Samstag, 1. Dezember, 20:17 Uhr

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Verwirrtes Schweigen trat ein.

„Oh", meinte der nuschelnde Typ mit der Taschenlampe dann und warf Liam einen schnellen Blick zu, und da bemerkte ich erst, dass er einen Schraubenschlüssel zwischen seinen Zähnen geklemmt hielt. Das Mysterium, warum er es einfach nicht schaffte, klar verständliche Worte von sich zu geben, wäre damit auch gelöst.

Darüber hinaus musste ich jetzt auch kein zweites Mal mehr hinsehen, um zu wissen, wen ich hier vor mir hatte. Tiefschwarzes Haar, dunkler Teint, der übliche gelangweilte Gesichtsausdruck, die Tatsache, dass er mit Liam Payne unterwegs war ...

Zayn Malik. Liams Mitbewohner.

„Niall." Zayn musterte mich mit nur mäßigem Interesse, während er sich nun endlich den blöden Schraubenschlüssel aus dem Mund nahm. „Was für eine Überraschung."

Zayn galt nur meine halbe Aufmerksamkeit. Okay, vielleicht war es auch nur ein Drittel davon. Oder ein Viertel.

Der Rest ging nämlich dafür drauf, in einer Mischung aus Entsetzen und Fassungslosigkeit meinen Exfreund anzustarren, der Zayn Gesellschaft leistete.

Natürlich tat er das. Die beiden wohnten nicht nur zusammen, sondern waren auch Studienkollegen und klebten dementsprechend mehr oder weniger 24-7 aneinander – vor allem jetzt, wo ich mich mehr oder weniger selbst von Liams täglicher To-Do-Liste gestrichen hatte.

Mein Ex hatte zwar die ganze Zeit über hinter seinem Mitbewohner gestanden und war nur schemenhaft auszumachen gewesen, aber glaubt mir, seine kräftige Körperstatur und seine stets sorgfältig zurechtgeföhnte Frisur würde ich überall erkennen. Was die Sache nicht unbedingt besser machte.

Liams Gesichtsausdruck war unbeschreiblich, als er sich beim Klang meiner Stimme hektisch an seinem mit dem Schraubenschlüssel bewaffneten Mitbewohner vorbeidrängte, dessen unwilliges Grunzen vollkommen ignorierend.

„Niall?" Er klang geradezu atemlos, als könnte er es nicht fassen, mich hier anzutreffen. Was absolut auf Gegenseitigkeit beruhte. „Was ... was machst du denn hier?"

Meine Wangen brannten. Verdammt. Wieso mussten wir auch ausgerechnet dann ineinanderlaufen, wenn andere Leute mit von der Partie waren?

„Li." Ein Kloß hatte sich binnen Sekunden in meinem Hals breitgemacht, während ich mich darum bemühte, Liams viel zu intensivem Blick standzuhalten, der sich an mir festgebrannt hatte. „Dasselbe könnte ich dich fragen."

Mein (Ex-)Freund, oder was auch immer er nun für mich war, starrte mich einige Sekunden lang verdattert an, um sich dann ein wenig unkoordiniert mit der Hand durchs Haar zu fahren – eine für ihn charakteristische Geste, die er immer dann zum Besten gab, wenn er mit dem Begreifen nicht hinterherkam.

Das Nicht-Begreifen musste in diesem Moment in ganz außerordentlichen Ausmaßen vertreten sein, wenn man bedachte, dass er dabei fast seine ganze Frisur über den Haufen riss. Und, glaubt mir, Liam Payne würde seine Frisur niemals leichtfertig der Zerstörung preisgeben.

„Zayn und ich haben noch an einer Software gearbeitet." Wieder tauschte er einen schnellen Blick mit seinem Mitbewohner. „Und dann ist der Strom ausgefallen."

„... und die ganze Arbeit der letzten halben Stunde ist in die Tonne gewandert", setzte Zayn hörbar angesäuert hinzu. „Weil Mr. Spitzeninformatiker-Payne es einfach nicht schafft, immer wieder zwischenzuspeichern."

Liam schnaubte empört. „Ach, jetzt bin also ich schuld?"

„Wer denn sonst?" Zayn blies sich eine seiner dunklen Haarsträhnen aus der Stirn, lässig und ungerührt wie immer, den Schraubenschlüssel geschickt zwischen den Fingern zwirbelnd. „Du warst ohnehin von Beginn an nicht richtig bei der Sache."

EXIT (Niam, Larry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt