Ich traute meinen Ohren kaum, als ich Newts Aufforderung, zu stoppen, vernahm und sofort verschwand der scheuernde Stoff auf meiner Haut. Ich blickte auf zu Newt, dem nun Alby jetzt einen vielsagenden Blick zuwarf. Newt schüttelte nur den Kopf, bevor er zu mir herab sah und unseren Blicke trafen sich. "Hast es fast geschafft Frischling", erklang Jeffs Stimme munter im hinteren Teil des Planenzelts und ich legte den Kopf in den Nacken, bevor ich die Augen schloss. "Sie haben sie verunstaltet Newt. Sieh nur", murmelte Alby leise und ich wusste, das sie über die Schnitzereien in meiner Haut sprachen. "Das bleiben vermutlich Naben Newt, die Schnitte sind echt tief" Jeffs Stimme klang nun wieder näher und ich hörte Plastik rascheln, als er eine kleine Verpackung aufriss. "Es fängt wieder an zu bluten Jeff mach doch was" Newt klang furchtbar genervt über die plötzlich erneut eintretende Blutung und er hörte Jeff bestimmt alles andere als angetan beim leisen Lachen zu. "Jeff", sagte er gereizt und ich spürte etwas feuchtes meinen Unterarm hinab laufen. Rasch hob sich mein Kopf und öffnete die Augen wieder, um ihn beobachten zu können. "Schon gut schon gut, kein Grund launisch zu werden. Drück das drauf" Der Sani reichte Newt eine Art Tempo, bevor er sich wieder der nächsten kleinen Verpackung zuwandte. Newt drückte das Tuch ohne zu zögern auf meine Wunde und ich zischte leise. "Tut das weh?", wollte er grinsend wissen und ich knurrte. "Nein", presste ich mit zusammengebissenen Zähnen hervor und sein Grinsen wurde breiter. "Nicht?" Sofort wurde der Druck auf meine Wunden fester und ich fauchte. "Aua!" "Newt!", erklang Albys Stimme nun eindringlich und das Grinsen verschwand aus Newts Gesicht, als er zu seinem Anführer blickte. Er stand bereits an der Tür und blickte mit hochgezogenen Augenbrauen zu uns herüber. "Du lässt sie jetzt nicht mehr aus den Augen. Ich hab was zu organisieren" Sein Blick verfinsterte sich merklich, als er die letzten Worte sagte und er verschwand ohne weitere Anweisungen aus dem Sani-Zelt. "Was hat er zu organisieren?", fragte ich und hatte eine jähe dunkle Vorahnung. "Geht dich nichts an sonst würde er es dir ganz bestimmt sagen", erwiderte Newt spöttisch, während Jeff wieder ans Bett trat und mit mehreren Bündeln Verbänden wedelte. "Ich hab hier was für dich" Oh oh.
Als ich meinem Gefühl nach zu urteilen Stunden später erst mit verbundenem linken Unterarm aus dem Sani-Zelt in die Sonne trat, schien die Lichtung merkwürdiger als sonst. Mehrere Grüppchen hatten sich gebildet, sie schienen zu tuscheln oder zu lästern. Mir wurde auch klar, über wen, als ich an einer der Ansammlungen vorbei kam. Gehässige Blicke und wütendes Schweigen schlug mir mit einem mal entgegen und verwirrt blieb ich stehen. "Was ist?", fragte ich, als ich unter ihnen auch Minho erkannte doch der sonst so freundliche Hüter starrte mich nur stumm an. "Ben?", fragte ich hilflos den blonden Läufer neben ihm doch er wich meinem Blick aus, offenbar peinlich berührt von mir angesprochen zu werden. "Was habt ihr?", fragte ich, nun langsam spürte ich die Wut in mir aufquellen. "Geh weiter" Newt war hinter mich getreten und nun noch verwirrter blickte ich zu ihm auf. "Was haben sie denn?", fragte ich verzweifelt doch er kniff nur kurz entnervt die Augen zusammen. "Geh weiter", wiederholte er und dieses Mal folgte ich seiner Anweisung. Wütend stapfte ich durch das Gras auf Newts Hütte zu, die Hände zu Fäusten geballt. Als wir am Haus angekommen waren, riss ich wütend die Tür auf und trampelte extra laut, um meiner Wut über Newts Verschlossenheit Ausdruck zu verleihen, über die Holzdielen hinüber zu meinem Bett. Ohne mich dafür zu interessieren, ob er hinter mir war oder nicht riss ich mir das dreckige Tshirt vom Leib. "Sag mir was sie haben!", rief ich wütend und drehte mich in Unterwäsche zu Newt herum, der gerade die Tür hinter uns schloss und aus seinen Schuhen trat. "Jetzt nicht Frischling", erwiderte er und wollte zu seinem Bett gehen, vermutlich in Versuchung, mich nicht anzustarren. "Doch jetzt schon!" Wütend rauschte ich an ihm vorbei um ihm den Weg zu versperren doch jetzt wurde er wütend. "Sag mir was los ist!" "Nein" "JETZT NEWT" "Geh mir aus dem Weg" "Bring mich doch dazu" Mein Herz tat einen überraschten Sprung, als Newt mich plötzlich herumwirbelte und gegen die freie Holzwand drückte. Er hatte mein nicht bandagiertes Armgelenk gepackt und drückte es über meinen Kopf gegen das dunkle Holz, seine Augen glühten. Mein Herzschlag hatte sich bereits um das doppelte gesteigert, als sein Atem über meine Wange strich. Mit seiner freien Hand stützte er sich neben meinem Kopf ab. Auch er schien von der Situation überrumpelt, seine Brust hob und senkte sich ebenfalls rasch. "Hör auf mir Befehle zu erteilen", presste er hinter zusammengebissenen Zähnen heraus und mein Blick fiel auf seine Lippen. Unwillkürlich leckte ich mir über meine und beobachtete, wie er langsam schluckte. Es lag eine intensive Spannung in der Luft und ich wusste nicht, wie sie sich entladen würde. Jetzt lies er mein Handgelenk los und seine Hand wanderte meinen Hals hinab, bis hin zu meiner Taille, wo sie ruhte. Seine warme Hand auf meiner Haut jagte mir Gänsehaut ein. Gespannt wartete ich auf seine nächsten Züge. Newts Lippen öffneten sich, als wolle er etwas sagen - doch kein Wort entwich ihm, stattdessen fuhr seine Zunge sanft über seine Unterlippe. Ich konnte das Ziehen in der Magengegend nicht verhindern, es war unvermeidlich. Und doch, als ich es spürte, nahmen meine Wangen einen tiefen Rotstich an. Newts Mundwinkel zuckten nach oben, als er es zu bemerken schien. "Zu schade um Albys Regeln" Diesmal flüsterte er nur noch, sein warmer Atem strich über meine Haut. Ich wollte seine Lippen auf ihr spüren, wie sie sie küssten, sie liebkosten. Tief seufzte er jetzt auf und ich wollte mich an ihn drücken, da streckte er seinen abgestützten Arm und wich etwas zurück. "Sieh dich nur an" Ein spöttisches Grinsen spielte nun um seine Lippen und ich spürte nur noch mehr Blut in meine Wangen schießen. "Du lechzt nach mir" "Tu ich gar nicht!", fauchte ich zurück und kniff die Augen zusammen. "Tust du wohl", widersprach er mir. Noch immer zwischen seinen Armen gefangen verschränkte ich meine protestant. "Niemals werde ich dich wollen oder nach dir lechzen!" "Sag niemals nie", murmelte Newt leise, sein Blick fiel auf meine Lippen und als er seine Hand ausstreckte, begann mein Herz zu rasen. Sanft wickelte er eine meiner Strähnen um seinen Finger, zog leicht an ihr und drehte sie. Sein warmer Atem auf meiner Wange und seine Augen auf meinen Lippen ließen mich komplett willenlos erstarren. Vorsichtig strich der zweite Anführer nun die Strähne hinter mein Ohr. Kleine elektrische Stöße zuckten durch meinen Körper, dort, wo seine Haut die meine berührte. "Niemals werde ich nach dir lechzen", murmelte ich, legte meine Hände an seine Brust und schob ihn von mir. "Wenn du meinst" Mit diesen Worten und einem vielsagenden Grinsen wendete er sich ab und lief zum Schrank. Hastig trat ich zum Bett und warf mir das schwarze lange Tshirt über, bevor ich tatenlos im Raum stand und zu Newt herüber blickte, der sich nun eine dunkle Jacke überwarf. "Hast du Hunger?" Es schien, als hätte ich meinen eigentlichen Hunger von heute morgen komplett übersehen und hastig nickte ich. Newt strich an mir vorbei, sein Duft hüllte mich ein und erneut begann mein Herz zu rasen, als seine Hand meinen Bauch nur sanft streifte. Er öffnete die Tür und verschwand nach draußen, sie fiel hinter ihm leise ins Schloss. Er ließ mich alleine, um über die Situation nachzudenken, die hier gerade unabsichtlich geschehen war. Nachzudenken über meinen ungestümen Gedankenwirbel, der womöglich durch nichts außer seinen sanften Berührungen gelegt werden könnte.
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Verborgen im Schatten
FanfictionY/n wacht an einem fremden Ort auf. Ohne Erinnerungen an ein Leben vor dem Schlaf. Eine Lichtung - voller Jungs, kein Mädchen unter ihnen zu entdecken. Zunächst wird sie eher unfreundlich empfangen, muss anzügliche Kommentare und dumme Sprüche über...