𝟷𝟹 ✄ 𝚉𝚎𝚒𝚝 𝚏𝚞̈𝚛 𝚍𝚒𝚎 𝚆𝚊𝚑𝚛𝚑𝚎𝚒𝚝

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Leonie

Das weitere Gespräch mit Declan hatte mir einiges klargemacht. Ich musste endlich die Wahrheit sagen. Immerhin hatte ich es auch Carlie versprochen.
Zudem kam noch, dass niemand weiß, wie Carlie reagieren würde, wenn Mason weiter mit ihr flirtete. Mir war zwar klar, dass sie niemals etwas mit ihm anfangen würde, doch ich wusste auch, dass es schwer Masons Charme nicht zu verfallen.

Als ich also nach dem Gespräch wieder nach Hause kam, hatte ich es mir fest vorgenommen, es Mason zu sagen.
Ich fand Carlie im Wohnzimmer auf. Sie saß auf dem Sofa, in einem ihr viel zu großen Hoodie eingekuschelt und einen Film schauend, während sie sich Chips reinstopfte. Sie schien mich nicht bemerkt zu haben, bis ich sie auf mich Aufmerksam machte.

„Das ist aber nicht dein Pullover, oder?", fragte ich, anstatt sie zu begrüßen. Die Brünette schrie auf und zuckte zusammen.
„Erschrecke mich doch nicht so!", rief sie und warf mit einem Kissen nach mir.
Doch ich lachte bloß, was ihren ernsten Gesichtsausdruck wieder weich werden ließ.
„Ich dachte, du bist sauer auf mich", schmollte sie und zog sich die Kapuze vom Kopf.
„Bin ich auch, wenn du mir nicht sagst, wem der Hoodie gehört." Ich beugte mich nach vorne und klaute Chips aus der Tüte.

Carlie lächelte verlegen, was mir eigentlich schon Antwort genug war, doch ich wollte es von ihr hören.
„Das ist meiner?", versuchte sie mit voller Überzeugung zu sagen, doch sie wusste selbst, dass ich es ihr nicht abkaufen würde. Und trotzdem versuchte sie es.
„Vermisst Ben seinen Hoodie nicht?", fragte ich deswegen, um wenigstens ein paar Details zu bekommen.
„Nein, genauso wenig, wie er mich vermisst." Ihre Miene wurde ernst und sie zog sich wieder die Kapuze über den Kopf.

Zwar fragte ich mich, wie sie an den Pullover gekommen war, doch wenn ich es mir so Recht überlegte, wollte ich es doch nicht wissen. Ich setzte mich neben die Brünette und umarmte sie.
„Ich wusste doch, dass da was zwischen euch läuft", flüsterte ich, woraufhin sie mich wegdrückte.
„Hör bitte auf." Sie schüttelte ihren Kopf, ehe sie wieder in die Tüte griff, um sich Chips zu nehmen.

„Wo warst du?", fragte sie, um das Thema zu wechseln. Besagtes Thema war noch nicht gegessen, doch ich wollte erst mein Problem aus der Welt schaffen, ehe ich aus meiner besten Freundin endlich die Wahrheit rausbekam.
„Bei Declan."
Sie schaute etwas kritisch, doch ich fuhr fort. „Ich werde es Mason sagen."

Ihre Augen wurden riesig und sie murmelte: „Oh mein Gott."
Ich nickte bloß, damit sie verstand, dass es mein Ernst war. Daraufhin stopfte Carlie sich noch mehr Chips rein und schaute mich dabei immer noch überrascht an.
„Jetzt tu doch mal die blöden Chips weg." Verzweifelt nahm ich ihr die Tüte weg, woraufhin sie erstmal protestierte, mir dann aber ihre volle Aufmerksamkeit schenkte.
„Erstens, kann ich mich nicht konzentrieren, denn hier riecht es nach Benjamin." Ich deutete auf den Hoodie, den Carlie trug, doch nachdem sie mich böse angeschaut hatte, redete ich weiter. „Zweitens kann es nicht mehr so weiter gehen, sonst will Mason noch mit dir ins Bett." Ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr es mir zu schaffen machte, dass er mit meiner besten Freundin flirtete, weswegen ich versuchte das ganze zu überspielen.
Carlie hingegen warf wieder mit einem Kissen nach mir, ehe sich die Kapuze noch weiter ins Gesicht zog.
„Hör auf, ich will das nicht.", murmelte die Brünette und seufzte.

Doch ich wurde wieder ernst, als ich ihr erzählte, dass ich morgen nach dem Frühstück zu Mason fahren würde.
Sie hörte mir Aufmerksam zu und bat mir sogar an, dass sie mitfahren würde, um dann im Auto auf mich zu warten. Dankend lehnte ich das Angebot ab.

Erst nachdem ich meine Erzählung beendet hatte und mir Carlie nochmals Mut zugesprochen hatte, bemerkte sie, dass ihr Film die ganze Zeit weitergelaufen war und sie somit das Ende verpasst hatte. Genervt davon schaltete die Brünette den Fernseher aus.

Nach einer langen und schlaflosen Nacht, machte ich mir am nächsten Morgen mein Frühstück, von dem ich nicht viel runterbekam. Ich war viel zu nervös. Carlie erkundigte sich nach meinem Befinden und meinte, sie würde mir die Daumen drücken, dass alles gut verlaufen würde.

„Und was machst du währenddessen?", fragte ich meine beste Freundin, da sie ihre geliebte Jogginghose gegen eine Jeans ausgewechselt hatte.
„Ich fahr zu Benjamin und frage ihn, wieso er mich seit Tagen ignoriert." Selbstbewusst lächelte sie mich an, woraufhin ich lachen musste.
„Na dann, viel Spaß", antwortete ich augenzwinkernd.

Nervös fuhr ich zu Mason.
Die Fahrt war anstrengend, denn gefühlt war jede Ampel rot und dauerte Ewigkeiten bis sie wieder grün war.
Als ich dann bei Mason ankam, bemerkte ich, wie meine Hände zitterten und mein Herz wie wild klopfte. Ich klingelte mit verschwitzten Händen und hoffte, dass ich überhaupt Wörter rausbekam.

Mason, mit ungemachten Haaren und Jogginghose, öffnete mir die Tür und schaute mich überrascht an.
„Ach, du bist es", sagte er. „Was machst du hier?"
Ich setzte zur Antwort an, doch ich bekam kein Wort raus, weswegen ich mich räusperte.
„Darf ich hereinkommen?"

Der Brünette zuckte mit den Schultern und trat einen Schritt beiseite, sodass ich eintreten konnte.
„Also was gibt's?", fragte er gespannt und stand mit gekreuzten Armen vor mir.

Jetzt war der Moment der Wahrheit gekommen.

PAPER HEARTS - mason mountWo Geschichten leben. Entdecke jetzt