Kapitel 2

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Cora    

 Nachdem wir und etwas zu essen geholt hatten, setzten wir uns an einen Tisch und quatschten. Da kam auch schon der Teufel in Person – Villan.

„Ich darf mich doch bestimmt zu euch setzten, Ladys."
Er setzte sein hämisches Grinsen auf und kam und mit einem Milkshake und Lunch.
„Eigentlich ist da schon besetzt. Tut mir leid.", gab Tori unbekümmert zurück. Hunter würde auch bald kommen.
„Ich bleibe auch nicht lange."

Daraufhin verdrehte ich nur die Augen. Er quatschte uns mit seinen Football Sachen voll, die keinen wirklich interessierten. Als dann endlich Tori's Freund Hunter kam, viel mir ein Stein vom Herzen. Doch statt wegzugehen, blieb der Idiot einfach sitzen.

„Mit wem gehst du denn zum Ball, Harred?", fragte er offensichtlich amüsiert. „Wenn du noch niemanden hast, könnten wir ja zusammen hingehen.", schlug er irgendwie halb ernst, halb ironisch vor.

Ich hielt in der Bewegung inne. Bitte was? Ich fing an zu husten, da ich mich an meinem Kaffee verschluckte und blinzelte ihn dann perplex an.
„Bitte was?", gab ich noch mal laut und geschockt von mir. James schaute mich nur funkelnd an.

Aus dem Augenwinkel sah ich Tori und Hunter gespannt zuschauen.
„Schon richtig gehört. Und, was sagst du?", forderte er gereizt.
„Das ist doch ein schlechter Witz.", fuhr ich ihn an. „Ich werde doch wohl jemanden besseren finden, der mich zum Ball begleitet und selbst wenn nicht, gehe ich alleine!"

James funkelte mich böse an. „Jemand besseren als mich? Es wird dich doch eh niemand fragen!"

Eine kurze Pause entstand, da er ehrlich gesagt recht hatte. Mich würde sowieso niemand fragen. Das war wie ein Schlag ins Gesicht. „Nein.", sagte ich schließlich. Damit traf ich, nicht nachvollziehbar, einen Punkt, der ihn anscheinend zum überkochen brachte.

Er schlug so fest auf den Tisch, dass nicht nur der Deckel seines Lunches in die Luft flog, sondern auch sein Milkshake mir auf den Schoß rollte, der Deckel sich dann öffnete und einmal quer über meine Beine ergoss.

Und da gingen meine Nerven durch, ich prang auf und schmiss ihm den leeren Becher entgegen

„Spinnst du oder was?! Kann dein Ego kein „Nein" verkraften?!", schrie ich ihn an. Meine Beine fühlten sich eklig kalt an und ich spürte, wie der Shake bis an meine Knöchel runterlief.
„Das war doch nicht extra! Ich wollte-", setzte er an, doch ich unterbrach ihn keine Sekunde später.

„Was, hm? Was wolltest du? Mir meinen restlichen Tag vermiesen? Dankeschön, das hast du ganz toll hinbekommen!", brüllte ich quer durch den Raum, obwohl er genau gegenüber von mir stand.

An Tori's und Hunter's geschockten Gesichtern konnte ich gut erkennen, dass sie mindestens genauso außer sich waren wie ich.
„Es war wirklich nicht mit Absicht! Das du mich aber auch immer provozieren musst!", fauchte er.

„ICH TU DICH PROVOZIEREN?! Ich glaube es hackt! Du redest hier doch die ganze Zeit von wegen mich wird niemand zum Ball einladen!", schrie ich nun schrill.

In diesem Moment fiel mir die Menschengruppe auf, die sich inzwischen um uns versammelt hat. Auch der Professor, der uns deutlich klar machte zum Unileiter zu gehen und uns davor zu verantworten. Erst da erkannte ich die Folgen meines Handelns, bzw. die James'. 

Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was jetzt auf uns zukommen würde.

