Kapitel 36

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Die nächsten Tage verbrachte ich eigentlich nur noch Zeit mit Devil. Es war schön, denn ich hatte gemerkt, was er für ein toller Kerl war. Vom Charakter ähnelte er Justin schon ein wenig, doch er sah komplett anders aus. Devil hatte schwarze Haare, eisblaue Augen, mehrere Tattoos und ein paar Piercings und sah deshalb, ohne ihn jetzt mit Justin zu vergleichen, insgesamt einfach verboten gut aus.

Justin schrieb mir hin und wieder mal, doch leider nicht so, wie ich es mir erhofft hatte. Nie erwähnte er irgendwo, dass er mich vermisste und wenn er mal sagte, dass ich ihm wichtig war, dann war das auch eine Seltenheit. Immer wenn ich ihn fragte ob wir Facetimen oder telefonieren können, sagte er, er hätte keine Zeit, doch so viel Stress hatte er auch wieder nicht. Wahrscheinlich wollte er nur verstecken, wie gut es ihm ging oder so.

Seufzend schmiss ich mein Handy neben mich auf das Bett und vergrub meinen Kopf im Laken. "Schlechte Laune?", fragte Devil, der gerade in mein Zimmer spazierte. Ich wusste nich wie er das machte, aber er war immer einfach irgendwie da. Wahrscheinlich wollte ich auch gar nicht wissen, wie er reinkam.

"Naja..", murmelte ich, bevor ich langsam aufblickte. Ich hatte ihm bis jetzt nichts über Justin erzählt. Also klar wusste er, dass Justin mein bester Freund war und dass es sich wohl kaum ändern würde, aber weiteres wusste er nicht und hatte ihn auch nicht zu interessieren. Irgendwie waren wir gute Freunde geworden und ich war mich sicher, dass sich daraus auch leicht mehr entwickeln konnte, doch bei solchen privaten Angelegenheiten, was meine Familie oder meine Freunde anging, bräuchte er nichts zu wissen. Dazu kannten wir uns auch noch nicht lange genug.

Mit einem Grinsen auf den Lippen setzte er sich neben mich. "Soll ich dich was ablenken?", fragte er und Strich mir eine Haarsträhne hinter das Ohr. "Und womit?", halte ich nach und hob skeptisch eine Augenbraue, doch Devil stand nur wieder auf und lief wortlos aus dem Raum. Verwirrt setzte ich mich auf und sah ihm nach. Was war das denn gerade? Kurz darauf kam er wieder zurück, allerdings hielt er etwas hinter seinem Rücken versteckt. Fragend schaute ich ihn an. Devil grinste nur und stellte mir ein brandneues Longboard in lila pink vor die Füße. War das sein ernst?

Überrascht und gerührt betrachtete ich es. Ich hatte ihm vor ein paar Tagen erzählt, dass ich es liebte zu Skateboarden und unter anderem auch zu longboarden. "Oh mein Gott. Ist das jetzt dein Ernst? Du willst mir ein Longboard schenken?" Ich wollte nur sicher gehen, dass das hier wirklich gerade passierte und er das auch ernst meinte. So ein Longboard war teuer und für so ein Geschenk zwischendurch wäre das eigentlich viel zu viel, doch er bestand darauf, dass ich es annahm. Dieser Junge war doch echt verrückt. Aus Dank fiel ich ihm um den Hals. "Es ist so toll, danke, danke, danke!"

Wegen meinem kleinen Anfall musste Devil ein wenig lachen und ich musste gestehen, dass er dabei echt verdammt gut aussah. Ich glaube, es gab auch nicht viel, wobei er nicht gut aussah. - Wenn es denn da überhaupt was gab.

"Also, wollen wir was fahren?", holte er mich schließlich aus meinen Gedanken zurück in die Realität. "Äh, ja klar", entgegnete ich schnell und zog mir dann ein Paar Sneakers und eine Lederjacke an. Wir schnappten uns beide die Bretter und gingen nach draußen. Ich musste mich erst einmal wieder dran gewöhnen darauf zu stehen, weil ich in letzter Zeit, wenn überhaupt, nur Skateboard gefahren bin, doch ich hatte es relativ schnell wieder drauf, sodass wir etwas durch die City cruisen konnten.

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Ihr könnt euch Devil gerne selber vorstellen, doch wer dazu keine Lust hat, der kann sich da oben das Bild von Devil anschauen und dieses benutzen. :D

Crazy for you *slow updates*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt