72. Kapitel

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Unter Lous Achseln entstehen Schweißperlen und sie spannt sich an. An Schlaf ist nicht mehr zu denken, nun ist sie hellwach.

Lucius atmet gegen ihr Ohr, sodass sie vor Angst die Luft anhält. Er hat doch gesagt, er würde sich zurückhalten!

Sie versucht an seinen Worte festzuhalten, doch als sich eine Hand um ihren Bauch legt, kann auch das ihr keine Sicherheit geben. Seine Hand wandert zu ihrem Po, über den das Kleid liegt.

Lou dreht den Kopf und schaut mit Panik zu ihm. Er hat hingegen hat die Augen geschlossen und zieht ihr Kleid ein Stück hoch.

Lou merkt, wie sie sich immer mehr betäubt fühlt. Ihre Sinne sind nicht mehr so scharf, ihre Sicht verschwommen und sie hört ein Rauschen in den Ohren. Ihr Körper zittert, als Malfoy mit seiner flachen Hand über ihre Rundungen fährt.

Er zieht das Kleid mit einem Ruck höher, sodass sie nun dicht an dicht mit seinem Penis liegt. Sie versucht von ihm wegzurobben, doch er hält sie weiterhin fest und beginnt, sein Becken zu bewegen. Er stößt an ihre Pobacken, aber mehr geschieht nicht.

Das reicht aber schon um die Erinnerungen in ihr zu wecken. Bilder von der Situation, als sie ihm einen blasen musste, kommen ihr ins Gedächtnis. Ihre Augen sind nicht nur nicht fokussiert, sondern auch wässrig. Eine Träne tropft auf das Bettlacken, während die Bewegungen von Lucius in der fast vollkommenen Dunkelheit verebben.

Auch als er aufhört, kann sie sich noch nicht bewegen. Zu groß ist die Angst, sein Ding zu berühren oder ihn unfreiwillig anzuspornen. Sie ist sich nicht sicher, ob er schon eingeschlafen ist oder wach ist. Er hat vor ein paar Sekunden noch gestöhnt, also sollte er noch nicht eingeschlafen sein, trotz der späten Uhrzeit.

Lou kann sich nicht entspannen. Da ist diese Angst in ihr, dass es jeden Moment wieder von neuem beginnen könnte und dass er es dann richtig tun würde.

Die Tränen hören nicht auf zu kullern, ihre Augen brennen. Sie will doch nur in Frieden und Sicherheit schlafen! Wie soll sie hier ein Auge zu machen? Sie ist völlig in der Angst, vergewaltigt zu werden, gefangen.

Mit der Zeit spürt sie, wie sein Atem ruhiger wird. Es ist wahrscheinlich, dass er eingeschlafen ist, aber Lou kann sich trotzdem nicht beruhigen. Auch nicht, wenn sie sich einredet, alles sei gut. Denn genau das ist es nicht.

Malfoy bewegt sich ab und zu im Schlaf, was Lous Herz immer kurz aussetzen lässt. Ihre Gedanken sind wirr, düster, schrecklich. Sie spürt diesen Schmerz in sich, diese Angst. Dieser Schmerz, den sie schon einmal durch äußerliche Aktionen verschwinden lassen wollte.

Er, vermischt mit der Angst, brennt sich in ihr Herz und will nicht aufhören. Es verschwindet nicht, solange Malfoy bei ihr ist.

Die ganze Nacht über hat sie kein Auge zu getan, nicht einmal für ein kleines Schläfchen. Sie ist vollkommen übermüdet und am Ende, kann und will aber nicht einschlafen.

Alles in ihr hält sie davon ab, sagt ihr, dass das eine schlechte Idee sei.

Die Zeit vergeht sehr langsam für sie. Sie versucht sich in Träume zu flüchten, in eine andere Realität. Doch schon als sie anfängt, sich ihren Traummann vorzustellen, zerstört eine kleine Bewegung von Malfoy alles. Ihr wird bewusst, dass es nichts bringt, sich ihren Traummann vorzustellen. Das kann sie erst tun, wenn sie weg von hier ist.

Stunden vergehen und langsam wird es immer heller. Lou gähnt und hat das Verlangen sich zu strecken. Ihr ganzer Körper tut ihr von der Anspannung weh.

