"Baby.", grummelnd vergrub Linea ihr Gesicht tiefer in ihrem Kissen. Wer auch immer versuchte sie gerade zu wecken sollte am besten schleunigst verschwinden, sonst- schlagartig öffnete sie ihre Augen. Mit einem Mal kam der gestrige Tag zurück und sie erinnerte sich, dass sie sicherlich nicht in ihrem eigenen Bett lag. Doch der Gedanke daran alles sei nur ein Traum gewesen verflüchtigte sich als sich ein Arm enger um ihre Taille schlang und Lippen ihre Ohrmuschel berührten. "Morgen.", Maxis Stimme ließ eine Gänsehaut über ihren ganzen Körper erscheinen. "Morgen.", erwiderte sie und drehte sich in seinen Armen. Müde aber glücklich lächelte ihr der Brünette entgegen und verband ihre Lippen. "Gut geschlafen?", fragte er und strich ihr einige Strähnen hinters Ohr. Sie grummelte bestätigend und küsste ihn erneut, fuhr mit ihren Händen durch seine Haare. Seine Finger fuhren ihre Seiten entlang und zogen sie näher an sich, so nah bis kein Blatt mehr zwischen sie passen konnte.
Sie verbrachten wahrscheinlich länger als nötig zusammen im Bad nachdem sie sich endlich aus dem Bett bewegt hatten. Frisch geduscht und mit sauberen Klamotten schlenderten sie in die Küche. Mit Leichtigkeit hob Maxi seine Freundin auf die Anrichte während er Geschirr aus dem Schrank heraus holte. "Du willst wirklich nichts anderes?", schmunzelnd befüllte er beide Schüsseln mit Müsli als sie den Kopf schüttelte. Der Kühlschrank war gefüllt mit unendlich viel Auswahl da Nervs Mutter wert auf ausgewogene Ernährung legte. Und trotzdem bevorzugte auch Linea die ungesunden Frühstücksflocken. Wortlose beobachtete sie Maxi, die Gedanken an die letzte Nacht kamen immer wieder hoch. Auch wenn sie sich zuerst gestritten und angeschriene hatten, war am Ende doch alles gut ausgegangen. Auch wenn sie es nicht erwartete hatte. Doch so einfach würde alles andere nicht sein. Sie folgte ihm ins Wohnzimmer, nahm die beiden Wasserflaschen während er ihr Frühstück trug.
"Ich sollte mit den anderen reden.", murrte Linea und fuhr sich immer noch nicht ganz wach übers Gesicht. "Solltest du.", bestätigte Maxi und zog die Brünette auf seinen Schoß. "Ich war so ein Arschloch, vielleicht haben sie auch keine Lust mehr mit mir zu reden.", grummelte sie und vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. Das Essen plötzlich nebensächlich auf dem Wohnzimmertisch abgestellt. "Das ist Unsinn, dass weißt du. Es kann sein, dass sie dein Verhalten nicht alle unbedingt verstanden haben. Aber sie haben sich Sorgen um dich gemacht und freuen sich wenn alles wieder beim alten ist.", beruhigend fuhren Maxis Finger über ihren Rücken, schmunzelte als sie zustimmend murmelte. "Ich hasse solche Gespräche, der Mist ist so unangenehm." - "Niemand mag solche Gespräche.", lachte er leise auf. "Soweit ich weiß war für heute sowieso ein Treffen bei Juli und Joschka geplant, dass kannst du direkt ausnutzen.", ermutigte er sie weiter. Doch als sie sich wieder nur negativ äußerte, hob er ihr Kinn etwas an damit sie ihn ansah. "Du musst ihnen ja keinen Roman erzählen. Du entschuldigst dich schlicht und einfach dafür, dass du so abwesend warst und fertig. Glaub mir, die anderen freuen sich sobald alles geklärt ist und verlangen sicher kein ausschweifendes gefühlvolles Gespräch, in Ordnung?", zufrieden beobachtete er wie Lineas Mundwinkel durch seine Wortwahl zuckten. "In Ordnung.", wiederholte sie dann und drückte ihre Lippen auf seine. "Wann wollen sich alle treffen?", fragte sie dann doch Maxi schüttelte nur abwesend den Kopf. "Irgendwann heute Nachmittag.", murmelte er und zog die Brünette wieder zu sich. "Ich bräuchte schon eine genau Uhrzeit-", erwiderte Linea schmunzelnd, doch ihr eigenen Seufzten unterbrach sie als Maxis Lippen ihren Hals berührten. "Wir haben noch genug Zeit.", antwortete er simpel.-
Schneller als Linea lieb war steig sie hinter Maxi auf seine Maschine. Nachdem er ihre Nerven etwas beruhigt hatte, fand er schnell etwas Ablenkung für beide. Aber all das gute Zugerede war nicht von langer Dauer. Auch wenn sie nicht damit rechnete, dass die anderen ihr an den Hals springen würden wenn sie auftauchte, war es ihr trotzdem unangenehm. Linea hatte nicht wirklich viel dafür übrig zuzugeben wenn sie etwas falsch gemacht hatte. Eine schlechte Angewohnheit die sie bis heute nie wirklich abgelegt hatte. Zudem wurde ihr übel wenn sie daran dachte, dass Maxi und Juli nun wieder aufeinandertreffen würden. Allen voran mit dem Wissen, dass Juli derjenige war mit dem Linea geschlafen hatte. Auch wenn Maxi und sie ausführlich darüber geredet hatte, ließ sie der Gedanke daran, dass etwas schlimmes passieren würde nicht los. Gleichzeitig dachte sie daran was passieren würden wenn die anderen davon erfahren würden. Was wäre wenn Fragen waren gerade wirklich nicht gut. Und ehe sie sich versah hielt Maxi vor dem Haus der Familie Reik. Die Mutter der beiden war wohl nicht anwesend, hieß die Gruppe hatte das Haus ganz für sich allein. Konnte in Ruhe grillen und vielleicht noch etwas zusammen trinken. Oder, was wahrscheinlicher war: sie spielten endlich mal wieder Fußball. Dies war in den letzten Wochen wohl ziemlich zu kurz gekommen und war eins der Ziele für den heutigen Abend. Zumindest hielt Nerv nicht die Klappe und alle wussten wie anstrengend der Jüngste in solch einem Thema sein konnte.
