𝟸𝟼 ✄ 𝚞𝚗𝚜𝚌𝚑𝚘̈𝚗𝚎𝚜 𝙴𝚗𝚍𝚎

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Leonie

Carlie und ich waren gerade mitten in einem Gespräch, als Ben mit ernster Miene zu uns kam.
„Was ist los?" Als Carlie den Blick ihres Freundes bemerkte, schaute sie ihn besorgt an. Ben kaute auf seiner Unterlippe und ich befürchtete schon das schlimmste.
„Ben, du machst mir Angst", sagte die Brünette, doch er zog sie an sich, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. Wobei flüstern, bei der Lautstärke der Musik, wahrscheinlich das falsche Wort war.

Carlies besorgter Blick veränderte sich in einen entsetzten, ehe sie mich bemitleidend anschaute.
Ich musste schlucken, als meine beste Freundin mich in die Arme nahm.
„Es tut mir leid, Leo", murmelte sie und ich war nicht nur verwirrt, sondern auch überfordert.
„Was?" Meine Stimme zitterte und mein Herz pochte.

Doch bevor Carlie mir sagen konnte, was los war, wurde es hektisch und die Leute schauten plötzlich alle in dieselbe Richtung. Auch ich warf nichts ahnend einen kurzen Blick in die Richtung, als ich den Grund für die schlagartige Stimmungsänderung war.

Es war Mason, der von Declan festgehalten werden musste, um nicht auf Jack loszugehen. Auch Ben bemerkte dies, weswegen er Declan zur Hilfe eilte und Mason von Jack wegzog.
Ich verstand nichts und stand wie angewurzelt da. Unübersehbar schrie Mason Jack an, doch was er sagte, konnte ich aufgrund der lauten Musik, nicht verstehen. Ich starrte noch eine Weile dorthin, bis Carlie meine Hand nahm und mich nach draußen zog.

„Carlie, rede mit mir!", schrie ich, als wir an der frischen Luft waren. Die Musik konnte man bis draußen hören. „Was ist da los?" Dass sie meinen Blicken auswich und schlucken musste, machte mich nur noch verzweifelter.
Als sie endlich mit der Sprache rausrückte, wünschte ich mir, dass sie es niemals ausgesprochen hätte.

„Jack hat dich betrogen, Leo." Sie schaute mir tief in die Augen, als Zeichen, dass das gerade ihr Ernst war. „Er hat gerade auf Masons Sofa mit einer anderen rumgemacht."
Die Brünette schaute mich entschuldigend an und zog mich wieder in eine Umarmung. Noch immer konnte ich mich nicht bewegen, starrte die dunkle und unbefahrene Straße an. Ich brauchte einen Moment, bis ich realisierte, was Carlie da gerade gesagt hatte. Dann stiegen mir die Tränen in die Augen und ich konnte mich nicht dagegen wehren.

Zu zweit standen wir draußen im Kalten und ich heulte wie ein Wasserfall, während Carlie mir beruhigend über den Rücken strich.
„Wir sollten hereingehen, es ist kalt", flüsterte sie. Natürlich hatte sie recht, weswegen ich nickte, ehe ich schniefte und mir die Tränen aus dem Gesicht wischte.

Gerade als wir hereingehen wollten, kam Jack uns entgegen, der gerade von Ben nach draußen begleitet wurde. Es war offensichtlich, dass er einen Schlag im Gesicht abbekommen hatte, von wem war mir in dem Moment auch egal. Immerhin hatte er es mehr als verdient.

„Baby, es tut mir leid." Jack kam auf mich zu, doch Ben hielt ihn an der Schulter fest, während Carlie sich vor mich stellte.
„Jack, du bist so ein widerlicher Dreckskerl", fauchte die Brünette, doch Jack ignorierte sie und versuchte mir in die Augen zu schauen. Ich drehte mich weg, denn ich wollte ihn nicht sehen.

„Da kommt dein Taxi." Bens Stimme war ruhig, doch auch er war angespannt, das war kaum zu übersehen. „Sieh zu, dass du verschwindest."

Ohne Widerworte stieg Jack ins Taxi und warf mir dabei nochmals einen entschuldigenden Blick zu, was meinen ganzen Schmerz in Wut verwandelte. Wäre Jack nicht bereits im Taxi, hätte ich ihm jetzt vermutlich mit einem Stein abgeworfen.

Carlie brachte mich rein und auch Ben folgte uns kurz darauf. Mir fiel auf, dass die Musik aus war und die Gäste ihre Sachen zusammenpackten.
„Mason hat alle nach Hause geschickt", erklärte Declan, der uns gerade entgegenkam. Ich nickte, wobei mir die Tränen immer noch die Wange herunterliefen, weswegen Declan mich ebenfalls in eine Umarmung zog.

„Wo ist Mason?", fragte Ben an Declan gerichtet, der ihm erklärte, dass er in der Küche sei, um sich seine Wange zu kühlen. Anscheinend war Mason derjenige gewesen, der Jack eine verpasst hatte, wobei er wohl selbst etwas abbekommen hatte.

Carlie hatte sich mit mir ins Gästezimmer aufs Bett gesetzt, um mich zu beruhigen. Wir wollten dort warten, bis alle anderen verschwunden waren.

„Danke Carlie." Ich hatte meinen Kopf auf Carlies Schulter abgelegt, während sie ihren Arm um mich gelegt hatte.
„Hör auf dich zu bedanken, das ist selbstverständlich." Sie atmete tief durch, als sich die Tür öffnete. Es war Mason, der sich immer noch ein Kühlpack an die Wange hielt und mich besorgt anschaute.

„Hey", sagte ich zu ihm, als er stumm vor uns stand und anscheinend nicht wusste, was er sagen sollte.
„Ich muss plötzlich ganz dringend aufs Klo." Carlie drückte mich sanft von ihr weg, ehe sie aus dem Raum lief. Natürlich nicht ohne Mason vorher einen skeptischen Blick zuzuwerfen.

„Wie geht es deiner Wange?", fragte ich ihn, nachdem er sich neben mich gesetzt hatte.
„Geht schon", antwortete er und hob das Kühlpack an, damit ich sehen konnte, dass diese rot gefärbt war.
„Die wichtigere Frage ist, wie es dir geht." Er schaute mich besorgt an.
„Geht schon", antwortete ich ebenfalls und versuchte zu lächeln.
Ich wusste, um ehrlich zu sein, nicht, was ich in diesem Moment fühlte oder wie es mir ging. Es war alles zu viel. Am liebsten würde ich jetzt meine Augen schließen und schlafen.

Mason lächelte leicht und legte das Kühlpack weg. Daraufhin nahm er seine Hand und legte sie auf meine, ehe er sanft über sie strich.
„Alles wird wieder gut, das verspreche ich dir."

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Das war's wohl nun mit Jack, ups. :)
Tut mir leid, an alle die ihn mochten, haha.

Aber ein Ende kann ja auch der Anfang für etwas neues sein. ;)
Immerhin ist diese Story noch lange nicht an ihrem Ende...

PAPER HEARTS - mason mountWo Geschichten leben. Entdecke jetzt