Lucius beginnt plötzlich zu brummen, woraufhin Lou zusammenzuckt und Malfoys Penis wieder zu wachsen beginnt.

Ein weiteres Brummen ertönt, ehe er die Augen öffnet und müde ihren Kopf zu sich zieht um sie anzuschauen. Er sieht verschlafen aus, doch als er in ihr Gesicht sieht, ist er sofort hellwach.

Seine Augenbraue ziehen sich zusammen, als er mit dem Daumen über ihre Augenringe streicht. „Was hast du gemacht?", knurrt er und schaut ihr tief in die Augen. Lou hat Mühe die Augen offen zu halten und kann kaum klar denken. „Nichts... Ich konnte nicht schlafen."

Malfoys Blick schweift nach unten zu der Stelle, die bei beiden frei liegt. Er schaut in Zeitlupe hoch und seufzt genervt auf. „Wie enttäuschend.", murmelt er vor sich hin.

Lou runzelt die Stirn. Enttäuschend? Er weiß doch genau, warum sie nicht schlafen konnte und verweinte Augen hat!

„Ich sehe dich so gar nicht gerne. Dabei habe ich es nur gemacht, um dich daran zu gewöhnen. Aber wie es scheint, funktioniert das nicht." Er lässt ruckartig ihr Kinn los und steht auf. Er weicht ihrem Blick aus. „Ich bin sehr, sehr enttäuscht. Warum bist du nur so...? Warum kannst du es nicht auch einfach wollen? Warum machst du alles so kompliziert? Ich könnte so sein wie ich bin, wenn du anders wärst!"

Lou setzt müde zum Sprechen an, doch Lucius hebt die Hand, bevor sie etwas sagen kann. „Nein, warte. Ich will es gar nicht wissen. Sieh zu, dass du Schlaf bekommst. Wenn du es schon nicht mit mir bekommst. Du wirst heute nicht zur Universität gehen.", sagt er.

„Aber ich...", beginnt Lou stotternd vor Verwirrung, als er mit Wucht, und wohl bemerkt immer noch vollkommen nackt, die Tür zuknallt.

Lou schaut ihm nach und sinkt erschöpft ins Weiche zurück, das ihr vor kurzer Zeit noch so hart vorgekommen ist.

Sie denkt vor Müdigkeit nicht über seine Worte nach und schläft schnell ohne Anspannung ein.

Als sie Stunden später aufwacht und sich im Bad beginnt fertig zu machen, kommen erst langsam die Ereignisse von vor ein paar Stunden zurück. Sie lässt die Haarbürste sinken. Er war echt sehr enttäuscht und wütend, gesteht sie, als sie sich selbst im Spiegel sieht. Lou ist blass, muss aber sogar jetzt deutlich besser aussehen als bevor sie eingeschlafen ist.

Lou hat ihn verletzt. Sie hat ihn verletzt, indem ihm nun vollkommen klar geworden ist, dass seine Anwesenheit der Horror für sie ist, auch wenn sie sich in den letzten Tagen recht gut verstanden haben und sich das geändert haben könnte.

Ihre Zähne ziehen Hautschichten von ihrer Unterlippe ab, während sie sich abstützen muss. Was, wenn ihr das alles versaut? Es ist nicht die Tatsache, dass sie ihn verletzt hat, die sie so sehr bestürzt. Viel eher ist es die Angst, Malfoy könnte seine Maßnahmen verstärken, ihr weitere Steine in den Weg legen. Er ist enttäuscht und versucht bestimmt eine Lösung zu finden. Warum hat sie am Abend zuvor nicht erkannt, dass es auch einen Grund hat, weshalb er sich so aufdringlich im Bett gezeigt hat? Sie hatte verständlicherweise nur panische Angst vor einer Vergewaltigung, sodass ihr Denken ausgeschaltet wurde.

Sie atmet tief durch. Was soll sie denn jetzt tun? Irgendwie fühlt sie sich schon seltsam schlecht. Es liegt vielleicht doch nicht nur an der Angst vor dem Scheitern ihres Plans. Da ist noch etwas Anderes, außer der Angst vor seinen Übergriffen, das ihr dieses Gefühl beschert. Aber sie weiß nicht so recht was es ist.

Besitz, Liebe, Schmerz, Zweifel - Lucius MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt