𝟷𝟿 ✄ 𝙽𝚊𝚌𝚑𝚠𝚒𝚛𝚔𝚞𝚗𝚐𝚎𝚗

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Mein Schädel brummte, während meine Schläfen pochten. Ein extremer Schmerz bohrte sich durch meinen Kopf. Das hatte ich ja noch nie erlebt. Ich kniff die Augen zusammen und atmete einmal tief durch.
Das waren wohl die Auswirkungen des Alkohols, von dem ich gestern offensichtlich zu viel hatte. Immerhin war das letzte an was ich mich erinnerte, wie ich gemeinsam mit Jack tanzte, nachdem ich herausgefunden hatte, dass Ben und Carlie die ganze Zeit im selben Raum waren und Jack also nicht recht hatte. Natürlich rieb ich ihm das unter die Nase, doch anstatt sich darüber aufzuregen, genoss er meine Versuche ihn aufzuziehen.

Ich drehte mich auf die Seite, als mir eigentlich bewusst wurde, dass ich mich in einem Bett befand. Schlagartig riss ich meine Augen und blickte auf die andere Bettseite, die leider nicht leer war. Er schlief noch und atmete gleichmäßig ein und aus.
Verdammte Scheiße.

Ich erkannte, dass ich mich im Gästezimmer von Ben befand, wobei ich mir in dem Moment nicht sicher war, ob er nicht sogar mehrere Gästezimmer hatte. So riesig wie das Haus war, würde es mich nicht wundern. Ich erwischte mich dabei, wie ich den schlafenden Jack musterte, ehe ich entdeckte, dass er kein Oberteil mehr anhatte. Meine Augen wurden riesig, als ich die Kleidungsstücke auf dem Fußboden verstreut liegen sah und ich realisierte just in diesem Moment, was passiert war.

Ich sprang schon beinahe aus dem Bett, wobei ich Jack weckte, der daraufhin nur anfing zu grummeln. Schnell hob ich meine Sachen vom Fußboden auf und zog sie mir an, bevor sich Jack aufrichten konnte, um mich zu beobachten.
„Hör zu, das hier ist niemals passiert, ja?”, sagte ich panisch zu ihm und er musterte mich kritisch. Seine Haare waren komplett durcheinander und standen in alle Richtungen ab. Er fuhr sich durch das Gesicht, ehe er zur Antwort ansetzte.
„Lass mich doch erstmal wach werden, mein Kopf tut weh.” Ich wusste nicht, ob er mich absichtlich ignorierte oder ob er wirklich so überfordert mit den Kopfschmerzen war, die ich ebenfalls hatte.

„Komm wieder zurück ins Bett”, seufzte er und ließ sich wieder nach hinten fallen.
„Vergiss es”, plapperte ich und öffnete die Tür, um herauszugehen. Doch dort war es zu hell, sodass ich die Tür schnell wieder schloss.
„Mein Kopf”, rief ich und hielt mir den brummenden Schädel. Ich hörte Jack auflachen, weswegen ich mich doch in das Helle quälte, bevor ich schwach wurde und mich doch wieder ins Bett fallen ließ.

Draußen waren die Überreste einer wilden Party. Überall lagen Becher und hinterließen Getränkepfützen. Armer Ben, der das ganze wieder aufräumen musste.

Ich stolperte in Richtung Küche, genervt davon, dass ich mit einem Kleid herumlaufen musste. Wie viel ich jetzt für eine Jogginghose gegeben hätte.
Als ich in der Küche ankam, war ich froh, dass Ben dort war. Ich hatte nämlich keine Lust darauf, alle Schränke nach einem Glas zu durchsuchen.

„Na, du bist ja ganz alleine”, begrüßte ich ihn, woraufhin er leicht zusammenzuckte, ehe er sich zu mir umdrehte.
„Carlie schläft noch.” Er lächelte sanft. Ich grinste breit, als ich realisierte, dass Carlie ebenfalls noch hier war.
„Wie immer”, antwortete ich lachend, doch stoppte sofort wieder und hielt mir den Kopf. Er grinste und warf mir eine Packung Kopfschmerztabletten zu, die neben ihm auf dem Tisch lagen. Ben hatte wohl auch mit den Nachwirkungen der gestrigen Nacht zu kämpfen, ließ sich davon aber weniger anmerken.

„Wo hast du Jack gelassen?”, fragte er grinsend, nachdem er mir ein Glas gegeben hatte.
Ich verschluckte mich beinahe an dem Schluck Wasser und musste daraufhin erstmal husten.
„Du weißt davon?” Verzweifelt blickte ihn an und würde am liebsten im Erdboden versinken, als er nickte.
„Ihr habt hier wie wild rumgemacht, bis ich euch aufs Zimmer geschickt habe”, erzählte er und verzog angewidert sein Gesicht. „Was danach passiert ist, weiß ich nicht.”

Am liebsten würde ich jetzt losheulen, dass das passiert war. Ben machte währenddessen Frühstück, während ich an meinem Wasser nippte.
Kurz darauf kam Carlie angelaufen und streckte sich erstmal, als sie in der Küche ankam. Ich beneidete sie, dass sie im Gegensatz zu mir, nicht mit dem Kleid vom gestrigen Abend herumlaufen musste, stattdessen trug sie ein T-Shirt, welches ihr zu groß war.

„Guten Morgen”, sagte sie erfreut und strahlte uns beide an.
„Nicht so laut”, jammerte ich, woraufhin sie anfing zu lachen.
„War wohl zu wild gestern Nacht.” Die Brünette lief zu Ben, der ihr daraufhin stolz das Frühstück präsentierte, welches er gemacht hatte.
„Bei euch vielleicht”, versuchte ich zu kontern und Carlie verschluckte sich an ihrem Kaffee, den Ben für sie gemacht hatte. Sie schaute mich irritiert an, woraufhin ich auf ihr T-Shirt deutete. „Immerhin sind deine Klamotten von gestern weg.”

Die Beiden hatten daraufhin beschlossen, mich gekonnt zu ignorieren, was für mich Triumph genug war. Ich klaute mir eine Scheibe Toast, die Ben mit Marmelade beschmiert hatte und genoss diese. Mein Magen bedankte sich und allmählich wurden auch meine Kopfschmerzen besser.

Bis zu dem Zeitpunkt, als Jack gähnend, nur in Boxershorts bekleidet, die Küche betrat und die ganze Aufmerksamkeit auf sich zog.
„Du hättest dir wenigstens was anziehen können”, kommentierte ich seinen Auftritt.
„Stell dich nicht so an, das ist nichts, was du nicht schon gesehen hast”, antwortete er trocken, woraufhin Carlie, vergaß weiter zu essen und uns nur mit offenem Mund anschaute.
„Ich habs dir doch gesagt!”, flüsterte Ben  Carlie zu, doch diese konnte es immer noch nicht glauben.

„Ihr beide?”, fragte sie deshalb, woraufhin ich versuchte unauffällig ihren Blicken auszuweichen.
Ich sah Jack nur aus dem Augenwinkel grinsen und am liebsten hätte ich ihn jetzt geschlagen, stattdessen versuchte ich ruhig zu bleiben.
„Das hab ich jetzt echt nicht erwartet”, sagte Carlie noch, ehe sie an ihrem Kaffee schlürfte.

Daraufhin herrschte Stille am Küchentisch.

PAPER HEARTS - mason mountWo Geschichten leben. Entdecke jetzt