EXIT (Niam, Larry)

Sonntag, 2. Dezember, 04:08 Uhr

Doppelupdate :)

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Ich wollte wütend sein. Das wollte ich wirklich.

Aber ich konnte es nicht. Die Vorstellung, dass Liam über einen so langen Zeitraum hinweg mit solchen Falschinformationen bombardiert worden war, damit scheinbar gezielt an seine emotionalen Grenzen getrieben worden war, und dass er noch dazu befürchtet zu haben schien, nicht von Anfang an offen mit mir darüber reden zu können ... es tat mir in der Seele weh.

„Wie lange wusstest du von all dem?" Mein Mund formte die Worte ohne die Zustimmung meines Gehirns, doch im Augenblick war ich nicht dazu fähig, klar zu denken.

Zayn schüttelte den Kopf. „Auch noch nicht allzu lange. Ich habe ihn irgendwann in die Enge getrieben, weil ich absolut nicht kapiert habe, warum er so mit dir umgeht." Er rang sich ein schiefes Grinsen ab. „Ich bin sehr überzeugend, musst du wissen. Ich habe ihm keinen anderen Weg gelassen, als ehrlich zu sein."

„Verdammte Scheiße, Zayn." Fassungslos vergrub ich das Gesicht in den Händen. „Was für eine Scheiße. Wirklich. Ich weiß nicht, was ich noch dazu sagen soll."

Zayns Augen brannten förmlich auf mir. „Dann ist es also wirklich reiner Bullshit? Du hast keinen anderen?"

Blitzschnell fuhr mein Kopf hoch. „Was? Nein! Niemals! Das da..." Ich wies auf sein Handy, dessen Display noch immer dieses vermaledeite Foto eines angeblichen Dates zeigte. „Muss Photoshop sein. Ich kenne weder das Café noch diesen Typen."

Nachdenklich nickend löste er endlich den Blick von mir, um das Bild eingehender zu betrachten, wobei er einige Male zur Seite swipte, was mich vermuten ließ, dass er noch mehr von der Sorte besaß.

Ich war am Boden zerstört. Der Gedanke daran, dass Liam ernsthaft in Erwägung gezogen hatte, dass ich ihn betrug, versetzte mir einen Stich nach dem anderen.

„Ich glaube dir, Niall. Wirklich. Ich konnte es von vornherein nicht wirklich glauben, dass es wahr sein soll, aber diese Fotos waren einfach so-..." Er räusperte sich. „Egal. Aber ... bist du sicher, dass du den Typen nicht kennst?" Er deutete auf das Bild, das er mir als Erstes gezeigt hatte. „Der Haarfarbe nach zu urteilen, könnte es sich nämlich durchaus um Ryan handeln."

Angestrengt starrte ich das Bild ebenfalls ein weiteres Mal an, bevor ich hilflos die Achseln zuckte. „Kann sein. Kann aber auch nicht sein. Meine Güte, ich weiß es nicht! Woher soll ich es auch wissen, wenn ich nie dort war? Fuck!"

Zayn gab ein beschwichtigendes Seufzen von sich. „Alles gut, Niall. Alles gut. Da wollte jemand Liam wohl so richtig schön eins reinwürgen, so wie es aussieht. Und dieser gutmütige Trottel meint natürlich, er muss es allein ausbaden."

„Okay." Ich sog einen tiefen Atemzug ein, um mein Gemüt zu sammeln. Meinen Gesprächsbedarf mit Liam sollte ich mir für Liam selbst aufheben, statt mit Zayn darüber zu diskutieren. „Was ist jetzt mit diesem ... wie hieß es noch schnell?"

„USV", sprang Zayn ein, sichtlich erleichtert, dass dieser Teil der Konversation nun beendet war. Zumindest vorerst. „Wir ... ähm ... haben eventuell ganz bewusst diesen Tag ausgesucht, weil der Sturm angekündigt war und man sich dann keine großen Gedanken macht, wenn Stromausfall herrscht und die Schließelektronik verrücktspielt."

„Eventuell." Meine Stimme triefte nur so vor Sarkasmus. „Wie schlau von euch."

Zayn grunzte unwillig. „Schön. Streich das eventuell. Das Problem ist nur ..." Nervös befeuchtete er seine Lippen. „Als wir bemerkt haben, dass hier irgendetwas ... schiefgeht, haben wir natürlich sofort versucht, die Verriegelung und das Störsignal aufzuheben, aber wir kamen nicht mehr durch. Wir haben uns ... äh ... während eurer Probe ins System gehackt und da ein paar Knöpfe gedreht, aber danach waren wir plötzlich geblockt. Und als Liam es zwischendurch noch einmal versucht hat, war die USV, mit der der PC lief, verschwunden. Heißt also, jetzt haben wir keine Chance mehr, irgendetwas auszurichten."