Maxi handelte sofort und zog Linea ohne großes Umschweifen ins Haus, legte ihre Sachen Beiseite und schubste sie regelrecht raus auf die Terrasse.
"Linny!", dank Klette hatte die Brünette sofort die komplette Aufmerksamkeit der Mannschaft. "Du existierst ja auch noch.", Leons Worte waren nicht ansatzweise so fies wie sie es erwartet hatte. Schon fast neckend grinste ihr Cousine sie an und Lineas schlechtes Gewissen wurde immer größer. "Es tut mir leid.", begann die Brünette unschlüssig ohne Groß um das Thema herum zu reden. "Ich hätte mich euch gegenüber nicht so mies benehmen sollen. Euch zu ignorieren und aus dem Weg zu gehen war auch nicht in Ordnung von mir." Ihr Blick wanderte und nur am Rande bemerkte sie, dass Juli als einziger fehlte. Doch sie hatte viel zu große Angst vor der Reaktion des restlichen Teams.
"Und ihr habt euch jetzt ausgesprochen?", fragte Klette ziemlich direkt und sah von Linea zu Maxi. Dieser nickte ein paar Meter entfernt und seine Freunde atmeten auf. "Na geht doch, solange ihr euer Drama nicht noch einmal auf uns übertragt ist doch alles gut!", perplex sah Linea wie Raban in die Hände klatschte und Joschka neben ihm aufstand. "Dann können wir ja weiter spielen während Fabi und Leon sich ums Essen kümmern." - "Wie jetzt?", fragend sah alles zu Linea die ziemlich unschlüssig auf der Stelle stand. "Man denkst du, es wäre das erste Mal gewesen, dass es in unsere Gruppe Stress wegen sowas gab?", fragte Nerv. "Echt, Leon und Vanessa hatten richtig schlimme Phasen.", stimmte Markus grinsend zu. "Die haben sich richtig gefetzt, da wäre es mir lieber gewesen sie hätte uns ignoriert so wie du.", lachte Fabi genauso wie der Rest des Teams. Auch wenn es sie interessierte was nun zwischen Maxi und Linea war, hielten sie ihren Mund. Waren schlicht und einfach froh darüber, dass die miese Stimmung nun vorbei war. Markus war der erste welche sich von seiner Position löste und Line ain seine Arme schloss. Nach und nach folgten die anderen aus dem Team. Selbst Nerv konnte es sich nicht nehmen lassen die dunkelhaarige anzustupsen. "Dann kannst du mir jetzt auch wieder Nachhilfe geben oder? Meine Noten sind nämlich wieder ziemlich in den Keller gegangen ohne dich.", sie lachte auf und nickte dann. "Ernsthaft?" - "Was soll ich sagen? Die anderen sind nicht halb so schlau wie du." Schon brach wieder die klassische Diskussion aus und Linea merkte wie die Last sich von ihren Schultern löste. Wie Recht Maxi hatte, dass niemand eine große Sache daraus machen würde und sie einfach weder in ihr normales Verhalten fallen würden.
Und dann hörte Linea die Worte welche sie unruhig werden ließen, das Zusammentreffen wovor sie sich gefürchtet hatte."Juli! Endlich bewegst du dich auch mal hier her!"
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Linea. | die wilden Kerle ✔
Fiksi PenggemarWie wäre das Leben für die wilden Kerle wenn es sich nicht mehr um Fußball dreht? Wenn das Spiel nur noch ein Hobby und nicht mehr der Mittelpunkt ihres Lebens ist? Zwischen Zukunftsängsten, Schule, Liebe und Pubertät von Heranwachsenden und jungen...