrad standen.
Doch die Stimmung bekam keine 20 Minuten später einen Knacks als sie vor einem ziemlich offensichtlich verschlossenen Restaurant standen. Ruhetag. "Shit, ich dachte der wäre morgen.", verlegen kratzte sich Maxi im Nacken. Es war bereits 20 Uhr und die nächsten Restaurants waren in München, bis sie dort angekommen wären, würden sie wahrscheinlich wieder vor verschlossener Tür stehen. Mal ganz abgesehen davon, dass es Mitten in der Woche war. Bis auf die Imbissbude um die Ecke und einige Lebensmittelgeschäfte war alles bereits geschlossen.
"Und was ist jetzt dein Plan?", schmunzelnd zog Linea ihre Augenbrauen hoch und Maxis Wangen wurden heiß. So selbstbewusst er noch im Laden mit ihr umgegangen war, so unbeholfen fühlte er sie jetzt. "Tut mir leid, so sollte es nicht ablaufen.", seine Finger glitten durch seine Haare, Linea löste ihren Helm und deutete hinter ihn. "Wie wärs wenn wir uns da einfach was holen? Wo wir hinfahren kannst du dann entscheiden.", verwirrt folgte er ihrem Blick. "Mit dich ausführen, meinte ich eigentlich nicht irgendwas vom Supermarkt.", sie lachte auf und platzierte ihren Helm auf ihrem Sitz. "Soweit ich weiß, haben die aber bestimmt nicht meine lieblings Chips.", ihre Hand zeigte zum Restaurant und sie ging an Maxi vorbei. "Komm schon! Wir holen uns Unmengen an Süßigkeiten und stopfen uns damit voll, mehr will ich gar nicht.", auffordernd hielt sie ihm ihre Hand entgegen. "So niedrige Ansprüche für jemanden der aus Berlin kommt?", er legte seinen Helm neben ihren ab und schlenderte auf sie zu.
"Mit manchen Leute können auch die einfachsten Sachen reichen."
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Willi dachte er würde halluzinieren als er in der Dunkelheit ein Mittorrad ausmachte, was gerade Wegs auf den Teufelstopf zufuhr. Die Zeiten in der er im Wohnwagen auf dem Bolzplatz gelebt hatte waren vorbei, trotzdem kümmerte er sich voll und ganz um die Instand Haltung. "Sehr kreative Ortswahl Tippkick.", der Motor verstumme und Lineas Stimme kam etwas gedämpft durch den Helm. "Von hier hat man perfekte Aussicht auf die ganzen Sterne, urteile nicht zu schnell." Er grinste Maxi und Linea, eine Kombination mit der er nicht gerechnet hätte. Unauffällig nahm er einen der Ausgänge und ließ die beiden allein.
Maxi nahm Linea die Tüte vom Supermarkt ab und nickte zur Tribüne. "Wir müssen nach ganz oben und pass auf, dass du nicht daneben trittst. Hier runter fallen tut ordentlich weh." - "Mehr als von einem Arschloch auf dem Platz umgerannt zu werden?", murmelte sie und merkte wie er hinter ihr lachte. "Wahrscheinlich nicht, aber wir wollen nichts riskieren." Sie musste wirklich aufpassen, denn nur ein paar Schritte später taumelte sie zurück. Maxis Hände legten sich um ihre Taille und ihr Rücken lehnte gegen seine Brust. "Gleich hast dus...", murmelte er plötzlich ziemlich nach neben ihrem Ohr. Linea staunte, er hatte nicht zu viel versprochen. Sie saßen auf dem höchsten Punkt der Tribüne und konnten über alles hinwegsehen umringt von jeglichem Essen was sie angesprochen hatte.
Er erzählte ihr gerade von Fabi und den biestigen Biester, brachte sie zum lachen als er versuchte zu verdeutlichen wie merkwürdig sein Kleidungsstil zu diesem Zeitpunkt war.
Und auch wenn der Abend nicht so lief wie er es geplant hatte, fand Maxi doch die Wahrheit in Lineas Worten, als sie lachend ihren Kopf zurück warf und ihn mit leuchtenden Augen ansah.
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Linea. | die wilden Kerle ✔
Fiksi PenggemarWie wäre das Leben für die wilden Kerle wenn es sich nicht mehr um Fußball dreht? Wenn das Spiel nur noch ein Hobby und nicht mehr der Mittelpunkt ihres Lebens ist? Zwischen Zukunftsängsten, Schule, Liebe und Pubertät von Heranwachsenden und jungen...