𝟸𝟷 ✄ 𝙰𝚋𝚎𝚗𝚍 𝚞𝚗𝚝𝚎𝚛 𝙵𝚛𝚎𝚞𝚗𝚍𝚎𝚗

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Ich schaute Carlie böse an, während sie breit grinste. Declan war an der Reihe, eine Karte hinzulegen, doch Carlie war diejenige, die nur noch eine Karte in den Händen hielt. Als er eine gelbe Vier auf den Tisch legte, schlug die Brünette die Karte vor sich hin und schrie: „Gewonnen!”

Wir stöhnten alle genervt auf, denn es war schon die dritte Runde in Folge, die sie gewonnen hatte. Davor hatten Ben und Declan auch schon jeweils einmal gewonnen. Nur ich war die Einzige, die an dem heutigen Abend noch nicht gewinnen durfte.

„Pech im Spiel, Glück in der Liebe”, versuchte Declan mich aufzumuntern.
„Sehr ironisch, dass ihr alle ebenfalls Glück in der Liebe habt.” Ich verdrehte die Augen und nippte an meinem Weinglas.
„Naja, mehr oder weniger”, kommentierte Carlie meine Aussage und sprach damit Ben an, der sich davon jedoch nicht angesprochen fühlte. Kurz nach Bens Geburtstag hatte Carlie mir endlich gestanden, dass sie ihn verknallt war. Dass ich gar nicht überrascht reagierte, verwirrte sie, doch sie hatte schnell gemerkt, dass die Beiden sich alles andere als unauffällig verhielten. Nur waren sie offiziell immer noch nicht zusammen, worauf Carlie eben mit ihrer Aussage anspielte.

„Lade doch deinen Jack auch mal zu einem unserer Abende ein”, sagte Declan zu mir, ehe er sich an den Knabbereien bediente, die auf dem Tisch standen. Sehr gesund.
„Du weißt schon, dass Manchester gefühlt am anderen Ende der Welt ist, oder?”, fragte Ben seinen Kumpel daraufhin, der bloß die Schultern zuckte.
Gerade als ich etwas antworten wollte, klingelte es an der Tür. Ich schaute auffordernd zu Carlie, die daraufhin Augen verdrehend aufstand und zur Tür lief. Natürlich konnte Ben nicht anders, als ihr hinterherzuschauen, weswegen ich ihm gegen das Bein trat.
„Du darfst ihr erst hinterherschauen, wenn du offiziell ihr Freund bist.” Ich schaute ihn böse an, doch er ignorierte mich.

„Ich dachte, du kommst heute nicht”, hörte ich meine beste Freundin sagen und natürlich wusste ich sofort, wer da an der Tür stand. Mason kam mit einer Flasche Rotwein in das Wohnzimmer und winkte in die Runde.
„Mason!”, rief Ben und stand sogar auf, um seinen Kumpel zu umarmen, auch Declan begrüßte seinen besten Freund. Nur ich blieb sitzen und musterte den Brünetten. Doch irgendwas fühlte sich anders an. All die Schmetterlinge in meinem Bauch, die ich zuvor gespürt hatte, wenn ich Mason sah, waren verschwunden.

„Hey Leo”, begrüßte er auch mich und da ich keine Anstalten machte, aufzustehen, bückte er sich und zog mich in eine Umarmung. Ich schaute ihn verwundert an. Nicht aus dem Grund, weil er mich umarmt hatte, sondern, da auch besagte Umarmung nichts mehr in mir auslöste.
Mason schaute verwirrt, doch bevor er etwas sagen konnte, lenkte ihn Carlie ab, denn sie bestand darauf, die Flasche Wein an sich zu nehmen.
„Du trinkst doch sowieso nichts”, lachte Mason nur, doch überließ ihr die Flasche.
„Erstens habe ich schon ein Glas getrunken, okay? Und zweitens will ich die Flasche doch nur in die Küche stellen!”, antworte sie ihm, während sie in Richtung Küche lief.

Mason setzte sich neben mich, was mich nicht weiter störte.
„Und was gibt es so neues?”, fragte er daraufhin in die Runde. Der Brünette hatte sich in letzter Zeit eher von uns abgekapselt und war deshalb nicht auf dem neusten Stand.
„Leo ist jetzt mit Jack zusammen!”, rief Carlie aus der Küche, was ihr Glück war, denn sonst hätte ich ihr in diesem Moment böse Blicke zugeworfen.

„Oh, echt?” Mason lächelte zaghaft in meine Richtung, weswegen ich nickte.
„Seit knapp zwei Wochen.”

Nach Bens Geburtstag blieben Jack und ich im Kontakt. Zugegeben versuchte ich ihn am Anfang zu ignorieren, doch nachdem er an Weihnachten mit einem Geschenk vor der Haustür gestanden hatte, habe ich nachgegeben. Schnell hatte ich festgestellt, dass er auch eine charmante Seite hatte und diese hatte mich in den Bann gezogen. Auch Silvester feierten wir gemeinsam mit Carlie und Ben. Es war ein schöner Abend gewesen und er war auch gar nicht mehr so aufdringlich gewesen, denn als es Mitternacht war, fragte er mich sogar, ob er mich küssen dürfte.
Nachdem ich genickt und er seine Lippen auf meine gedrückt hatte, war das Feuerwerk am Himmel nicht mehr das Einzige gewesen.

„Spielen wir weiter Uno?”, fragte Carlie, als sie wieder aus der Küche kam und zog damit die ganze Aufmerksamkeit, auch die von Mason, auf sich.
„Nein, ich will nicht nochmal verlieren”, stöhnte ich auf, woraufhin Mason grinste.
„Naja, ich bin ja jetzt da, vielleicht bring ich dir Glück”, sagte er augenzwinkernd, woraufhin Ben ihn einem Erdnussflips abwarf. Verwirrt blickte Mason ihn nur an, doch daraufhin bekam er nur einen weiteren ab.

Ich ließ mich zu seiner weiteren Runde überreden, in der diesmal Mason gewann. Wenigstens war Carlies Glückssträhne gerissen.
„Ich gebe auf.” Ich warf meine Karten vor mich hin, weswegen die anderen nur lachten.

Daraufhin spielten wir nicht weiter, auch wenn Mason eigentlich seine Siegesserie ausbauen wollte. Stattdessen redeten wir und tranken einige Gläser Rotwein. Es war beinahe wie vor dem ganzen Drama. Nur Mason war heute anders als sonst, insbesondere dann, wenn irgendjemand Jack ansprach. Vielleicht bildete ich mir das auch nur ein. Doch ich redete mir ein, dass Mason nicht so begeistert davon war, dass Jack jetzt Teil meines Lebens war.

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Ich hoffe, der Zeitsprung hat euch nicht allzu sehr verwirrt, haha. :)
Wir wollen ja auch nicht zu viel Jack in einer Masonstory...

PAPER HEARTS - mason mountWo Geschichten leben. Entdecke jetzt