Linea. | die wilden Kerle ✔

K A P I T E L 66

"Was würde ich dafür geben wenn es schon Freitag wäre.", grummelnd lehnte Linea ihren Kopf gegen Markus Schulter. Die beiden saßen ziemlich verlassen mit einigen Snacks in der Mensa, hatten unterwartet eine Freistunde. "Sind nur noch zwei Stunden.", erwiderte der Torwart ebenfalls nicht sonderlich motiviert. "Aber es ist erst Mittwoch.", jammerte die Brünette weiter. "Denk einfach dran, dass wir nachher wieder im Teufelstopf sind.", versuchte er es erneut. Seit langem hatte die Gruppe endlich wieder Zeit dafür gefunden. Da das Wetter immer besser und wärmer wurde, konnte sie nicht anders. "Stimmt.", sie nickte und nahm die Caprisonne welche er ihr entgegen hielt.  Die Schule hatte alle ordentlich auf Trap gehalten, gleichzeitig hatten sie hin und wieder Joachim in der Eisdiele ausgeholfen. Alles in allem wirkte es so als würde die Zeit schneller vergehen als sie diese nutzen konnten.
"Was haben wir in den letzten beiden Stunden überhaupt?", hinterfragte Linea als sie einen Blick auf die große Uhr sah, nicht mehr lange bis es zur Pause klingeln würde und die anderen zu ihnen stoßen würden. "Doppelstunde Bio.", Markus begann zu lachen als Linea stöhnend ihren Kopf nach hinten warf. "Wieso, ich hasse Bio." - "Du hasst jedes Fach.", erwiderte er stumpf und beleidigt verzog sie das Gesicht. "Als ob du besser bist.", antwortete sie patzig und der Torwart zuckte mit den Schultern. "Ja ja du leidest im stillen.", wunk sie ab und räumte ihren Müll zusammen. "Kommen die anderen her oder treffen wir uns draußen?", wechselte sie dann das Thema. "Kommen her.", murmelte Markus welcher auf seinem Handy tippte. "Hast du die Hausaufgaben?", fragte er dann plötzlich und Lineas Augen weiteten sich. "Welche Hausaufgaben?", wiederholte sie perplex. "Die Aufgaben von letzter Stunde, die wir in dieser abgleichen wollten.", antworte Markus. "Ach die.", murmelte Linea und krampte einige Sekunden in ihrer Tasche. "Hab ich in der Stunde schon fertig bekommen.", erwiderte sie und schmiss ihr Heft auf den Tisch. "Gott sei Dank.", erleichtert griff der Torwart danach und Linea lachte auf. "Kannst anscheinend nicht vernünftig arbeiten ohne mich an deiner Seite was?", grinste die dunkelhaarige. "Lin", er konnte sein eigenes Grinsen nicht unterdrücken. "Du hattest auch nicht den Klassenclown in deiner Gruppe. Joschka hat mit Sicherheit mehr Zeit damit verbracht sein Heft zu bemalen als die Aufgaben vernünftig zu machen." - "Hätte ich jetzt auch gesagt.", lachte Linea.
"Da seit ihr, hättest auch mal besser beschreiben können wo ihr sitzt!", Raban fand als erstes zu den beiden, dicht gefolgt von dem Rest ihrer Freunde. "Wir sitzen immer im gleichen Bereich.", kam es trocken von Linea.  Während die anderen mit vollen Händen am Tisch platz nahmen, hatten Markus und Linea bereits keinen Hunger mehr. "Lasst mich raten, anstatt irgendetwas produktives zu machen habt ihr euch voll gefressen?", Juli kam hinter seinem Bruder zum Vorschein. "Wer sagt, dass Essen nicht produktiv ist?" - "Und wer sagt, dass ich satt bin?", Markus und Linea sprachen gleichzeitig und der Torwart zog wegen ihrer Aussage belustigt die Augenbraue hoch. "Du willst mir doch nicht weiß machen, dass du von den paar Schokoriegeln voll bist?", hinterfragte Linea grinsend und Markus wunk schmunzelnd ab. Als letzte stießen Leon und Vanessa zu ihnen, fragend zog die dunkelhaarige ihre Augenbraue hoch. "Wo ist-" - "Maxi musste noch ein paar Worte mit dem Lehrer wechseln.", unterbrach ihr Cousin sie. "Gehts auch ohne mich zu unterbrechen?", murrte Linea, doch Leons Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, wand sich dann von ihr ab und seiner Freundin zu. Perplex musterte sie ihn für einen weiteren Moment, richtete ihre Aufmerksamkeit dann jedoch auf das Erfinderduo. "Und wo sind die Nervensägen?", fragte Raban. "Die sind doch schwimmen und schaffen es meistens erst zum Ende der Pause wieder her.", erwiderte sein bester Freund sofort. 

Nur nebensächlich hörte Linea den verschiedene Gesprächen ihrer Freunde zu und widmete sich ihrem Handy. Mehrere Nachrichten leuchteten ihr entgegen von Jamie sowohl Wilson. Beide sprachen das selbe Thema an, Jamie hatte eine neue Ausstellung in der bekannten Galerie in München. Bevor sie die zweite Nachricht zu ende lesen konnte spürte sie wie sich Maxis Lippen gegen ihre Schläfe drückten. Sofort legte sie ihr Handy auf den Tisch vor sich und drehte sich zu dem Brünetten. "Hey.", lächelnd lehnte sie sich nach vorn und Maxi verband ihre Lippen nachdem er neben ihr Platz genommen hatte. "Das Gespräch hat länger gedauert. Ich hoffe du hast mich nicht zu sehr vermisst.", sein Mundwinkel zuckte als Linea die Augen verdrehte, ihre Hand in seinen Nacken legte und sich einen weiteren Kuss stahl. "Ihr habt euch erst heute Morgen gesehen.", meckerte Raban und verzog angewidert sein Gesicht. Maxi schüttelte schmunzelnd den Kopf und legte seinen Arm über Lineas Rückenlehne, beobachtete zufrieden wie sie sich gegen ihn lehnte. "Wollen wir darüber reden, dass du und Joschka euch benehmt als wärt ihr verheiratet? Ist deutlich schlimmer als die beiden.", erwiderte Markus nebensächlich und widmete sich wieder seinem Heft welches neben Lineas lag. "Vergleicht er oder schreibt er ab?", hinterfragte Vanessa und lachte auf als Linea ihre Augenbraue hochzog.
"Alles in Ordnung mit deinen Noten?", fragte Linea dann leise und verschränkte ihre Hand mit Maxis. Gleichzeitig begannen die anderen eine Unterhaltung oder Diskussion über das nächste Fach von Linea und Markus oder eher die Person welche dies unterrichtete. "Ja, keine Sorge. Er wollte lediglich darüber sprechen, dass sich meine Noten verbessert haben. Zwar noch nicht so perfekt wie sie sein könnten, aber deutlich besser als vorher.", beruhigend fuhr er mit seinem Daumen über ihren Handrücken. "Freust du dich schon auf heute Nachmittag?", wechselte Maxi dann das Thema. "Ja, ich glaube wir können es mal wieder gebrauchen zusammen zu sitzen außerhalb der Schule.", antwortete Linea und vertiefte sich wieder in ihr Handy. Maxis Blick fiel hin und wieder auf die Worte welche sie mit Wilson und Jamie wechselte. Doch er zeigte mehr Interesse daran sich an einer Unterhaltung mit Markus und Juli zu beteiligen. Seitdem Linea und er zusammen waren, empfand er weniger Eifersucht dem älteren gegenüber. In der kurzen Zeit hatte er bemerkt, dass Wilson anders mit ihr umging. Ähnlich wie Jamie achtete er mehr auf Linea, ähnlich wie es Marlon tat.

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Linea genoss die extra Aufmerksamkeit welche Maxi ihr gab. Auch wenn die ganze Aktion etwas fragwürdig war. Eigentlich sollte es ein normaler Tag im Teufelstopf werden, doch bereits als sie mit Maxi dort ankam bemerkte sie den Unterschied. Anstatt bereits zu spielen bastelten Raban und Joschka an der Stereoanlage und einige Getränke standen verteilt auf den Bänken. Hatte sie irgendetwas verpasst? Zugegeben, manchmal schaltete sie ab wenn die Jungs zu sehr in ihr wilde Kerle Gerede verfielen. Sie warteten wie so oft auf Marlon und Fabi welche als einzige der Gruppe einer Arbeit nachgingen. Maxi und sie saßen auf der Tribüne und die einzige welche sich regulär verhielten waren Nerv und Klette die sich durch das Stadion jagten. Linea lehnte zwischen Maxis Beinen und erzählte ihm über die neuste Ausstellung von Jamie. Auch wenn er nicht wirklich viel Ahnung von dem Thema Kunst hatte hörte er sich jedes Detail welches sie wusste an. Eine der vielen Eigenschaften die seine Freundin so an ihm schätze. Seine Fingerkuppen streichelte immer wieder über ihren Arm und wenn er so weiter machen würde, könnte Linea mit Sicherheit einschlafen-
"Na endlich, dass wurde ja auch mal Zeit!", wäre da nicht Nerv welches lauthals das Eintreffen von Marlon und Fabi ankündigte. Der kurze spielerische Wortwechsel zwischen den jüngsten und ältesten ging unter als Maxi Linea auf die Beine zog. "Was ist denn jetzt los?", murmelte sie irritiert und nahm seine Hand welche er ihr entgegen streckte.  Perplex beobachtete Linea wie sich alle in einen Halbkreis aufstellten und regelrecht erwartend zu Marlon sahen. Doch bevor sie hinterfragen konnte was los war, spürte sie wie sich Maxis leicht hinter sie stellte und ihr Rücken gegen seine Brust lehnte. Gab ihr so etwas Sicherheit in einer ihr unbekannten Situation. Auch wenn ihr klar wurde, dass er anscheinend bescheid wusste. Marlon räusperte sich und Lineas Augen wanderten über ihre Freunde nach vorne zu ihm. Ihr ältere Cousin hielt ein gefaltetes Shirt in seinen Händen. Die große 12 auf dem Trikot fiel ihr als erstes ins Auge, irritiert überlebte sie wer zu dieser Nummer gehörte Sie konnte sich keine Fachbegriffe für Biologie merken, doch die Nummern der anderen konnte sie ohne zu zögern aufziehen. Niemand hatte die zwölf, oder irrte sie sich- "Damit es offizielle ist." Marlon  schüttelte das Trikot mit einer schneller Handbewegung aus und Linea musterte dies irritiert, bis ihre Augen größer wurden. In großen Buchstaben strahlte ihr eigener Name auf einem Trikot der wilden Kerle. Natürlich durfte der Spitzname oder eher Titel für ein Mitglied der Gruppe nicht fehlen, Eisprinzessin. 

Für das neue Mitglieder der wilden Kerle, Linea.