Kapitel 28

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Erst ein paar Minuten später, was sich für mich wie ein paar Stunden anfühlte, tat sich was, denn er stand langsam auf. Er wollte doch wohl nicht gehen? Ich merkte wie eine Träne es schaffte meinen Augen zu entweichen, doch ich wischte die sofort weg.

Justin ging aber Gott sei dank nicht, sondern kam zu mir herüber und kniete sich vor mir auf den Boden. Okay, war das jetzt gut oder schlecht?

*Justin Pov*

Das war eindeutig der Moment, bei dem ich gehofft hatte, drauf verzichten zu können. Der Moment, vor dem ich am meisten Angst hatte. Angst, dass unsere Freundschaft kaputt geht. Ich wollte sie nicht verlieren, niemals. Doch falls wir zusammen kommen würden und uns irgendwann zerstreiten und Schluss machen, dann werden wir sicher keinen Kontakt mehr zu einander haben.

Während ich vor ihr hockte, blickte ich zu ihr auf und legte eine Hand auf ihren Oberschenkel. "Weißt du Maus, ich finde es echt toll, dass du mir die Wahrheit gesagt hast, aber ich könnte und wollte das Risiko nicht eingehen unsere Freundschaft durch eine Beziehung zu zerstören. Denn davor, dich vielleicht irgendwann nie wieder zu sehen, habe ich am meisten Angst."

Ich sah, wie ihre Augen glasig wurden und sich immer mehr Tränen darin bildeten, die ihre Wangen herunterliefen. "Es tut mir leid, bitte weine nicht." Ein paar ihrer Tränen strich ich mit meinen Daumen weg, bis sie meine Hände wegschlug und aufstand. Bevor ich überhaupt reagieren und ebenfalls aufstehen konnte, war sie bereits losgelaufen. Ich rannte ihr jedoch nicht hinterher. Wenn sie jetzt Ruhe brauchte, besonders vor mir, konnte ich das gut verstehen und respektierte das.

Eigentlich hätte ich mich freuen müssen, dass sie meine Gefühle erwidert, doch die Angst sie zu verlieren war einfach größer. -Hast du ja wieder toll hinbekommen Bieber.- Da gab ich meinem Unterbewusstsein vollkommen Recht. Ich hatte sie verletzt und das tat mir im Herzen weh. Besonders sie so zu sehen.

Circa eine halbe Stunde blieb ich noch hier sitzen und starrte Löcher in die Luft bevor ich mich langsam auf den Weg zurück zu Abbie machte. Vor ihrem Haus angekommen, sah ich mich kurz um, ob sie sich nicht vielleicht hier irgendwo versteckt hatte um ihre Ruhe zu haben, aber ich denke sie kannte bessere Orte, wo sie in Ruhe sein konnte.

Da ich keinen Schlüssel zum Haus hatte, klingelte ich und hoffte, dass jemand zuhause war, doch genau das war nicht der Fall. Seufzend beschloss ich einfach so lange zu Ryan zu gehen, der ja Gott sei dank nicht weit entfernt wohnte, also klingelte ich ein paar Straßen weiter bei ihm. Sein Vater öffnete mir die Tür. Nachdem wir uns begrüßt hatten, ging ich hoch zu Ryans Zimmer. Kurz nachdem ich angeklopft hatte, ertönte ein 'Mhm' weshalb ich sein Zimmer betrat. Ryan zockte natürlich wie immer.

"Jo Ryan alles klar?", fragte ich ihn, während ich mich neben ihr auf seine Couch fallen ließ. Er pausierte sein Spiel und legte denn Kontroller beiseite, bevor er mit mir einklatschte. "Hey Justin, sicher doch, was machst du hier?" Er holte direkt einen zweiten Controller, den ich aber zuerst mal nur zur Seite legte.

"Sagen wir es so, Abbie hat mir eben gesagt, dass sie mich liebt und ich hab's natürlich sofort verbockt." Ryan sah mich verwirrt an. "Wie verbockt?" "Naja, ich hab ihr gesagt, dass ich keine Beziehung will, weil ich unsere Freundschaft nicht zerstören will, obwohl ich ja genau das selbe empfinde", erklärte ich ihm und legte meinem Kopf in die Hände. Ryan klopfte mir auf die Schulter. "Ach keine Sorge, das gibt sich schon wieder. Schlaf ein paar Nächte drüber und wenn du dir über all das ganz sicher im Klaren bist, sagst du es ihr, sobald du wieder hier bist." Was er sagte klang simpel. Warum war ich da nicht drauf gekommen? "Danke Bro, ich schulde dir echt was." Eine kurze Umarmung war dafür auch bei uns drin. "Ach ist doch nicht der Rede wert", wank er ab und so beendeten wir das Thema und zockten was.

Crazy for you *slow updates*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt