Kapitel 35

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Am Morgen darauf wachte ich alleine und mit höllischen Kopfschmerzen auf. Nachdem ich mich aufgesetzt hatte schaute ich mich um, doch ich konnte Devil nirgends erblicken. Erst dann bemerkte ich, dass seine Sachen nicht mehr da lagen und er wahrscheinlich somit gegangen war.

Langsam stand ich auf und nahm erstmal eine Kopfschmerztablette, bevor ich duschen ging. Während ich das warme Wasser auf meiner Haut genoss, dachte ich an den gestrigen Abend. Es war ja schon ganz schön, besonders weil es mich abgelenkt hatte -auch wenn ich ständig an Justin denken musste. Aber selbst das hatte ja nach einer Zeit aufgehört. Mehr oder weniger Dank Devil.

Als ich mit einem Handtuch um meinem Körper zurück in mein Zimmer ging, hörte ich von unten die Stimmen meiner Eltern. Es war ja irgendwie schon ganz gut, dass Devil so früh gegangen ist, sonst hätten meine Eltern womöglich etwas mitbekommen und das wäre wohl denkbar schlecht...

Aus meinem Schrank holte ich mir ein hübsches Sommerkleid, sowie Unterwäsche, die ich sofort gegen das Handtuch eintauschte. Danach streifte ich mir das Kleid über und ging zurück in das Bad, um meine Haare zu machen. Auch damit fertig räumte ich mein bad wieder etwas auf und legte in meinem Zimmer meine Lieblingskette an, die Justin mir vor zwei Jahren circa geschenkt hatte. Es war eine Kette aus Silber mit einem Schlüsselanhänger. Als er mir sie gab meinte er, dass es symbolisch der Schlüssel zu seinem Herzen wäre, da wir uns einfach schon immer so nah waren. Ich vertraute ihm wie keinem anderen. Ich erzählte ihm Sachen, die ich selbst meinen Eltern nicht sagte. Andersherum war es auch so, zumindest hoffte ich das, aber warum sollte es auch nicht so sein? Wir waren schließlich beste Freunde, seit ich denken konnte.

Wieder einmal schweifte ich so sehr in diese Erinnerungen ab, dass ich mein Handy gar nicht wahrnahm. Erst als der Anrufer gerade aufgelegt hatte Griff ich danach und erkannte recht schnell, dass Justin angerufen hatte. Einerseits freute es mich, doch andererseits ärgerte ich mich immer noch etwas über die Aktion von ihm gestern. Gut, ich war letztendlich ja auch feiern, aber nur wegen ihm. Ich weiß, ich weiß, manchmal war ich echt kompliziert, aber so war ich nun mal. Für eine kurze Zeit, schaute ich unentschlossen auf seine Nummer. Sollte ich ihn jetzt zurückrufen oder warten bis er anruft, um ihm zu zeigen, dass ich das gar nicht unbedingt 'brauche'? Diese Entscheidung nahm Justin mir allerdings ab, da mein Handy wieder anfing zu klingeln. Natürlich war das Justin und dieses Mal nahm ich an.

"Hey Honey, wie geht's dir?" Seine gute Laune war gar nicht zu überhören. Anscheinend freute es ihn so ganz ohne mich. Die Augen leicht verdrehend antwortete ich ihm. Zum Glück konnte er das nicht sehen, sonst würde er direkt wieder Fragen, was los ist. "Naja, habe Kopfschmerzen, aber sonst ist alles gut. Bei dir?" "Bei mir auch. Die Konzerte sind der Hammer und die Crew bringt mich immer wieder zum Lachen", erklärte er. Sein breites Lächeln dabei konnte ich schon förmlich spüren. Mal wieder konnte ich nur die Augen verdrehen. Wenigsten konnte einer so unglaublich viel Spaß haben. "Wow toll, freut mich zu hören", log ich etwas. Er amüsierte sich, während ich mich erst besaufen musste um mal etwas Spaß zu haben. Auf die Dauer konnte ich das aber auch nicht machen.

Nachdem wir ein paar Minuten später aufgelegt hatten, ging ich mir unten etwas zu essen machen. Dabei begrüßte ich meine Eltern und redete etwas mit ihnen. Sobald wir aber auf das Thema Justin zu sprechen kamen, lenkte ich davon ab, was meine Eltern, nach ihren Blicken zu urteilen, schon etwas wunderte. Allerdings machte ich ihnen so schnell klar, dass ich weder darüber sprechen wollte, aus welchem Grund sie das Thema belassen sollen, noch über das Thema Justin an sich.

Mit meinem Essen ging ich wieder hoch und meine Eltern fuhren zurück in die Firma, also war ich mal wieder allein. War ja nichts Neues mehr.

Nach einer Weile klingelte es an der Tür, was mich etwas wunderte. Normalerweise klingelte so früh keiner. Als ich auf die ihr schaute, war es knapp 10 Uhr. Langsam lief ich runter und öffnete die Tür. Davor stand ein grinsender Devil, was mich nur noch mehr wunderte. "Devil, was machst du denn hier?" "Ich habe seitdem ich gegangen bin hier draußen gewartet, bis deine Eltern Weg waren." "Aber woher weißt du, dass meine Eltern irgendwann fahren und wann sie aufstehen und-" Devil unterbrach mich. "Als du gestern eingeschlafen bist, sind deine Eltern an deinem Zimmer vorbeigegangen und haben über den heutigen Tagesablauf gesprochen. Das habe ich mir einfach gemerkt." Sein siegerisches Grinsen wurde breiter. "Also darf ich jetzt wieder reinkommen?" Irgendwie war er ja richtig süß. Lächelnd trat ich zur Seite und nickte. "Klar doch." Sofort war er drinnen und nachdem ich die Tür geschlossen hatte, folgte ich ihm ins Haus.

Wieder nahm ich ihn direkt mit nach oben, wo wir es uns bequem machten und zusammen fernsehen schauten. Mir gefiel es in seiner Nähe zu sein und wer weiß, vielleicht entwickelte sich daraus ja noch eine richtige Freundschaft.

Crazy for you *slow updates*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt