𝟶𝟾 ✄ 𝚁𝚎𝚞𝚖𝚞̈𝚝𝚒𝚐𝚔𝚎𝚒𝚝

1.7K 72 35
                                    

Mason

Grinsend verließ Ben den Raum, um Carlie anzurufen. Schmunzelnd beobachtete ich den älteren von uns beiden, während ich mich fragte, wieso er dafür extra den Raum verließ.
Daraufhin schaute ich zu Leonie, die starr vor sich schaute. Auch da fragte ich mich, wieso sie das tat.

Ich versuchte Bens Telefonat mit Carlie zu belauschen, doch bereits nach dem ersten Wort, welches er von sich gab, fühlte ich mich schlecht und ließ es bleiben. Auch wenn er es mir nie erzählt hatte, wusste ich, dass er Carlie sehr mochte. Es war offensichtlich und ich konnte mir nur schwer vorstellen, dass Leonie und Carlie es nicht auch mitbekommen haben.

Als Ben kurz darauf strahlend wieder in den Raum kam, wurde ich nervös.
Er war einer meiner besten Freunde und ich konnte ihm dem Brief nicht verheimlichen. Dass dieser vermutlich von Carlie kam, würde ihm das Herz brechen, was ich ebenfalls ich wollte.

„Alles gut?", fragte er verwirrt und schaute zwischen Leonie und mir hin und her. „Ihr seid so ruhig."
Leonie grummelte undefinierbar und ich nickte bloß, was Ben zwar stutzig zu machen schien, doch er fragte nicht weiter nach.
„Carlie kommt gleich", sagte er noch, ehe er sich auf das Sofa setze und an unserem Schweigen teilnahm.

Die Brünette kam tatsächlich und strahlte mir gut gelaunt entgegen, als ich ihr die Tür öffnete.
„Hey Mason", sagte sie grinsend.
Ich merkte, wie überfordert ich mit der Situation war und versuchte mir nichts anmerken zu lassen.
„Hallo Carlie", erwiderte ich, bevor ich sie in eine Umarmung zog, womit sie anscheinend nicht gerechnet hatte.

Ich hörte hinter mir Schritte und drehte mich um, als ich Chilly entdeckte, der das ganze amüsiert beäugt.
„Mason, Carlie sieht nicht so aus, als wenn sie von dir umarmt werden wollte." Ben lachte und streckte seine Arme in Richtung Carlie aus, die ihn daraufhin lachend umarmte.
Der Anblick machte ich etwas demütig, denn Ben schien in jenem Moment glücklich zu sein, die Brünette in seinen Armen halten zu dürfen.

Hinter den Beiden tauchte plötzlich Leonie auf, die die umarmenden verwirrt anschaute. Als Carlie Leonie entdeckte, räusperte sie sich.
„Können wir kurz unter vier Augen reden?", fragte die Blonde ihre beste Freundin, die daraufhin nur stumm nickte.

Ich bot ihnen an, in den zweiten Stock zu gehen, was die Beiden dankend annahmen. Ben und ich schauten ihnen verwirrt hinterher.
„Weißt du, worüber die Beiden reden?", fragte er als wir wieder ins Wohnzimmer gingen.
„Ich kann es nur vermuten", antwortete ich seufzend und beschloss just in diesem Moment, ihm den Brief zu zeigen.

Während Ben mich auffordernd anschaute, zog ich den blauen Umschlag aus dem Regal und gab ihm diesen.
Er öffnete diesen und las ihn sich durch.
Ich stand nervös daneben und schaute abwechselnd zwischen dem Brief und ihm hin und her. Seinen Gesichtsausdruck konnte ich nicht deuten, doch er brauchte eine gefühlte Ewigkeit bis er seinen Blick von dem Papier löste.

„Von wem ist der?", fragte er, nachdem er einmal geschluckt hatte. Als ich ihm nicht antwortete, wiederholte er die Frage erneut, diesmal etwas lauter.
„Ich bin mir nicht sicher", sagte ich leise und nahm ihm den Brief wieder ab. Ich bereute sofort, dass ich es ihm gesagt hatte.
„Aber?" Seine Augen durchbohrten mich förmlich, als ich mir mit der Antwort wieder Zeit ließ.
„Ich hatte die Vermutung, dass er von Carlie ist und Leonie hat das nicht verneint."

Stille. Eine unangenehme Stille.
Ben fuhr sich mit den Händen gestresst durchs Gesicht, während ich absolut angespannt war. Er atmete tief durch.
„Das freut mich für dich, Bro." Mein Gegenüber setzte ein Lächeln auf. „Du kannst dich glücklich schätzen." Ich erkannte in seinen Augen, dass er verletzt war, als er seine Hand auf meine Schulter legte. Verzweifelt versuchte ich die richtigen Worte zu finden, doch Ben war schon dabei, meine Wohnung zu verlassen.

Er schloss die Tür leise hinter sich, weswegen Leonie und Carlie verwirrt waren, als sie wenig später in das Wohnzimmer kamen und Ben nicht mehr da war.
„Wieso ist er gegangen?", fragte Carlie enttäuscht und ich zuckte bloß mit den Schultern. Leonie schaute währenddessen auf ihre Hände und schien nervös zu sein.
„Ist bei euch alles gut?", fragte ich deshalb, doch die Beiden antworteten nicht.

„Ich glaube, ich sollte auch wieder gehen." Carlie stand auf und verabschiedete sich mit einem kurzen Handheben, ehe sie den Raum verließ.
„Warte!", rief ich und lief ihr schnell hinterher. Die Brünette blieb stehen und schaute mich verwundert an.

Ich kratzte mich nervös am Hinterkopf, bevor ich mich räusperte.
„Was ist?" Sie lächelte amüsiert.

Ich wusste nicht, was ich mir dabei gedacht hatte, doch ich beugte mich nach vorne und küsste sie. Es war ein kurzer Kuss, denn ich bereute es sofort wieder.

„Es tut mir leid", sagte ich sofort und ließ sie überrascht in meinem Flur stehen, während ich völlig in Trance das Wohnzimmer betrat. Ich hörte die Tür zu knallen, was mich kurz zusammenzucken ließ.

„Was ist passiert?" Leonie schaute besorgt, denn ich musste ziemlich hilflos ausgesehen haben, vermutlich war ich blasser als die Wand hinter mir.

„Ich...", stotterte ich. „Ich habe Carlie geküsst."

✎ ✐ ✎ ✐ ✎ ✐ ✎ ✐ ✎ ✐✎ ✐ ✎ ✐
Ups? 😅 Ich werde definitiv nach diesem Kapitel gehasst werden, doch im Gegensatz zu Mason spüre ich kein Gefühl von Reue. :')
Sorry not Sorry🙂

PAPER HEARTS - mason mountWo Geschichten leben. Entdecke jetzt