𝟸𝟸 ✄ 𝙽𝚊𝚌𝚑𝚝𝚜𝚙𝚊𝚣𝚒𝚎𝚛𝚐𝚊𝚗𝚐

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Es war bereits dunkel und erstaunlicherweise konnte man die Sterne an dem Londoner Nachthimmel funkeln sehen. Wir hatten uns dazu entschieden, eine Runde spazieren zu gehen. Denn nachdem wir aufgehört hatten Uno zu spielen, war die Stimmung etwas angespannter und mit dem Spaziergang erhofften wir uns, dass diese wieder lockerer wurde. Der Rotwein hatte bisher nicht dabei geholfen.

„Es ist kalt", jammerte Carlie bereits nach wenigen Minuten.
„Übertreib nicht, dann hättest du dich wärmer anziehen müssen", antwortete Declan der daraufhin einen bösen Blick von ihr erhielt.
„Carlie friert immer, egal wie viel sie anhat", erklärte ich ihm, welcher daraufhin nur verwirrt die Augenbrauen hob, doch dann verstehend nickte.

Wir liefen einige Minuten, als Declan und Ben irgendein Gesprächsthema fanden und wild anfingen zu diskutieren. Carlie und ich wechselten belustigte Blicke aus, während Mason stumm nebenher lief.
Die beiden Jungs liefen vor uns, während wir drei hinterherliefen.
„Alles gut, Mason?", fragte Carlie den Brünetten irgendwann, da er kein Wort sagte und unseren Gesprächen nur lauschte.
„Ja, warum?", antwortete er und schaute erst meine beste Freundin und anschließend mich an. Unsere Blicke trafen sich und dies schien Carlie zu bemerken.

„Ich-", fing sie an. „Ich gehe mal Ben nerven." Sie schaute uns nochmal an, ehe sie ihren Worten Taten folgen ließ und zu ihm joggte. Als dieser sie bemerkte, legte er ihren Arm und sie, während er weiter mit Declan diskutierte.

„Ich fühle mich, wie ein Idiot", murmelte Mason neben mir plötzlich.
„Wieso?", fragte ich verwirrt, da ich keine Ahnung hatte, auf was er seine Aussage bezog.
Er zog seine Hand aus seinen Jackentaschen und deutete auf die beiden Turteltauben vor uns.
„Wie konnte ich denken, dass das Carlies Brief war." Er lachte nervös auf.

Ich musste schlucken, dass er nach der langen Zeit den Brief wieder ansprach.
„Mason, es ist okay", antwortete ich ihm, doch er ignorierte dies komplett.
„Ich hab alles ruiniert", redete er weiter. „Bevor es überhaupt richtig beginnen konnte."

Meine Augen wurden riesig und ich blieb stehen. Mason lief erst einige Schritte weiter, bis er bemerkte, dass ich stehen geblieben war.
„Mason, nein", plapperte ich und schüttelte den Kopf. Sein Blick war sanft und er sagte nichts, wartete geduldig darauf, dass ich weiter redete.
„Was redest du da?"

Mason lief einfach weiter, weswegen auch ich wieder begann loszulaufen.
„Vielleicht hätte ich uns eine Chance geben sollen." Seine Stimme war leise und brüchig. Er war nervös. „Ich meine, wir sind so lange miteinander befreundet. Ich konnte mir zu dem Zeitpunkt nicht vorstellen, das da eventuell mehr möglich wäre."
Ungläubig schüttelte ich den Kopf. Was sollte das jetzt?

„Ich habe gerade erst mit dir abgeschlossen und ausgerechnet dann kommst du wieder angekrochen." Meine Stimme bebte und ich war mit der Situation sichtlich überfordert.
„Du meinst Jack?" Er lachte, doch als ich nickte, verhärtete sich seine Miene. „Na, wenn es das ist, was dich glücklich macht." Er zuckte mit den Schultern und begann schneller zu laufen, um sich anschließend zwischen Declan und Ben zu quetschen.

Als Carlie bemerkte, dass Mason zwischen den Beinen aufgetaucht war, drehte sie sich um und erkannte, dass ich mit starrem Blick hinterherlief.
Sie versuchte sich von Ben zu lösen, der sie erst nicht gehen lassen wollte, doch Carlie blieb hartnäckig. Kurz darauf stand die Brünette neben mir und schaut mich mit besorgten Blick an.
„Du hättest ruhig bei Benjamin bleiben können", sagte ich, doch sie winkte ab.
„Ich kann mir deren dummen Gelaber sowieso nicht länger anhören. Aber was ist los?"

„Ach, Mason ist los", antwortete ich bloß, doch diese Antwort schien ihr nicht zu genügen, also versuchte ich es ihr so gut wie möglich zu erklären. Sie hörte mir aufmerksam zu und versuchte sich nichts anmerken zu lassen, doch gegen Ende erkannte ich, dass es in ihr anfing zu brodeln.

„Mason Tony Mount!", schrie sie und stampfte zu den drei jungen Männern, die sich daraufhin alle umdrehten.
„Ist das dein Ernst?" Eigentlich war Carlie eine ruhige Person, doch diesmal schien sie kurz davor, ganz London aus dem Schlaf zu brüllen. Das würde jetzt verdammt peinlich werden.
„Carlie, komm runter. Was ist überhaupt los? ", versuchte Ben sie zu beruhigen und nahm ihre Hand, doch sie entriss sich aus dieser wieder.
„Was los ist?" Sie war komplett aufgebracht und ich wollte mal wieder im Boden versinken. „Erst bricht dieser Idiot ihr das Herz und kommt genau dann wieder angekrochen, wenn sie wieder glücklich ist!"

Daraufhin herrschte Stille. Meine beste Freundin schaute Mason immer noch böse an, der versuchte ihrem Blick auszuweichen.
„Carlie, es ist okay", versuchte ich die Situation zu entschärfen, doch sie war immer noch vollkommen angespannt, weswegen ich Ben Hilfe suchend anschaute. Er überlegte kurz, ehe er sich vor sie stellte und ihr tief in die Augen schaute, was Carlie langsam dazu brachte, sich zu beruhigen.

„Ich glaube, wir sollten gehen, Mason." Es war Declan, der Mason eindringlich anschaute. Dieser nickte und nachdem sich beide verabschiedet hatten, machte sie sich auf den Weg. Wie die Beiden nach Hause kommen würden, war mir nicht klar, doch eigentlich war es mir auch egal.

„Was fällt dem eigentlich ein." Carlie regte sich immer noch auf, als wir auf dem Heimweg waren. Ben bestand darauf, uns nach Hause zu bringen, worüber ich sehr dankbar war. Mit einer schlecht gelaunten und aggressiven Carlie wollte ich nicht alleine sein.
Doch Ben war keine große Hilfe, denn er schaute sie nur belustigt an.
„Leonie, du tust mir echt leid", plapperte sie weiter. „Wenn ich du wäre, würde ich Mason auf den Mond schießen."

„Carlie, es reicht jetzt." Meine Stimme war auffordernd. Ich wollte das nicht mehr hören. Sie schaute mich mit großen Augen an, bevor sie sich entschuldigte.

Bei unserer Wohnung angekommen, verabschiedete ich mich von Carlie und Ben, der noch mit nach oben gekommen war, und verschwand in meinem Zimmer, wo ich mich unter meiner Bettdecke verkroch. Dort holte ich mein Handy raus und öffnete den Chat mit Jack. Mein Hintergrundbild, ein Bild vom Silvesterabend, strahlte mir entgegen. Dort hatte Jack seinen Arm um mich gelegt und wir beide hielten unsere Sektgläser in die Kamera. Ich musste wehmütig grinsen, doch ich schloss den Chat wieder und entschied mich dazu, ihm doch keine Nachricht zu schreiben.

PAPER HEARTS - mason mountWo Geschichten leben. Entdecke jetzt