𝟷𝟾 ✄ 𝚠𝚎𝚒𝚌𝚑𝚎 𝙺𝚗𝚒𝚎

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Ich wusste nicht, wie lang wir vier da standen und nichts sagten. Mein Blick war starr auf mein Sektglas gerichtet, um  Jacks Blicken auszuweichen.
Dass er gutaussehend war, konnte ich nicht abstreiten, doch allein sein Blick löste in mir ein merkwürdiges Gefühl aus.

„Darf ich mir Carlie mal ausleihen?”, fragte Ben nach einer Weile an mich gerichtete, woraufhin ich meinen Blick vom Glas heben musste.
„Du bist das Geburtstagskind, es wäre unfair es dir zu verbieten”, antwortete ich. Der Angesprochene grinste und ließ Carlie keine Wahl, denn er schnappte sich ihre Hand und zog sie so mit sich.
„Aber seid ja artig!”, rief ich hinter, weswegen Carlie sich umdrehte und mir den Mittelfinger zeigte. Das hatte sie bisher noch nie getan. Ich lachte und Jack tat es mir gleich.

„Die Kleine hat es ja faustdick hinter den Ohren”, sagte er und bei seiner tiefen Stimme bekam ich eine Gänsehaut.
„An deiner Stelle würde ich aber die Finger von ihr lassen”, sagte ich, nachdem ich gesehen hatte, wie er den Beiden hinterhergeschaut hatte.
Ich trank meinen Sekt leer und griff bereits nach meinem Glas.
„Keine Sorge, ich spanne meinem besten Freund nicht die Freundin aus.” Jack zwinkerte mir zu. „Na ja, wobei... Wenn ich noch auf dem aktuellen Stand bin, sind sie ja gar nicht zusammen.”
Er griff ebenfalls nach einem Sektglas, wobei er meine Hand absichtlich streifte. Wie offensichtlich.

„Nein, sind sie nicht, aber werden sie bald und wehe du funkst dazwischen.” Ich schaute den jungen Mann böse an, was ihn anscheinend amüsiert.
„Dann muss ich mir wohl jemand anderen suchen”, antwortete er stumpf und schaute mir dabei tief in die Augen.
Ich versteinerte und mein Herz schlug verdammt schnell. Hör auf damit, Jack.

„Ich hab mich ja noch gar nicht vorgestellt.” Er grinste. „Jack Grealish, aber du kennst mich wahrscheinlich.”
Mit welcher Überheblichkeit er das sagte, widerte mich an, doch er hatte vermutlich schon gemerkt, dass ich ihm nicht ganz abgeneigt war. Auch, wenn ich das gerne wäre.
„Leonie”, antwortete ich und versuchte dabei so selbstbewusst wie möglich zu wirken.
„Na gut, Leonie.” Jack lehnte sich gegen die Theke und trank einen Schluck seines Sekts. „Was denkst du machen unsere beiden Turteltauben gerade?”
„Nicht das, was du denkst.” Ich wendete mich von Jack ab, der seinen Blick nicht löste, als ich Mason entdeckte.

„Du, weißt doch gar nicht, was ich-”, fing er an, doch stoppte, als er sah, dass ich ihm keine Aufmerksamkeit mehr schenkte.
„Och ne, oder?”, lachte er darauf und stellte sich vor mich, damit ich Mason nicht mehr beobachten konnte.
„Du bist die Kleine, die einen Crush auf Mason hat?” Seine tiefe Lache brachte gefühlt den ganzen Boden zum Beben.
„Erstens, nenn mich nicht kleine und zweitens, geht dich das überhaupt nichts an.”
„Das ist wohl ein Ja.”

Jack drehte sich um und winkte Mason zu sich.
„Bist du bescheuert?”, schrie ich und riss seinen Arm herunter und wieder grinste er mich verschmitzt an.
„Das wird lustig, glaub mir.” Er legte seinen Arm um mich und ich wollte ihn von mir wegschieben, als Mason plötzlich vor uns stand.

„Hallo Jack, und Leonie?” Als er mich entdeckte, schaute er verwundert zwischen Jack und mir hin und her.
„Hey Mase!” Jack boxte ihm leicht gegen die Schulter, während dieser bloß verdutzt schaute.
Nachdem Mason mich noch einmal erstaunt angeschaut hatte, riss er sich zusammen.
„Wisst ihr wo Chilly ist? Ich will ihm gratulieren.”
Als ich zur Antwort ansetzen wollte, grätschte Jack bereits dazwischen.
„Der hat gerade Spaß”, erwiderte er zwinkernd.
Mason war mit der Situation sichtlich überfordert und schwieg.

„Ich rede dann mal mit den anderen.” Er deutete auf irgendwelche Menschen, die ich nicht kannte und verabschiedete sich mit diesen Worten.

„Und was war daran jetzt lustig?”, fragte ich und war froh darüber, Jacks Arm endlich, von mir zu drücken.
„Na, sein Gesichtsausdruck.” Er grinste breit.
Ich hob die Augenbrauen, doch das ignorierte er gekonnt.
„Übrigens solltest du nicht jedem erzählen, dass Ben seinen Spaß hat, wenn du nicht mal weißt, ob es stimmt.”
Ich kniff meine Augen zusammen, denn ich wollte nicht, dass meine beste Freundin irgendwelchen Gerüchten zu Opfer fiel. Danach würde sie Ben bestimmt erstmal aus dem Weg gehen und dann würde es noch länger dauern, bis die Beiden endlich zusammen kommen.
„Okay, Süße”, quittierte er meine Aussage. „Wenn du darauf bestehst, unterlasse ich es natürlich.” Er legte wieder seinen Arm um mich. Nur diesmal nicht um meine Schulter, sondern um meine Taille.

Er zog mich aus dem hinteren Ende des Raumes, dorthin, wo deutlich mehr los war und bereits einige Leute tanzten.
„Jetzt lass uns die Party ein wenig genießen.”

PAPER HEARTS - mason mountWo Geschichten leben. Entdecke jetzt