James

Nachdem wir von diesem Idioten von Professor ins Büro des Rektors gebracht wurden, saßen Harred und ich nebeneinander vor ihm. Dort sah es nicht anders als in gewöhnlichen Büros aus. Ein Schreibtisch, paar Aktenschränke und ein Kaffeeautomat. Nicht viel mehr – naja ein paar vor Wut ganze rote Studenten und ein stinksaurer Rektor. Nach einer Moralpredigt von wegen wir sollen uns nicht wie im Kindergarten benehmen und unseren Zorn in Maßen halten, blah blah.

Mir ist einfach der Kragen geplatzt. Wieso konnte diese Zicke von Harred nicht mit mir ausgehen? Ja gut, unser Verhältnis war schon immer angespannt, naja eher schon zerrissen gewesen. Und eigentlich haben meine Jungs auch deshalb gewettet, dass sie niemals mit mir ausgehen würde, aber ich musste sie doch vom Gegenteil überzeugen. Alles was ich jetzt habe sind zwei Stunden Nachsitzen, schon das zweite Mal diese Woche.

„Miss Harred, Mr Villan, Sie beide müssen doch verstehen, dass wir solches Verhalten an unserer Universität nicht dulden! Es ist nun schon das vierte Mal in zweieinhalb Jahren! Das geht so nicht! Ich gebe Ihnen beiden noch eine einzige Chance, wenn die diese verpfeifen, fliegen Sie, und zwar von der Uni!", pflichtete er uns bei. Blah blah.

Harred wurde ganz rot im Gesicht, wahrscheinlich vor Wut und wahrscheinlich vor Verlegenheit.
„Bitte Mr Smith, Sie müssen doch verstehen, dass er immer anfängt!", fauchte sie und deutete auf mich. „Ich? Dieses Mal habe ich über reagiert aber all die anderen Male warst du diejenige, die übergeschnappt ist!", fauchte ich mindestens genauso wütend zurück.

Was denkt sie denn bitte wer sie ist? „Genug! Sie beide – raus hier, ich will nichts mehr von Ihnen hören! Ab zum Nachsitzen, sofort!", brüllte er uns an, da ich meinen Platz hier nicht verlieren wollt, hielt ich ausnahmsweise die Klappe.

Die zwei Stunden wollten wohl nicht vergehen, ich langweilte mich zu Tode und zum Footballtraining würde ich auch zu spät kommen. Danke Harred.

Ihr müsst wissen wir haben eine komplizierte Vorgeschichte, irgendwie kam es dazu, dass wir immer zankten und stritten, egal wo, wann und vor allem warum. Eigentlich war sie so unscheinbar wie eine fleischfressende Pflanze, aber wenn sie zuschnappt war's das. Mit ihren braunen Haaren und Augen, die dunkel wie die Nacht. Man verlor sich regelrecht in ihnen.

Beim Nachsitzen habe ich zwischenzeitlich sogar mit dem Gedanken gespielt, sie mit Papierbällchen abzuwerfen, unterließ es dann jedoch. Meine Gedanken schweifen immer ab, Mal zu meinen Eltern, die heute wohl nicht sehr erfreut sein sollten, oder zu meiner FBI Ausbildung für die ich gerade studierte.

Vier Jahre Studium muss man haben, um für eine Ausbildung angenommen zu werden. Ich brauchte nur noch einen Monat, von daher würde ich mich nicht mehr lange mit Cora rumschlagen müssen. Dann wäre ich sie endlich los. Aber wollte ich das überhaupt? Das tagtägliche gegenseitige necken war zwar manchmal nervig, aber zu sehen, wie fast Rauch aus Harreds Ohren kam, wenn sie vor Wut überkochen zu drohte, war einfach zu amüsant.

Aber irgendwas in meinem Unterbewusstsein sagte mir, ich würde sie dennoch vermissen. Was sollte auch die dumme Wette mit den Jungs, jetzt steh ich nicht nur bei ihr, sondern auch bei ihnen. Man, manchmal bin ich ein echter Idiot.

Dabei sollte man mit 21 Jahren doch einen Plan vom Leben haben. Irgendwie hatte ich den ja auch aber meine Elternwaren stickt dagegen.

Sie meinen, es wäre viel zu gefährlich auf irgendwelche Missionen zu gehen und sein Leben für andere zu riskieren, nur weil die beiden zu feige dafür wären. Ich würde mein Leben riskieren und damit die anderer retten.



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Haters or Lovers?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt