Cora
Langsam bewegten wir uns aufeinander zu bis sich unsere Lippen schließlich aufeinandertrafen und das Feuer, das schon so lange in mir brodelte, explodieren zu drohte.
Meine Haut brannte, seine Lippen waren weich, sein Atem schlug mir entgegen. Ich seufzte zufrieden.
Es passierte wirklich.
Endlich.
James
Ich konnte es nicht glauben, aber es passierte tatsächlich. Nach einer so langen Zeit.
Ihr Lippen auf meinen fühlten sich genauso an, wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Ein Seufzer entwich ihr. Meine Haut prickelte, meine Gedanken spielten verrückt. Ich war nicht mehr imstande richtig zu denken.Dann löste sie sich schwer atmend von mir. Sie blickte mir wachsam in die Augen und lächelte.
Ja, endlich hatte ich es geschafft, dachte ich mir und lächelte zurück. Kaum eine Sekunde war sie wieder bei mir und küsste mich intensiver, leidenschaftlicher, als wäre es etwas, was sie schon so lange machen wollte.
Wir verfingen uns regelrecht ineinander und konnten uns nicht wieder so schnell lösen. Ich legte meine eine Hand an ihre Hüfte, zog sie noch näher zu mir. Die andere an ihre Wange.
Sie vergrub ihre in meinen Haaren was mich wahnsinnig machte, aber im positiven. Nach einer Ewigkeit, die die Erde Stillstand, lösten wir uns voneinander, schwer atmend und mit geschwollenen Lippen. Und grinsten uns gegenseitig an. Ich war lange nicht mehr so glücklich gewesen.
„Wow.", hauchte Cora, als sie zwar nicht mehr an meinen Lippen hing, aber immer noch so nah wie vorhin an mir stand. „Das kannst du laut sagen."
„Wow", wiederholte sie nun lauter. Ich lachte auf und zog sie wieder zu mir. „Du weißt gar nicht, wie lange ich das schon machen wollte. Danke.", gestand ich ihr.Sie schmunzelte nur verlegen. Ihr Gesicht glühte immer noch. „Das weiß ich.", erwiderte sie kichernd ich dachte an den Abend, wo ich bei ihr durch das Fenster in ihr Zimmer gekommen bin. Und es machte mich noch ein bisschen glücklicher. Ich seufzte zufrieden.
Es wurde still. Aber nicht unangenehm still. Es war eine Stille, die mehr als tausend Worte sagte. „Wir sollten vielleicht mal los, Cora.", hauchte ich ihr entgegen. Sie verzog das Gesicht. „Wie lange müssen wir fahren?", erkundigte sie widerwillig. „Nur eine Stunde.", informierte ich sie. Sie seufzte. „Du hast ja recht."
Schwerfällig richtete sie sich auf und machte sich auf den Weg zur Beifahrertür. Ich schloss den Kofferraum und ging zur Autotür. Cora ließ die Decke um sich und zog die Schultern hoch. „Komm, rutsch rüber. Ist dir so kalt?", fragte ich sie. Sie nickte nur veranschaulicht zitternd und rutschte herüber. Sie kramte ihren Autoschlüssel aus ihrer Handtasche und schoss ihr Auto ab. „Nur falls es jemand klauen will.", meinte sie zu mir.
Ich ließ den Motor an und wir fuhren los. Die ganze Zeit über klebt Cora an mir und ich liebte es. Ihr Haare kitzelten mich am Kinn. Auch die Fahrt über schwiegen wir. Aber es war einfach angenehm. Zwischendurch nickte sie auch immer wieder ein.
Das merkte ich daran, wie sich ihr Kopf kurz schwerer wurde, sie ihn dann wieder ruckartig anhob. Jedoch wo wir am Hotel waren, schlief sie tief und fest. Es war aber auch ein anstrengender Tag gewesen. Aber vor allem aufregend. Es war schon nach neun Uhr.
Ich versuchte sie behutsam aufzuwecken, sie zuckte jedoch ruckartig hoch und stieß ihren Kopf an meinem Kinn. „Man Cora.", ich verzog schmerzhaft das Gesicht. „Tut mir leid, James. Wirklich, das war nicht extra.", entschuldigte sie sich mehrmals. „Ist ja gut. Halb so wild." Sie sah mich entschuldigend an.
„Ich sollte dann gehen.", meinte sie, nachdem sie mir mit den Fingern über mein Kinn gefahren ist. „Komm, ich begleite dich nach oben.", schlug ich ihr vor. „Das brauchst du nicht, James.", währte sie ab.
Aber ich beharrte darauf. So machten wir uns auf den Weg nach oben zu ihrem Hotelzimmer. Cora ging vor und ich blieb dicht hinter ihr. Doch sie bleib wie erstarrt vor ihrer Zimmertür stehen. „Cora-", setzte ich an, doch sie hob mahnend die Hand.
Dann zeigte sie auf den Türrahmen und ich sah, dass die Tür aufgebrochen wurde. Sie wollte reingehen, doch ich hielt sie an ihrem Arm fest und ging selber vor. Meine Waffe hatte ich nicht dabei. Was ein Mist.
Ich öffnete die Tür langsam mit meinem Fuß und schaute nach, ob noch jemand dort war. Ich drehte mich noch mal um und deutete Cora an, dort zu warten. Im Zimmer selbst war keiner, im Badezimmer auch nicht. Jedoch war alles unfassbar verwüstet.
„Du solltest nicht hier reinkommen.", informierte ich sie. Doch sie tat als hätte sie mich nicht gehört und zog an mir vorbei. Sofort blieb wieder wie angewurzelt stehen und schlug die Hand vor den Mund. Ihr entwich ein entsetzter Laut. „Ich habe dich gewarnt."
Sie trat ein paar Schritte rein. „Du solltest schleunigst von hier weg, sie haben es jetzt auf dich abgesehen.", ging es mir auf. Sie wusste zu viel. Cora starrte immer noch Löcher in die Luft. Ich stellte mich vor sie und rüttelt sie sanft an den Schultern. „Cora, lass und gehen."
„Aber ich kann das alles doch nicht hierlassen?", stotterte sie. „Dann nimm das Gröbste mit.", entgegnete ich ihr. Sie schaute sich kurz um. „Da hinten ist mein Koffer, hol den bitte mal.", kommandierte sie mir an.
Ich tat was sie sagte und holte ihn. Sie sammelte währenddessen die Klamotten vom Boden auf und schmiss sie aufs Bett. Dann hastete sie ins Bad und holte von dort ein paar Sachen. Das alles in nicht mal zwei Minuten. Ich begann während dessen ihre Kleidung zu falten. „Hör auf zu falten, fang an alles da reinzuschmeißen.", mahnte sie mich. Ich widersprach ihr nicht und tat es, wie sie es mir sagte.
Sobald alle Klamotten weitestgehend eingepackt waren, hasteten Cora und ich wieder zurück zu meinem Auto. „Zum Glück haben wir die Akten nicht mitgenommen.", erinnerte sie mich. Ja, das war durchaus praktisch gewesen. Auch den Koffer und ihre Tasche stellte ich hinten in den Kofferraum und wir setzten uns wieder ins Auto.
Ich sah wie sie ihren Kopf nach hinten an den Sitz lehnte und die Augen geschlossen hatte. „Cora, es wird alles gut.", versuchte ich sie zu beruhigen, doch sie hob nur die Hand.
Sie wollte nichts davon hören.
[ ~ 1014 Wörter]
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Haters or Lovers?
RomanceEine 20-jährige, unscheinbare Studentin aus Nebraska namens Cora Harred. Sie lebt ein durchgeplantes Leben, was ihr irgendwann so öde vorkam, dass sie sich dafür entschied, die Uni abzubrechen. Wäre sie sich aber über die Konsequenzen ihres Handelns...