𝟷𝟺 ✄ 𝚅𝚎𝚛𝚣𝚠𝚎𝚒𝚏𝚕𝚞𝚗𝚐

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Mason wartete darauf, dass ich weiter redete. Der Brünette schaute mich eindringlich an, so als würde er mich mit seinem Blick durchbohren. Ich musste schlucken und mehrmals zur Antwort ansetzen, bis ich etwas Sinnvolles rausbekam.

„Der Liebesbrief", fing ich an, woraufhin Masons erwartungsvoller Blick sich in Neugierde verwandelte.
„Das sind nicht Carlies Gefühle, sondern meine." Nun war die Bombe geplatzt. Mein Gegenüber wurde plötzlich ganz blass und seine verschränkten Arme wurden locker.
„Das ist doch jetzt ein schlechter Scherz, oder?" Er lachte nervös auf und fuhr sich gestresst durch das Gesicht.
Langsam schüttelte ich den Kopf, woraufhin er laut aufstöhnte und etwas von wegen 'Scheiße' murmelte.

Ich stand planlos da, wusste nicht, was ich tun sollte, und wartete ungeduldig darauf, dass er etwas sagte, stattdessen lief er durch den Raum und schwieg.
„Leonie, das kann doch nicht dein Ernst sein, wieso verliebst du dich in mich?" Sein Blick traf meinen und ich glaubte, dass mein Herz für einen Moment aufhörte zu schlagen. Seine Frage löste einen Stich in meinem Herzen aus.
„Wieso? Mason, das kann man sich nicht aussuchen", sagte ich und hoffte verzweifelt darauf, dass er mir etwas Mut zuredete.

„Aber wir sind doch jetzt schon so lange befreundet", murmelte er. „Und plötzlich stehst du auf mich?"
Der Brünette schüttelte verständnislos den Kopf. Ich schwieg, denn ich wusste nicht, was ich sagen sollte. So schaute ich ihn nur entschuldigend an, doch mittlerweile beachtete er mich gar nicht mehr.

„Du hättest es mir auch früher sagen können, dass es nicht Carlie war. Dann hätte ich wenigstens nicht-" Mason stoppte und schluckte das, was er sagen wollte, wieder herunter.
„Du hättest auch fragen können", murmelte ich, doch er schien es nicht gehört zu haben.

„Und was jetzt?" Ich wusste nicht, was Mason jetzt als Antwort erwartete, doch ich zuckte bloß mit den Schultern.
Er seufzte und drehte sich wieder von mir weg, vermutlich starrte er gerade aus dem Fenster.
„Ich muss das jetzt erstmal verarbeiten", sagte er. Ich nickte bloß, obwohl er es nicht sehen konnte, denn er war immer noch mit dem Rücken zu mir gedreht.

Ohne ein weiteres Wort, und ohne mich von ihm zu verabschieden, ging ich aus seiner Wohnung. Ich hatte keine Ahnung, ob er sich nochmal umgedreht hatte, denn ich traute mich nicht, mich nochmal umzudrehen.

Es fühlte sich irgendwie gut an, die Wahrheit gesagt zu haben, andererseits saß der Schmerz durch seine kalte Reaktion tief.
Ich stieg in mein Auto und kaum hatte ich die Tür wieder geschlossen, brach ich in Tränen aus. Nicht oft kam es vor, dass ich weinte, doch momentan war es mir alles zu viel und ich hatte den Drang es herauszulassen.

Mittlerweile bereute ich es, Carlies Angebot, mich zu begleiten, ausgeschlagen zu haben.
Nur zu gerne würde ich jetzt eine kräftige Umarmung bekommen, doch ich wollte mich nicht aufdrängen, weswegen ich es mir zweimal überlegte, ob ich zu Ben fahren sollte. Wer weiß, wobei ich die Beiden stören würde.

Doch ich fühlte mich so leer, dass mir jede unangenehme Situation lieber wäre, als weiterhin alleine zu sein. Also fuhr ich zu Benjamin, in der Hoffnung, dass Carlie überhaupt noch da war. Doch wie ich sie kannte, war sie es.

Vollkommen verheult, klingelte ich und wartete darauf, dass mir jemand die Tür öffnete. Es dauerte eine Weile, doch dann öffnete Ben mir die Tür und schaute mich überrascht an. Doch als er sah, dass ich geweint hatte, ließ er mich ohne weiter nachzufragen rein.
„Carlie!", rief er bloß und die Brünette kam langsam aus dem Wohnzimmer. Als sie mich sah, kam sie mit ausgestreckten Armen auf mich zu und umarmte mich. Just in diesem Moment begann ich wieder zu weinen, vollkommen von meinen Gefühlen überwältigt.

Chilly ließ uns glücklicherweise alleine, doch beim Vorgehen legte er kurz seine Hand auf meine Schulter, um mich aufzumuntern.

„Lief wohl nicht so gut, oder?" Carlie schaute mich besorgt an, als wir uns aus der Umarmung lösten.
Ich schüttelte bloß den Kopf und wischte mir eine Träne aus dem Gesicht.
„Hey, komm her." Sie umarmte mich erneut, ehe wir ins Wohnzimmer liefen, um uns aufs Sofa zu setzen.

Chilly kam aus der Küche und stellte mir ein Glas Wasser hin, welches ich dankend annahm. Als er uns wieder alleine lassen wollte, sagte ich ihm das er bleiben könne, was er dann auch tat.

Carlie legte ihre Hand auf meine Schulter.
„Willst du erzählen, was passiert ist?"
Also begann ich zu erzählen, davon, dass ich Mason gebeichtet hatte, dass es meine Gefühle waren, die er auf dem Brief gelesen hatte, davon, wie kalt er sich mir gegenüber verhalten hatte und davon, wie sehr es mir weh tat.
Carlie, und auch Ben, hörten mir Aufmerksam zu, während sie mir mitleidige Blicke zuwarfen.

Nach meiner Erzählung seufzte Ben erstmal, während Carlie mir eine Packung Taschentücher besorgte. Es war fast schon erstaunlich, wie gut sie sich hier auskannte.

„Soll ich Mason mal kräftig in den Hintern treten?", fragte Ben mit ernster Miene, wobei ich gedacht hatte, er machte Späße. Anscheinend war es sein totaler Ernst.
„Das hättest du gerne", antwortete Carlie lachend und warf ihm einen belustigten Blick zu, ehe sie sich wieder mir widmete.

„Das wird alles schon wieder." Die Brünette lächelte mir aufmunternd zu.
„Ich werde für dich da sein." Meine beste Freundin umarmte mich erneut und ich realisierte, wie wichtig es war, gute Freunde zu haben.

PAPER HEARTS - mason mountWo Geschichten leben. Entdecke jetzt