Jungkook
Geschockt sehe ich zu meinem Gefährten.
Er hat soeben einen Menschen getötet ohne ihn auch nur zu berühren! Ja, seine Kräfte, die Gerüche zu verändern, sind stark, aber sie können niemanden umbringen. Wie zum Teufel hat er das also geschafft?
Überfordert trete ich einen Schritt zurück, kann den Blick beim besten Willen nicht von ihm nehmen. Das schwarze Fell seiner Omega-Form ist gesträubt, zum Angriff bereit. Doch er tut nichts, bleibt seelenruhig stehen und sieht dabei zu, wie sich die Menschen panisch aus dem Staub machen.
Ein Blitz schlägt krachend ein, direkt neben uns. In dem grellen Licht habe ich für einen Augenblick das Gefühl, nicht meinen Mate zu sehen. Als stünde an seiner Stelle ein größeres Tier mit silberfarbenem Fell und tiefblauen Augen.
Doch im nächsten Moment ist es wieder dunkel und der Anblick verschwunden.
Verwirrt reibe ich mir über die Augen, kann nur noch Jimins Wolf und das Massaker auf unserer alten Heimat sehen. Obwohl die Menschen nun weg sind, weiß ich, das wir trotzdem fliehen müssen. Sie wissen jetzt wo wir sind und deswegen werden sie uns jagen, so lange, bis der letzte Wandler stirbt.
"Jimin?", frage ich vorsichtig, scheine ihn damit zu erschrecken, denn er fährt knurrend herum, bis er bemerkt, das ich es nur bin. Seine Nackenhaare legen sich wieder glatt an seinen Körper als er langsam entspannt und auf mich zu tappst.
Ich knie mich zu ihm, breite meine Arme aus. Jimin nimmt meine Einladung nur allzu gern an und steigt mit seinen Vorderpfoten über meinen einen Arm, sodass ich ihn hochheben kann. Mit der anderen Hand stütze ich sein Hinterteil. Seinen Kopf legt er auf meiner Schulter ab und leckt mir entschuldigend über den Hals.
Warum er sich nicht zurück verwandelt weiß ich nicht, aber er wird schon seine Gründe haben. Er hat immer Gründe, wie ich heute erst wieder feststellen musste.
Wir laufen etwas über eine Stunde bis wir unser Rudel endlich einholen. Die Illusion von dem Alpha-Wolf aus den Legenden hat sie zu einer leer stehenden Lagerhalle geführt, in der sie für heute ihr Lager aufgeschlagen haben. Viel ist nicht mehr übrig, mussten wir doch so plötzlich fliehen, das keine Zeit mehr war, etwas mitzunehmen.
"Jimin!", kommt Jin zu uns gestürmt. "Verdammt, ihr lebt noch!" Erleichtert krault er seinem Freund durch das schmutzige Fell, zieht mich in eine kurze Umarmung. Daran sehe ich, das er sich wirklich Sorgen gemacht hat, denn in der Zeit die wir uns jetzt kennen ist er mir gegenüber trotzdem nie ganz aufgetaut.
"Ihr müsst bestimmt hungrig sein. Kommt, wir haben ein paar Kaninchen gefangen.", führt er uns weiter ins Innere der Halle, wo die Überlebenden unseres Rudels in kleinen Gruppen dicht beieinander sitzen um sich gegenseitig zu wärmen. In der Mitte brennt ein kleines Feuer welches zusätzlich Licht spendet, denn die Sonne ist schon vor einer halben Stunde untergegangen.
Behutsam setze ich Jimin auf dem Boden ab. Statt sich wie erwartet nun zu verwandeln bleibt er jedoch in seiner Wolfsform und rollt sich umständlich auf Jin's Schoß zusammen. Ich setze mich neben sie, bekomme etwas von der mageren Ausbeute ab.
Wie soll es jetzt bloß weitergehen?
~~
Ja, wie geht es jetzt wohl weiter? Wir werden sehen 🌚
안녕❤️
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Late Mate / Jikook
Fanfiction"Du bist zu spät, die Welpen sind schon da." Kinder zu bekommen hatte Jimin sich eigentlich leichter vorgestellt, als die Welt zu retten. Wie hätte er auch ahnen können, das genau das Gegenteil zutrifft? Als die Welt der Wandler dann erneut in Gefa...