𝟸𝟻 ✄ "𝙷𝚊𝚙𝚙𝚢" 𝙱𝚒𝚛𝚝𝚑𝚍𝚊𝚢

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Mason

Mit schwitzigen Händen stand ich nun vor der Wohnung von Leonie und Carlie, während ich mir selbst Mut zu sprach.
Kaum hatte ich geklingelt, bereute ich es bereits. Vor allem, weil ich just in diesem Moment Bens Auto auf der anderen Straßenseite stehen sah.

Mit einem Summen öffnete sich die Tür nach einiger Zeit und ich trat in den Hausflur des Mehrfamilienhauses. Als ich an der Tür der Wohnung angekommen war, war diese noch geschlossen, weswegen ich dagegen klopfte.

Ich hörte, dass sich jemand in der Wohnung bewegte, gefolgt von Stimmen und Schritten, die sich der Tür näherten.
„Du hast doch einen Schlüs-" Die Brünette öffnete schwungvoll die Tür, doch als sie bemerkte, wer vor ihr stand, wurden ihre Augen riesig. „Ach, du bist es, Mason." Carlie lief rot an und schnürte sich den Bademantel, den sie trug, enger.
„Stör ich?", fragte ich und kratzte mich am Hinterkopf.
„Ja, tust du!", hörte ich Ben rufen, woraufhin eine Welle von Scham mich überrollte.
Carlie verdrehte nur die Augen.
„Was gibt's?" Sie kreuzte ihre Arme und schaute mich skeptisch an.
„Ist Leonie da?" Die Miene der Dunkelhaarigen verhärtete sich.
„Nein, sie ist für ein paar Tage zu Jack gefahren und sie kommt erst heute Abend wieder", erklärte Carlie, woraufhin ich verstehend nickte.
„Also habt ihr Sturmfrei", sagte ich lachend und so laut, dass ich mir sicher war, dass Ben es hörte.
„Ja, Mason, und jetzt verschwinde endlich!"

Ich lachte immer noch, während Carlie sichtlich genervt von ihrem Freund war.
„Na dann, viel Spaß!", rief ich und verabschiedete mich mit einem kurzen Augenzwinkern von Carlie.
„Wir sehen uns dann an deinem Geburtstag!", rief Ben und deutete damit die nächste Geburtstagsfeier an, die vor der Tür stand. Ich antwortete darauf nicht mehr, denn eigentlich freute ich mich gar nicht auf diesen Tag. Schnell verschwand ich, sodass sich Ben nicht mehr über meine Anwesenheit beschweren konnte.

Draußen angekommen, war ich irgendwie froh, dass Leonie nicht da war, denn ich realisierte, dass mein Vorhaben die Beziehung von Jack und ihr hätte zerstören können. Vermutlich würde sie mich danach endgültig hassen, was ich ihr jedoch nicht verübeln könnte.

Die Tage vergingen und ehe ich mich versah, war es mein Geburtstag.
Es war eine Menge Arbeit alles vorzubereiten und ich war froh, dass Declan und Ben mir geholfen hatten.
Mir wäre es lieber gewesen, wenn wir einfach alle zusammen irgendwo etwas essen gegangen wären und ihn im engsten Freundeskreis gefeiert hätten, stattdessen wollten sie, nachdem ihnen Bens Geburtstagsfeier so gefallen hatte, eine Riesenparty, der ich nur widerwillig zustimmte.

Als dann die ersten Gäste eintrafen, bereute ich diese Entscheidung bereits. Genauso wie die Entscheidung, dass ich Leonie gesagt hatte, dass sie Jack mitbringen könnte. Zu meinem Leidwesen hatte er zugesagt und ich wartete nur darauf, dass er gemeinsam mit Leonie hier auftauchte.

„Alles Gute zum Geburtstag, Bro." Es war Ben, der mich in eine Umarmung zog und mir brüderlich auf den Rücken klopfte.
„Danke, aber wo hast du deine Madame gelassen?", fragte ich ihn, denn zu meiner Überraschung war er alleine aufgetaucht.
„Sie kommt mit Leonie und Jack", berichtete er, doch wurde von Declan unterbrochen, der ebenfalls gerade ankam.
„Die Arme. Alleine mit Jack und Leonie will ich nicht sein." Er verzog sein Gesicht, ehe er mir ebenfalls zum Geburtstag gratulierte.
Ich bedankte mich herzlich, während ich versuchte, mir nicht anmerken zu lassen, dass das Thema Jack mir nicht gefiel.

Mittlerweile hatten mir eine Menge von Leuten gratuliert, die ich nicht mal alle persönlich kannte. Ich fragte mich, wer die ganzen Leute eingeladen hatte, aber die Frage erübrigte sich, als ich Ben und Declan grinsen sah. Beide mit einem Glas Alkohol in der Hand.
„Lasst es bitte langsam angehen, ich will nicht, dass ihr schon in einer Stunde über meiner Kloschüssel hängt", witzelte ich, doch sie hoben beide abwehrend die Hände.
„Ich hab noch nie über deiner Kloschüssel gehangen", sagte Declan stolz.
„Aber über meiner", sprach Ben meinen Gedanken aus, woraufhin ich lachend mit ihm einschlug.

„Declan, warum bringst du deine Freundin eigentlich nie mit?", fragte ich ihn nach einer Weile, doch er zuckte bloß mit den Schultern.
„Sie will nicht."
Seine Antwort wunderte mich, doch ich hatte keine Zeit ihm zu antworten, denn just in diesem Moment kamen Carlie, Leonie und Jack durch die Tür. Ich musste schlucken, als ich sie in dem Kleid sah und konnte meinen Blick nur schwer von Leonie abwenden.

Carlie winkte uns schon aufgeregt entgegen, während Leonie und Jack sich unterhielten. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich Jack in diesem Moment nicht beneiden würde.

„Feliz cumpleaños!", sagte Carlie und überreichte mir ein kleines Geschenk.
„Danke, aber wieso auf Spanisch?" Verwundert zog ich die Augenbrauen hoch.
„Ich wollte dir nicht wie alle anderen Leute gratulieren", erklärte sie lachend, ehe sie ihren Freund entdeckte, der sie gerade musterte.
„Ich hätte warten sollen, bis du fertig bist", kommentierte Ben das Aussehen seiner Freundin, doch als ihr ihn dann alle verwirrt anstarrten, realisierte er erst, was er gesagt hatte. „Hab ich das gerade laut ausgesprochen?"
Daraufhin brachen wir in Gelächter aus.

Jack und Leonie brauchten eine Weile, bis sie bei uns ankamen, denn Jack schaute sich alles und jeden ganz genau an. Die Beiden gratulierten mir ebenfalls, jedoch auf ganz normale Weise.
Ich bildete mir ein, dass mir Jack zuzwinkerte, als Leonie sich aus unserer Umarmung gelöst hatte, um sich dann an ihren Freund zu schmiegen.

Mehr und mehr Leute trafen ein und die Party ging jetzt richtig los. Der Alkohol floss in Mengen und die Musik dröhnte laut. Irgendwie konnte ich nicht richtig feiern und der Alkohol floss bei mir mehr aus Frust, als aus Genuss.
„Alles okay bei dir?", fragte mich Declan nach einer Weile, während die beiden Pärchen sich schon vor langer Zeit aus dem Staub gemacht hatten. Doch zu meinem erstaunen, tauchte plötzlich auch Ben neben mir auf. Ohne Carlie.

„Alles okay bei dir, Mason?", fragte auch Ben mich.
„Wieso denkt ihr alle, dass irgendwas ist?", fragte ich verwirrt und schüttelte den Kopf.
„Vielleicht, weil du hier wie angewurzelt herumstehst und an deiner Geburtstagsfeier nicht feierst?", antwortete Ben, der nach einem neuen Drink griff.
„Mir gehts super, mach dir lieber Gedanken, wo deine Freundin steckt", erwiderte ich trocken.
„Das weiß ich, sie ist bei Leo." Der Brünette exkte sein Getränk.
„Und wo ist Jack?" Es war Declan, der schon wieder das Thema Jack ansprach, weswegen ich die Augen verdrehte.
Zum Glück sahen das die Beiden nicht.
Ben zuckte mit den Schultern.

Nachdem die Beiden mich überredet hatten, den Standort zu wechseln, fanden wir uns im Wohnzimmer wieder, wo die Mehrheit der Gäste waren.

Zusammen mit Declan und Ben wurde meine Laune besser, bis ich in Richtung der Couch schaute und etwas sah, was meine Laune komplett ruinierte.

PAPER HEARTS - mason mountWo Geschichten leben. Entdecke jetzt