Kapitel 20

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*Justin Pov*

Jetzt nichts gegen Caitlin, aber was wollte sie von mir? Ryan, Chris und ich hatten gerade so viel Spaß und ausgerechnet dann musste sie uns stören? Seufzend folgte ich ihr in die Küche und lehnte mich mit verschränkten Armen gegen die Arbeitsplatte. "Also was gibt's?" "Justin du musst dir was einfallen lassen." Mehr sagte sie nicht, sondern schaute mich nur ernst an. "Erstmal, wovon redest du? Und dann, warum ICH?" Sie seufzte und erklärte mir kurz, dass sie von Abbie redete. Dieses mal war ich derjenige der seufzte. "Cait, das Thema hatten wir schon. Sie will sich nicht helfen lassen und ich denke, es ist besser wenn sie erstmal etwas Zeit für sich alleine hat.

"Du verstehst es nicht oder? Die Zeit für sich selber darf sie nicht haben. Du musst mal sehen wie sie aussieht! Sie sieht total kaputt aus. Sie sieht sogar nicht nur so aus, sie ist auch kaputt. Ich denke, weil sie viel zu viel über sich und diesen Vorfall nachdenkt. Sie braucht Abwechslung! Und das schlimmste.. Sie trinkt, andauernd. Heute nicht, aber sie hatte überall leere oder halb leere Flaschen stehen. Whiskey, Wodka, Tequilla, Wein, Bier.. Da stand alles mögliche. Justin ich hab Angst um sie. Und ich weiß, dass du auch große Angst um sie hast. Sie ist deine beste Freundin. Du liebst sie. Sie ist dein Mädchen, also schwing deinen Arsch in dein Auto und fahr zu ihr!"

Was sie sagte stimmte. Sie war mein Mädchen und ich liebte sie. Deshalb wollte ich auf keinen fall dass ihr etwas passiert. Aber ich war damals enttäuscht und wollte ihr einfach Zeit für sich geben. Hätte ich gewusst, dass das ein großer Fehler wäre, dann wäre ich doch bei ihr geblieben.

Schnell nickte ich und verabschiedete mich stürmisch von den Jungs um keine zeit zu verlieren.

*Abbie Pov*

Vielleicht 20 Minuten, nachdem Caitlin gefahren ist, verabschiedete sich auch Ella und machte sich auf dem Weg nach Hause. Und schon wieder war ich allein. Seufzend schloss ich die Haustüre und sah mich in dem riesengroßen aber menschenleeren Haus um. Wäre ich damals nicht so dumm zu Justin gewesen und hätte gesoffen, wäre er womöglich noch hier und hätte nicht so große Probleme.

Wieder einmal gab ich nur mir die Schuld an allem. Jeden Tag war es dasselbe Theater, aber ich konnte einfach nicht anders darüber denken.

Ich merkte wie mir langsam zuerst heiß und dann kalt wurde. Auf meiner Stirn bildeten sich kleine Schweißperlen, obwohl es hier drin schön angenehm kühl war bei den Temperaturen, die draußen herrschten. Was war das? Ich spürte ein Verlangen. Ein Verlangen nach etwas hochprozentigem. Ich wusste, dass hier überall etwas rumstand, schließlich hatte ich es ja auch an diesem Ort platziert.. Es gab nur einen kleinen Haken. Ich war dabei betrunken und kann mich nicht mehr daran erinnern, aber da es wirklich in jedem Zimmer herumstand, war es einfach wie Eier suchen an Ostern, nur für Erwachsene. Bei dem Gedanken musste ich grinsen. Erst als mich mein Verlangen nach dem Alkohol wieder aus meinen Gedanken holte fing ich an zu suchen. Schon nach ein paar Schritten fand ich die erste Flasche und bald darauf hatte ich 7 angetrunkene Flaschen.

Drei davon hatte ich nach ein paar Minuten aber schon leer, also stellte ich sie einfach in den Keller. Die restlichen sperre ich in den Schrank zurück, damit keiner auch nur auf die Idee kommt, wie viel ich eigentlich trinke. Eigentlich sollte es mir egal sein, ob sie es wissen, aber andererseits war es mir einfach nicht egal.

Ich war schon wieder leicht angetrunken, als es an der Tür klingelte. War das vielleicht Ella, die etwas hier vergessen hatte? Oder Caiti? Langsam stand ich auf und steuerte leicht benebelt die Tür an.

Als die Tür offen war, erblickte ich Justin. Was machte der denn bitteschön hier? Ich dachte, er wollte mich erstmal nicht mehr sehen, das war doch sein Grund um zu Ryan zu ziehen, auch wenn er es nicht direkt zugegeben hat. So dumm bin ich ja schließlich nicht. "Justin?", fragte ich überrascht. "Hey.." Er legte eine Hand in seinen Nacken und sah mich stumm an. Irgendwie war das verdammt komisch. "Was machst du hier?" "Ich wollte mit dir reden.." Reden? Worüber? Er wollte doch gehen, also warum will er jetzt reden? "Kann.. Kann ich reinkommen?", fragte er vorsichtig. Ich nickte nur und ließ ihn rein. Hinter ihm schloss ich die Tür wieder und folgte ihm in das Wohnzimmer. Erst jetzt fiel mir ein. Dass da noch die ganzen Flaschen standen, die ich eben ausgetrunken hatte. Er seufzte und setzte sich dann auf die Couch. "Kannst du mir das erklären?", fragte er und deutete kurz auf die Flaschen. Ich setzte mich zu ihm. "Ja, naja.. Ich.. Es ist so.. Ähm... Nein." Ich kam zu dem Entschluss, dass ich es ihm doch nicht erklären konnte, also schwieg ich wieder. "Abs, warum trinkst du? Und dann auch noch so viel.." Einfach mit den Schultern zu zucken war das erste, was mir einfiel. "Abbie bitte.. Ich will dir doch nur helfen.." Justin klang verzweifelt, aber um ehrlich zu sein, interessierte mich das gerade nicht.. "Ach echt? Warum bist du dann gegangen?" Sein Blick richtete sich sofort auf den Boden. Anscheinend hatte er endlich gemerkt, dass ich ihm seinen angeblichen Grund nicht glaubte. "Ich hab gedacht... Es würde dir helfen, wenn du mal was Zeit für dich hättest und ich würde dabei nur stören.. Also bin ich so lange zu Ryan gegangen." Was er sagte klang logisch, doch ich wollte es ihm einfach nicht glauben. Natürlich war er immer noch mein bester Freund. Und das würde er auch immer bleiben. Aber trotzdem war ich verletzt und um ihn nicht weiter zu Verletzten schwieg ich einfach.

"Bitte glaub mir.." Es war nur ein leises Flüstern, aber noch gut verständlich. "Sei doch nächstes mal einfach von Anfang an ehrlich zu mir." Es war ein gut aber auch ernst gemeinter Rat schließlich nagt das auch etwas an meinem Vertrauen zu ihm. Justin nickte und sah mich an. Dabei hatte er so einen Blick drauf, den ich nicht deuten konnte. Es war irgendeine Mischung aus Trauer, Erleichterung und Angst. Plötzlich stand er auf. Ich dachte schon er wollte gehen, doch er kniete sich vor mich und schnappte sich meine Hände, dabei sah er mir tief in die Augen. "Hör zu Abbie..."

Crazy for you *slow updates*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt