Lykaner (Kaiden & Irina)

52 - Gefangen

~K.

17 Tage. 17 verdammte Tage ist es nun her, seitdem Damon Irina entführt hat. Das schlimmste daran ist, dass ich absolut nichts machen kann. Ich weiß nicht, ob es ihr gut geht. Wo sie steckt, oder ob Damon sie verletzt oder schlimmeres mit ihr macht.

Allein der Gedanke daran, bringt meinen Lykaner zum Rasen. Ständig übernimmt er die Kontrolle und um niemanden zu verletzen, werde ich betäubt oder eingesperrt.

Es ist das schlimmste Gefühl, hilflos zu sein. Machtlos, um das kostbarste in seinem Leben zu retten. Gott, wieso habe ich sie erst gehen lassen? Ich hätte bei ihr bleiben müssen. Egal, wie sehr sie meine Nähe verachtet. Ich hätte sie nie aus den Augen lassen dürfen, erst Recht wenn jeder weiß, dass sie meine Erasthai ist.
Vorallem hätte ich aber, Damon schon bei unserem ersten Treffen töten müssen. Dann wäre es nie so weit gekommen.

"Kaiden, geht es dir besser? Hast du dich beruhigt?", ertönt die Stimme von meinem besten Freund.

"Ja, du kannst die Fesseln öffnen."

Nickend kommt er auf mich zu und holt seinen Schlüssel heraus, um die Fesseln die für Lykaner gemacht worden sind, zu lösen.

"Du weißt, dass uns sagen musst, wenn du fast deine Kontrolle verlierst. Ich kann dich absolut verstehen, aber...-"

"Ich will selbst nicht, dass jemand unschuldiges stibt."

Adam legt seine Hand auf meine Schulter und sieht mich aufmunternd an: "Wir finden sie."

...

"Was gibt es neues? Gibt es eine Spur von ihr?", frage ich in die Runde.

"Nein, Kasimir. Wir haben dieses Gebiet im Umkreis von 400 Meilen komplett abgesucht. Jede Ecke und jedes Haus, aber keine Spur."

"Dann müssen wir weiter suchen. Habt ihr schon mit den nördlichen Rudeln Kontakt gehabt? Sie sollen bei der Suche mitmachen!", sagt Adam.

Ich bin unendlich dankbar, dass er nicht nur meine rechte Hand oder mein bester Freund ist. Er ist auch der leitende Commandant. Er ist für die Kriegsstrategien zuständig und ist ein äußerst geschickter Kämpfer. Ich vertraue ihn mein Leben an.

"Wird gemacht."

Liebste, wo steckst du bloß?

...

"Kaiden, ist alles in Ordnung?", fragte Evan.

Ich starre weiterhin auf den Boden, der durch die eisige Kälte schon Frost bekommt. Wir sind kurz vor dem Winter. Bis dahin will ich sie gefunden haben. Ich habe jegliches Zeitgefühl verloren, ohne sie an meiner Seite.

Ich will nicht wissen, was sie alles durchmacht. Nur weil ich sie nicht retten kann. Hat sie Hoffnung, dass ich sie finde? Vielleicht denkt sie, dass ich nicht nach ihr suche. Dass ich sie vergessen habe. Wie sehr sehne ich mich nach ihrer Nähe. Ihren unglaublichen Duft. Ihre wunderschönen haselnussbraunen Augen und vor allem sehne ich mich nach ihr umwerfendes Lächeln, welches mein Lykanerblut zum Kochen bringt.

Ich liebe diese Frau mit allem was ich habe. Mein Herz hat sie schon bei unserer ersten Begegnung für sich gewonnen. Ein Leben ohne sie ist für mich kaum vorstellbar. Sie ist mein ein und alles. Meine Seele, mein Herz und mein Schicksal.

Damon wird dafür büßen. Egal was er ihr antut, ich werde dafür sorgen, dass er seine Taten nie wieder vergisst. Dieser elende Mistkerl.

"Kaiden, hörst du mir zu?"

Ich schüttle meinen Kopf und blicke zu Evan. Wieso muss alles so unglaublich kompliziert sein? Ich wünsche mir, dass ich damals nie nach Russland geflogen wäre. Dass ich mit Irina einfach zusammen geblieben wäre. Aber mein eigener Erzeuger hat mir mein Leben zur Hölle gemacht. Selbst nach seinen Tod, werde ich ihm das nie verzeihen.

Erasthai.

Tränen bilden sich in meinen Augen und ich kann nicht anders, als sie freizulassen. Egal wie sehr ich versucht habe, stark zu bleiben. Es geht einfach nicht mehr.

Evan schließt mich plötzlich in seine Arme und klopft mir aufmunternd über die Schulter.

"Sie ist unglaublich stark. Damon wird ihr nichts tun können. Bald ist sie wieder an deiner Seite."

Er löst sich von mir und auch er scheint mit seinen Tränen zu Kämpfen.

"Weshalb ruft er nicht an? