Kapitel 46

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Wieder zog Justin mich in seine Arme, weshalb ich mich an ihn lehnte und meine Augen schloss, während ich weiterhin schluchzte. "Sch... Der beruhigt sich schon wieder, also mach dir um ihn keinen Kopf", wank er sofort davon ab und seine beruhigenden Worten halfen mir wirklich nicht mehr darüber nachzudenken, doch trotzdem musste ich noch immer an eben denken und das war nicht besser. Ich wusste, was er von mir wollte und das war nichts anderes, als das was dieser Typ von damals wollte. Sex. Justin wusste das auch und außerdem wusste er von damals, weshalb er auch eins und eins zusammenzählen konnte.

Er versuchte sofort mich abzulenken, damit ich einfach gar nicht mehr darüber nachdenken konnte und somit auch auf andere Gedanken kam. "Weißt du was, wir gehen jetzt runter und kochen was, auch wenn es dafür eigentlich schon zu spät ist. Ein Late Night Diner hat noch keinem geschadet", meinte er mit einem sanften Lächeln und zog mich einfach mit nach unten in die Küche.

Dort bereiteten wir alles vor. Wir beschlossen einstimmig, dass es Pasta werden würde, weshalb Justin sich dann um die Soße kümmerte, während ich die Nudeln kochte. Nach zwanzig Minuten waren wir fertig und hatten sogar eine Menge Spaß dabei, sodass ich überhaupt nicht über die Situation nachdenken musste. Justin deckte schnell den Tisch und ich stellte die Töpfe dazu, bevor wir begannen zu essen. "Das ist wirklich lecker", stellte ich fest und sah zu Justin, der nickte. "Stimmt, das haben wir gut hinbekommen", grinste er, bevor er sich eine weitere volle Gabel in den Mund stopfte. Bei dem Anblick musste ich schmunzeln, denn es sah einfach zu komisch aus, wie Justin einfach nicht genug bekam und sich immer die größten Portionen in den Mund schaufelte.

Als wir beide fertig waren räumten wir ab und machten die Küche sauber. Danach standen wir also in der schon fast glänzenden Küche und sahen uns an. "Ich denke, ich fahre dann mal langsam", murmelte Justin. Er sah nicht so ganz zufrieden damit aus, doch er hatte doch gerade selbst gesagt, dass er gehen wollte? Aber vielleicht wollte er auch einfach nicht, dass Devil noch austickte, wenn er hierbleiben würde, auch wenn er eigentlich hierbleiben wollte. Mir war egal was Devil davon hielt, schließlich war das mein Leben und somit auch meine Entscheidung, ob Justin hierbleiben würde oder nicht.

"Kannst du nicht bitte hierbleiben?", fragte ich ihn vorsichtig und mit Welpenaugen, sodass er gar nicht nein sagen konnte. Er stimmte zu und somit gingen wir in mein Zimmer, in dem Justin sich bis auf die Boxershorts auszog und schon mal in mein Bett legte. Ich ging noch schnell ins Bad, putzte meine Zähne und schminkte mich ab, bevor ich mich dann auch bis auf die Unterwäsche auszog und ein altes zu großes Shirt von Justin überzog. Ich hatte immer welche hier, weil ich es liebte sie zu tragen, egal ob zum schlafen oder im Alltag. Devil wusste auch nicht, dass die von Justin waren, aber das ging ihn auch nichts an.

Als ich fertig war legte ich mich zu Justin und kuschelte mich an ihn. Er war der einzige, dem ich mich so zeigte. Nicht mal Devil sah mich so. Nachdem ich das eine mal mit ihm geschlafen hatte, hatte ich mich vor ihm nicht mehr so weit entblößt. Vielleicht sah er mich mal in Unterwäsche beim umziehen oder in anderen Situationen, aber sonst nie. Justin war nun aber auch schon seit ich denken konnte mein bester Freund. Ihm konnte ich zu 100% vertrauen und mit ihm hatte ich auch schon viel mehr durchgemacht, dass es mir auch egal wäre, wenn ich nackt rumlaufen würde. Bis vor kurzem führten wir ja auch noch eine Freundschaft Plus Beziehung und somit war unsere Freundschaft schon von Grund auf anders und besonders.

"Gute Nacht Prinzessin", hauchte Justin und drückte mir einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich wieder normal hinlegte und die Augen schloss. Ich schmiegte mich noch mehr an ihn und schloss ebenfalls meine Augen. "Gute Nacht", erwiderte ich leise und schlief kurze Zeit später ein. Dabei war ich echt dankbar und froh, dass Justin bei mir war und es einfach wie jedes Mal geschafft hatte, mich zu trösten und abzulenken.

Am nächsten Morgen wachte ich recht spät auf. Okay, wir waren immerhin auch recht spät schlafen gegangen. Justin lag immer noch schlafend neben mir und schien auch nicht so, als ob er bald aufwachen würde. Leise stand ich auf und verschwand im Bad, um zu duschen. Dabei machte ich mir mal wieder Gedanken, doch ließ es schnell wieder bleiben, weil ich einfach genug davon hatte, ständig darüber nachdenken zu müssen.

Als ich fertig war, stieg ich aus der Dusche und trocknete mich ab, ehe ich mir frische Unterwäsche anzog und dann zurück in mein Zimmer ging, um dort in eine verwaschene Hotpants und ein weißes leichtes Top zu schlüpfen. Justin schlief noch, also entschied ich mich dafür schon mal das Frühstück vorzubereiten. Erst föhnte ich meine Haare im Bad noch ein wenig trocken, sodass sie nicht mehr ganz so nass waren und ging dann nach unten in die Küche. Wie zu erwarten, waren meine Eltern nicht da und somit hatten wir das Haus für uns.

Da ich keine Ahnung hatte, was ich zum Frühstück machen sollte, entschied ich mich letztendlich einfach für den Klassiker: Rührei und Bacon. Ich bereitete die Pfannen schon mal vor, um später die Eier in der einen  und den Schinken in der anderen Pfanne zu braten.
Dann deckte ich schon mal den Tisch und machte uns beiden Kaffee, bevor ich nach oben lief, um Justin zu wecken, denn dieser sollte langsam mal wach werden, wenn er ein warmes Frühstück haben wollte. Justin wachte recht schnell auf und meinte dann auch, dass er sich beeilen würde, also lief ich zufrieden wieder nach unten und stellte den Herd aus. Das fertige Frühstück stellte ich auf den Tisch und wartete, bis ungefähr fünf Minuten später auch Justin hier unten erschien und sich zu mir setzte.

Während wir aßen, redeten wir nicht viel. Das lag wohl kaum daran, dass wir uns nichts zu sagen hatten oder dass wir Streit hatten, sondern einfach daran, dass ich die ganze Zeit über wieder nur Devil im Kopf hatte. Ich konnte machen was ich wollte, doch sein Verhalten von gestern und generell in der letzten Zeit ging mir einfach nicht aus dem Kopf.

Crazy for you *slow updates*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt