Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich nicht nervös war. Seine Nachricht zierte noch immer meinen Sperrbildschirm und nur langsam traute ich mich, diese zu lesen.
Er fragte, ob ich Lust hatte, später zu ihm zu kommen.
Bei dieser Frage wurde ich nur noch nervöser und ich wusste, dass das definitiv nicht so weitergehen könne. Ich musste mich dringend in den Griff bekommen.
So antwortete ich ihm mit einem "Na klar", ehe ich mein Handy wieder weglegte, um mich auf die Vorlesung zu konzentrieren.Dies funktionierte nur bedingt, da ich immer wieder an später denken musste. So kam es, dass ich aus der heutigen Vorlesung kaum etwas mitbekam und schlussendlich jemanden nach den Mitschriften fragen musste.
Glücklicherweise bekam ich diese dann auch, sodass mein schlechtes Gewissen nicht lange anhielt.Bevor ich zu meinem Auto ging, suchte ich das Bad auf, um zu sehen, ob ich einigermaßen akzeptabel aussah. Während ich meine blonden Haare noch einmal richtete, war der Rest glücklicherweise akzeptabel, weswegen ich mich daraufhin auch direkt auf den Weg machte.
Während der Autofahrt stieg die Anspannung zwar, jedoch redete ich mir ein, dass ich mich im Griff hatte. Ich atmete einmal tief durch, als ich vor seinem Haus parkte und stieg dann aus dem Auto aus, während ich alles um mich herum ausblendete. Mein Blick war also starr auf die Tür gerichtet. So kam es auch, dass ich ziemlich überrascht gewesen war, als Ben mir die Tür öffnete. Wenn ich etwas aufmerksamer gewesen wäre, hätte ich sein Auto bemerkt und gewusst, dass er ebenfalls da wäre.
„Erkennst du mich nicht mehr?“, fragte er belustigt, als ich ihn verwirrt anblickte.
„Ich habe nur nicht damit gerechnet, dass du auch hier bist.“ Ich drückte mich an ihm vorbei und direkt kam mir die warme Wohnungsluft entgegen.
„Wir sind alle hier.“ Bens Antwort verwirrte mich erst, doch als ich Carlie auf dem Sofa neben Declan sitzen sah, wusste ich, was er meinte.Mason, der gerade aus dem Badezimmer kam, entdeckte mich nicht direkt, doch als er es tat, legte er seinen Arm um meine Schultern und grinste.
„Da bist du ja endlich, wir warten schon ewig auf dich.“
Ich lächelte bloß, da ich Angst hatte, dass ich nichts Sinnvolles herausbekommen würde.
Als Mason sich von mir gelöst hatte,
steuerte ich aufs Sofa zu und wollte mich neben Carlie setzen.
Gerade fragte ich Carlie, wie sie überhaupt hergekommen war, immerhin konnte sie ja schlecht selbst hergefahren sein, ohne Auto, als Ben dazwischen grätschte.
„Ey, Leonie, das ist mein Platz.“ Mit Schwung schmiss er sich neben meine beste Freundin, die den Brünetten nur verwirrt anschaute.Immerhin erkannte Declan, dass ich mich neben Carlie setzen wollte und rückte etwas auf, sodass ich neben ihr Platz nehmen konnte.
„Also?“, fragte ich erneut, als sie keine Anstalten machte, mir auf die Frage zu antworten. Doch als sie mich unschuldig anlächelte, wusste ich, dass sie tatsächlich von dem Kerl abgeholt worden ist, der soeben, um den Platz neben ihr gekämpft hatte.
Heute Morgen hatte sie das noch mit aller Macht abgestritten.„Will ich wissen, was ihr in dem Auto sonst noch gemacht habt?“, flüsterte ich ihr zu, ehe ich einen Schlag auf den Oberschenkel kassierte. Ich liebte es, Carlie aufzuziehen und besonders Ben gab mir viele Vorlagen dafür.
„Sei still“, murmelte sie, als sich ihr Blick auf Mason richtete. Ich wusste nicht, wieso sie ihn plötzlich anstarrte, doch für den Fall, dass sie vorhatte, sich an mir zu rächen, ging ich ihrer Forderung lieber nach.„Wie waren deine Vorlesungen?“, fragte Mason plötzlich und erst war ich verwirrt, ob er Carlie oder mich meinte, aber da meine beste Freundin schon länger hier war, war die Frage vermutlich an mich gerichtet.
„Langweilig“, antwortete ich. Immerhin konnte ich ihm nicht erzählen, dass ich seinetwegen nichts mitbekommen hatte.
„Training war auch langweilig, stimmts, Chilly?“ Masons Lache halte durch den Raum.
„Erzähl das bloß nicht!“ Ben sprang auf, weswegen Carlie zusammenzuckte. Mason lachte immer noch.
„Jetzt will ich es aber wissen.“ Es war das Erste, was Declan gesagt hatte, seitdem ich hier war. Abgesehen von einer kurzen Begrüßung.„Ich auch!“, sagte ich, denn wenn es Ben peinlich war, dann konnte es nur genial sein.
„Mason, ich warne dich.“ Sein Blick war ernst und beinahe angsteinflößend, doch Mason ließ sich davon nicht beeindrucken.Er setzte zur Antwort an, bekam aufgrund eines Lachanfalls jedoch kein Wort raus. Carlie schaute belustigt zwischen uns allen, hin und her, während Declan und ich nach einer Antwort drängten.
„Wir waren gerade dabei, uns aufzuwärmen und zu dehnen“, fing Mason an, nachdem er sich einigermaßen beruhigt hatte. Ben setzte sich wieder hin und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.
„Als seine Hose gerissen ist.“ Kaum hatte Mason seinen Satz beendet, lachte er wieder drauflos, wischte seine Tränen weg, ehe wir anderen auch anfingen zu lachen.
Bens Gesicht wurde in dem Moment knallrot, was man trotz seiner Hände deutlich erkennen konnte.„Mach dir nichts draus“, sagte ich an Ben gerichtet, der sich immer noch hinter seinen Händen versteckte. „Carlie ist letztens das Oberteil beim Anziehen gerissen.“ Die Jungs lachten noch mehr, sogar Ben stimmte nun mit ein. Nur Carlie schaute mich empört an.
„Ist das dein Ernst, Leonie?“ Die Brünette fand das wohl alles andere als lustig.
Ich lächelte sie entschuldigend an, doch sie schüttelte bloß genervt den Kopf.
Auch Ben, der nachfragte, wie genau sie das geschafft hatte, kassierte nur einen genervten Blick von ihr.Wir redeten noch eine Weile über alles Mögliche. Nach einer Weile hatten wir uns, etwas zu essen bestellt. Insgesamt war es wie immer sehr lustig und auch ich konnte meine Gefühle für Mason unterdrücken, sodass es ein gewöhnlicher Abend unter Freunden war.
Auch Carlie hatte sich nach kurzer Zeit wieder beruhigt und konnte wieder über die Witze der Anderen lachen.Erst als es spät wurde, kippte die Stimmung ein wenig. Während meine beste Freundin müde war und schon fast auf dem Sofa lag, lauschte ich einer Diskussion zwischen Mason und Declan, die beide in der Küche waren. Ich hörte nicht genau, worüber die beiden redeten, doch ihre Stimmen wurden manchmal lauter. Ben hingegen, der ebenfalls noch im Wohnzimmer war, schien von dem Ganzen nichts mitzubekommen.
„Können wir nach Hause?“, fragte Carlie mich, nachdem sie gähnen musste. Eigentlich wäre ich noch gerne etwas geblieben, das erkannte wohl auch Ben.
„Ich kann dich auch fahren, wenn Leo noch etwas bleiben will.“
Ich schaute in Richtung Küche, wo die beiden immer noch zu hören waren, ehe ich lachte:
„Um diese Uhrzeit lasse ich dich garantiert nicht, mit ihr alleine.“
Während Carlie nur, genervt von meinen Sprüchen, aufstöhnte, schaute Ben bloß verwirrt.Die beiden aufzuziehen, war eindeutig meine Lieblingsbeschäftigung.
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PAPER HEARTS - mason mount
Fanfiction━━ 𝗣𝗔𝗣𝗘𝗥 𝗛𝗘𝗔𝗥𝗧𝗦 🤍 Ein paar einfache Wörter, die alleine von keiner großen Bedeutung wären, stellen in einem Brief ganze Welten auf den Kopf. TEIL 1 DER PAPER-REIHE © CHVRZLLY, 2021