Kapitel 22

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   James 

Als dann alle da waren, standen wir im Meetingraum. Ich an der einen Seite des Tisches und alle anderen drumherum.

„Also, Sie alle wollen sehr wahrscheinlich wissen, wieso Sie hierher bestellt wurden. Es handelt sich um eine sehr komplizierte Mission, über die wir selbst noch nicht viel wissen. Deshalb brauchen wir jede bestmöglichste Unterstützung. Da kommen Sie ins Spiel. Es gibt eine geheime Organisation, die vielerlei Sachen macht. Von Morden zu Betrug und Entführung.", begann ich zu erläutern. Bei letzterem sah ich Cora an.

„Da unser Besuch jetzt auch Agenten sind, da Sie darauf spezialisiert sind, werden wir vor allem bei Recherchen Ihre Hilfe brauchen. Ihnen steht alles, was das FBI bieten kann, zur Verfügung. Wir werden jeden Tag abends unsere Ergebnisse zusammentragen, falls es zu Außeneinsätzen kommen sollte, werden unsere Agenten zur Verfügung stehen, da ich nicht weiß, ob Sie alle dafür ausgebildet sind.", erklärte ich weiter. „Irgendwelche Fragen bis dahin?"
    Eine blonde Frau hob zögerlich die Hand. „Ja bitte, reden Sie einfach drauf los. Ihr Name?" Sie nickte.

„Amara Lee. Was macht diese Organisation genau?", fragte sie.
„Gute Frage. Sie hintergehen Banken, entführen wahllos Menschen, morden ohne jedes erkennbare Muster. Wir hoffen, dass Sie uns dabei weiterhelfen können." Sie nickten alle.
„Sonst noch was? Denn wenn nicht, verteile ich nun ein paar grundlegende Papiere." Ich fing an auszuteilen.

„Dort sind Listen mit allen wichtigen Telefonnummern, ich würde Ihnen empfehlen, diese alle einmal in Ihre Handys einzuspeichern. Dann haben Sie hier noch alle Informationen, die wir bisher sammeln konnten. Außerdem einen Passierschein, mit dem Sie immer hier in die Station reinkommen können.

Selbstverständlich dürfen Sie diese Informationen unter keinen Umständen mit jemandem außerhalb dieses Kreises teilen. Und passen Sie sorgfältig auf ihre Passierscheine aufpassen, denn geht einer Verloren, müssen die Scheine im ganzen Gebäude abgeändert werden. Die Kosten fallen dann natürlich auf die Beteiligten an.", mahnte ich.

Hoffentlich war das genug Motivation, diese Scheine nicht zu verlieren. Als ich zu Ende verteilt habe, holte ich sieben Autoschlüssel aus dem Safe.
„So, Neuankömmlinge, Sie bekommen jetzt Ihre Autos. Wenn Sie mir alle bitte einmal folgen würden." Ich ging um den runden Tisch herum, durch die Flügeltür hindurch zu den Aufzügen.

Die anderen sieben folgten mir. „Wenn ich bitten darf.", bat ich und ließ sie vor. Cora ging ganz hinten und stand im Fahrstuhl neben mir. Ich sah kurz zu ihr rüber, sie jedoch starrte nur an die Aufzugstüren.

Mit einem Ping öffneten sich die Türen in die Tiefgarage. „Die Autos sehen im Prinzip alle gleich aus, nur die erste Nummer auf dem Kennzeichen unterscheidet sich. Keine Sorge, die Nummer steht auch auf den Autoschlüsseln. So, dann kommen Sie mal bitte alle her.", informierte ich.

Ich verteilte die Schlüssel und jeder guckte, welches Auto sie bekommen hatten. Ich gab Cora ihren Schlüssel, ließ ihn aber noch nicht los. „Du kriegst natürlich die Nummer eins.", gab ich von mir. Sie erwiderte nichts, nahm sich den Schlüssel und ging zu ihrem Auto.
„Wir wären dann fertig für heute. Ich sehe Sie dann alle morgen früh um acht Uhr.", verabschiedete ich alle. „Ja, bis morgen früh.", meinte Jack Afia. Ich nickte allen kurz zu und sie wanden sich ihren Autos zu.

Ich hatte nicht die Kraft, um heute noch mit Cora zu sprechen. Ich würde es morgen machen. Eigentlich hatte ich ihr nicht mehr wirklich was zu sagen, nachdem sie mich blockiert hatte.

Ich holte mir oben meine Jacke, ein paar Dokumente und machte mich auf den Weg zu meiner Wohnung. Es war abends immer relativ voll auf den Straßen, also kam man nur schwer durch den Verkehr. Nach einer knappen halben Stunde war ich endlich da und ließ müde meine Jacke auf den Boden fallen.

Ich war seit sechs Uhr auf Station gewesen. Um fünf Uhr aufgestanden und jetzt um halb neun abends endlich zu Hause. Meine Wohnung hatte so etwas wie aufräumen auch schon lange nicht mehr gehört. Dieser Fall zerrte an meinen Kräften.

Ich war seit Wochen dort drin verwickelt. Und wir kamen kein bisschen weiter. Deshalb waren ja auch die Agenten aus Chicago hier. Und Cora. Das warf mich einfach völlig aus der Bahn. Ich brauchte über ein halbes Jahr um über sie hinwegzukommen, und jetzt fühlt es sich an, als sei das alles umsonst gewesen.

Das konnte es aber nicht! Ich schlug energisch auf den Tisch, aber was brachte das schon. Es würde eh nichts ändern. Sie hat mir deutlich klargemacht, dass sie nichts von mir will, und ich bin ihr hinterhergerannt wie ein Idiot.

Jetzt musste ich auch noch mit ihr zusammenarbeiten und ich wusste nicht, ob ich das konnte. Aber ich musste, da können meine Gefühle noch so verrückt spielen.

Cora

James gab mir die Autoschlüssel, hielt sie aber noch einen Moment lang fest und meinte: „Du kriegst natürlich die Nummer eins."

Ich erwiderte einfach nichts und als er uns das Zeichen gab, dass wir gehen durften, war ich die Erste, die in ihrem Wagen saß und diesen startete.
Jack hatte uns zwar vorhergesagt, dass wir unsere Autos in der Tiefgarage parken sollen, aber bis wir diese gefunden hatten, brauchten wir zehn Minuten. 

Ich bin mehrmals um den Block gefahren, wo das Hotel stand, bis ich dann ein paar Häuser weiter eine Einfahrt mit dem Schild des Hotels sah und den Anderen Bescheid gab. Dafür gab es eine ziemlich coole Funktion, mit der man die Anderen direkt kontaktieren konnte.

„Hey, das ist ja mega cool.", meinte Amara. Wir stimmten ihr zu.
Als ich endlich in meinem Zimmer war, hatte ich das Gefühl, dass eine Last von mir fallen würde. Ich konnte es immer noch nicht glauben, James wiedergesehen zu haben. Mein Herz hatte einen Schlag lang ausgesetzt.

Nur war er so enttäuscht, als er mich gesehen hat. Ich hatte sogar das Gefühl, er wäre sauer auf mich. Ich dachte, dass wir beide uns beide bei einem Wiedersehen je freuen würden, aber mit so einer Reaktion hätte ich nicht gerechnet.

Dabei hatte ich nichts gemacht, dass ihn hätte verärgern können. Obwohl so ganz stimmte das nicht. Ich hatte ihn abgewiesen und wie unser Kontakt endete war auch nicht besonders schön, aber das hatte ich natürlich nicht absichtlich gemacht. Ich hatte sogar versucht über meinen Zugang in Chicago seine Nummer herauszufinden, bin aber gescheitert. Weiter wollte ich aber nicht gehen, da es schon etwas auffällig gewesen wäre. 



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Haters or Lovers?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt