Kapitel 24

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Nachdem alles fertig war, ging ich zurück zum Wagen um Abbie zu holen. Ich half ihr heraus und führte sie an der Hand zurück zur Lichtung. Nachdem wir den schmalen Weg bis dahin gelaufen waren, Abbie an meiner Hand, blieb ich mit ihr stehen. "Kann ich das Tuch jetzt endlich abmachen?", fragte sie ungeduldig und blickte in die Richtung in der sie glaubte, dass ich dort stand. Grinsend gesellete ich mich zu ihr und öffnete für sie den Knoten. "Das mach ich schon." "Hör auf so zu grinsen!", maulte sie, dabei sah sie mich nicht mal an. Manchmal fragte ich mich, woher sie das wusste. Das Tuch zog ich von ihrem wunderschönen Gesicht und stopfte es in eine meiner Gesäßtaschen.

Langsam schlug sie ihre Augen auf und blickte sich suchend um. Allerdings suchte sie nicht nach mir, ich stand ja schließlich auch direkt hinter ihr, sondern nach der Überraschung. Als sie die Decke auf dem Gras erblickte zogen sich ihre Mundwinkel weiter in die Höhe. "Aww Justin!", rief sie erfreut und lief auf die Decke zu. Ich war zwar nicht langsamer als sie, aber im ersten Moment hatte ich trotzdem Mühe mit ihr mitzuhalten.

An der Decke sah sie sich noch einmal um bevor sie darauf Platz nahm und mich anlächelte. "Setz dich zu mir." Ich tat was sie sagte und saß schon neben ihr. Dabei zog ich den Picknickkorb zu uns herüber und bot ihr etwas zu Essen an. Sie entschied sich für einem Apfel und ich mich für ein paar Erdbeeren.

Nachdem wir schon eine Weile hier waren, wurde es nun langsam dunkel. Als der Himmel sich nach dem wunderschönen Sonnenuntergang langsam dunkelblau färbte, stellte ich heimlich schon mal das Feuerwerk bereit, welches elektrisch durch eine Fernbedienung angezündet wurde. Abbie schaute dabei in die Sterne.

Als alles aufgestellt war, legte ich mich wieder neben sie, die Fernbedienung griffbereit neben mir. "Und bereit für den letzten Teil der Überraschung?", fragte ich sie lächelnd. Sie sah mich ebenfalls mit einem Lächeln an und nickte. "Klar." Ich gab ihr die Anweisung nun im den Himmel zu schauen, also drehte sie ihren Kopf wieder ein Stück weg. Genauso legte ich mich neben sie, mit meinem Blick in den Himmel gerichtet, schnappte die kleine Fernbedienung und drückte auf dem Startknopf, mit dem das ganze Spektakel begann.

Die schönsten Formen und Farben bildeten sich in Form des Feuerwerkes am Himmel. Es sah wunderschön aus und auch Abbie schien es zu gefallen. Aufgeregt und gerührt starrte sie in den Himmel hinauf. Einzelne kleine Tränchen kullerten dabei ihre Wange hinunter, die sie aber jedes mal schnell wegwischte.

Zuletzt wurden der Satz 'I'm Sorry' gezeigt. Danach folgen noch 'A+J' in einem Herzen und 'Love, Jay' weil sie mich oft so nannte. Nun konnte sie ihre Tränen gar nicht mehr halten. Sobald sie gemerkt hatte, dass das Feuerwerk zu Ende war, rollte sie sich halb auf mich und drückte mich fest. "Danke! Ich danke dir so sehr Justin! Das war wunder, wunderschön!" Ihre Tränenbäche versuchte ich zu unterbrechen indem ich sie ihr von den Wangen wischte, doch es kamen sofort neue nach. "Hey.. Sch.. Es ist doch alles gut, hör bitte auf zu weinen. Ist doch logisch, dass ich sowas für dich mache." Mit den Worten drückte ich ihr noch einen Kuss auf die Stirn und wischte ihr ein weiteres mal die Tränen weg.

"Das ist so unbeschreiblich schön, ich kann dir gar nicht genug danken", schluchzte sie, während ihre Schultern deshalb immer wieder zuckten. "Du musst dich auch gar nicht bedanken, es ist schon Dank genug, dass du bei mir bist." Sie versuchte ihre Tränen zu stoppen, was zuerst nicht klappen wollte. Nach einer Weile schaffte sie es dann aber doch und sah mich mit roten und aufgequollenen Augen an. "Tut mir leid wenn du mich jetzt so ertragen musst", murmelte sie etwas beschämt und blickte dem Boden an. Etwas entrüstet über diese Aussage legte ich meinen Zeige- und Mittelfinger unter ihr Kinn um ihren Kopf etwas anzuheben, sodass sie mich wieder anblickte. "Sag sowas nie wieder. Du bist wunderschön! Alles an dir ist wunderschön. Auch dein Gesicht nachdem du geweint hast. Glaub mir. Du bist das wunderschönste Mädchen, das ich je kennenlernen und mein Mädchen nennen durfte."

Viele würden jetzt sagen, dass ich vollkommen übertrieb, wie auch sie sagte, doch es war die reine Wahrheit, die ich ihr erzählt hatte. "Jay, hör auf, du machst mich ganz verlegen", lächelte sie mit roten Wangen während sie mich aus ihren wunderschönen blauen Augen anlächelte. Lange hatte ich sie das schon nicht mehr sagen hören. Jay. Mein Lächeln konnte ich einfach nicht verbergen und so lächelte ich mein bestes Lächeln nur für sie. Es gab nichts in meinem Leben, was mich in diesem Moment glücklicher machen könnte.

Wie wir so den Abend verbrachten, kuschelten und gemeinsam lachten, verspürte ich die Lust, ihr etwas vorzusingen, also begann ich, während sie ihren Kopf auf meiner Schulter liegen hatte, leise, aber dennoch gut hörbar Fall zu singen. Eigentlich war alles, was ich in diesem Lied geschrieben hatte, die ganzen Gefühle und Emotionen, die darin vorkamen, wahr. Alles traf auf diese Situation zu, doch sie schien dies nicht zu begreifen, sonder dachte lediglich, dass ich ohne weiter Gedanken einfach nur sang.

Ich ließ das Lied langsam ausklingen, als sie ihren Kopf anhob und mir einen Kuss auf die Wange zu drücken. Dabei bemerkte ich, dass sie zitterte. Jetzt, wo es schon dunkel war, hatte es sich schon ein ganzes Stück abgekühlt, also zog ich mir meine Kapuzenjacke aus um sie Abbie um die Schultern zu Hängen. Sie bedankte sich bei mir und kuschelte sich sofort hinein.

Als ich das nächste mal auf die Uhr sah, saßen wir gerade wieder im Auto, um nach Hause zu fahren. Wir hatten kurz vor halb 1. Da ist die Zeit aber wie im Flug vergangen. Trotzdem hatte es sich gelohnt, denn es war wunderschön.

Bei ihr angekommen parkte ich in der Auffahrt. Wir stiegen beide aus und während ich den Picknickkorb aus dem Auto hob, schloss sie die Haustüre auf. "Sind deine Eltern wieder da?", fragte ich sie, als sie wieder neben mir stand, doch sie schüttelte nur seufzend den Kopf. "Nein, die kommen erst in den nächsten Tagen wieder." "Das tut mir echt leid.." Ich wusste wie es war, lange Zeit ohne seine Eltern zu verbringen und es war meistens nicht gerade schön. "Ach du kannst doch nichts dafür!" Sie schnappte sich die übrige Tüte aus dem Kofferraum und lief schon mal nach drinnen. Nachdem ich den Wagen abgeschlossen hatte, folgte ich ihr und räumte dann alles mit ihr aus.

Endlich durch mit allem machten wir uns fertig fürs Bett und gingen dann geschafft, aber glücklich ins Bett, wo wir noch eine ganze Weile lang kuschelten bevor wir wirklich einschliefen.

Crazy for you *slow updates*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt