𝟷𝟸 ✄ 𝚆𝚊𝚜 𝚙𝚊𝚜𝚜𝚒𝚎𝚛𝚝 𝚠𝚊𝚛

1.5K 71 37
                                    

Mason

Gut gelaunt stand ich vor der Tür und wartete darauf, dass mir jemand aufmachte. Zugegebenermaßen nicht auf irgendjemanden, sondern auf Carlie. Ich wusste, dass sie heute, im Gegensatz zu Leonie, keine Vorlesung hatte und beschloss deshalb zu ihr zu fahren, um mit ihr zu reden.

Die Brünette öffnete mir verschlafen die Tür und sie musste gähnen, als sie mich sah.
„Hey, das ist ja mal eine tolle Begrüßung", lachte ich und zog sie anschließend in eine Umarmung, die sie nur langsam erwiderte.
„Was machst du hier, Mason?", fragte sie, nachdem ich die Wohnung betreten hatte und direkt auf das Sofa zugesteuert war, auf welches ich mich anschließend warf.
„Mir ist langweilig und da ich weiß, dass du heute nichts tun musst, dachte ich, dass wir uns vielleicht zusammen langweilen wollen?"
In meinem Kopf hatte es sich zwar besser angehört, doch da Carlie daraufhin nur verwirrt nickte, hatte ich wenigstens mein Ziel erreicht.

„Lass mich nur schnell etwas anderes anziehen." Erst jetzt realisierte ich, dass sie noch in ihren Schlafsachen steckte und ich musste lächeln, als ich ihr Winnie Pooh T-Shirt sah.
„Hör auf so dämlich zu grinsen, immerhin hast du mich geweckt", plapperte sie und schaute mich dabei böse an, ehe sie in Richtung ihres Zimmers verschwand.

Ich wartete ungeduldig darauf, dass sie wieder auftauchte und schaute mich derweil ein wenig um. Mir fiel auf, dass ich schon lange nicht mehr hier gewesen war. Meistens war unsere Freundesgruppe sowieso bei mir oder bei Ben. Das letzte Mal als ich hier war, war als Leonie und ich einen Filmmarathon gemacht hatten.

„Da bist du ja endlich wieder." Ich musste grinsen, als die Brünette, diesmal ohne Winnie Pooh T-Shirt, wiederkam.
„Übertreib mal nicht, solange habe ich nicht gebraucht." Carlie schmollte beleidigt.

Sie setzte sich zu mir, doch ließ zwischen uns genug Platz, sodass sich noch eine andere Person zwischen uns setzen könnte. Nun saßen wir hier und ich wusste nicht, worüber wir reden sollten.
„Und wie läuft die Uni?", fragte ich deshalb, auch wenn es wahrscheinlich kein langweiligeres Thema gab.
„Gut, und wie läuft Fußball?", antwortete sie lachend. Ich lächelte, bevor ich antwortete: „Gut, du musst unbedingt mal zu einem Spiel kommen."
Die Brünette überlegte.
„Ja, vielleicht..."

Nachdem wir eine Weile stumm da gesessen hatten, überlegte ich, wie ich ein Gespräch aufbauen konnte. Die Stille war unangenehm und dafür war ich nicht hergekommen.
„Ich-", fing ich an, woraufhin Carlie mich gespannt anschaute, doch ich fing nochmal von vorne an. „Weißt du, ich finde, dass viel zu selten etwas miteinander unternehmen. So zu zweit." Die Brünette hob überrascht die Augenbrauen.
„Was sollen wir denn unternehmen? So zu zwei?", fragte sie und wurde daraufhin rot, ehe sie sich räusperte. Ich lachte.
„Du bist schon süß." Ich lehnte mich zurück und grinste breit vor mich hin. „Irgendwie tust du immer so unschuldig."

„Mason, bitte hör auf zu reden. Das ist ja peinlich." Carlie hielt ihre Hände vors Gesicht. Ich wusste trotzdem, dass ihr das Blut in die Wangen geschossen war.
„Ist doch so", lachte ich. Doch sie schüttelte nur ihren Kopf. „Ich kann ja auch nichts dafür, dass du so..." Den Satz konnte ich nicht beenden, mir fehlte das richtige Adjektiv dafür.
„Gut, dass dir die Wörter ausgegangen sind." Mittlerweile traute sie Carlie mich wieder anzuschauen, doch diesmal war sie diejenige, die lachte.

„Auf Worte folgen Taten", antwortete ich bloß und ehe sie verstand, was ich damit meinte, zog ich sie an mich ran und küsste sie. Diesmal genoss ich es, schloss sogar meine Augen, bis Carlie mich von ihr wegdrückte.
„Mason, ich kann das nicht." Ich erkannte jedoch, dass sie auf meine Lippen starrte, die vor kurzem noch auf ihren waren.
„Wieso?", fragte ich verdutzt, doch anstatt mir zu antworten, stand sie auf.
„Geh bitte Mason." Ihre Stimme war leise, doch ich hörte sie, weshalb ich tatsächlich aufstand. Noch einmal, bevor ich ging, schaute ich sie verwirrt an. Doch als sie mich nicht anschaute, gab ich ihr bloß einen Kuss auf die Stirn und verließ stumm die Wohnung.

Ich konnte mir nicht erklären, was sie mit ihrer Aussage meinte. Sie schien sich schwer damit zu tun, überhaupt alleine mit mir in einem Raum zu sein. Es war mir ein Rätsel.

Doch die Frage, die ich mir stellte, war, wenn sie es aus irgendeinem Grund nicht konnte, wollte sie es wenigstens?

PAPER HEARTS - mason mountWo Geschichten leben. Entdecke jetzt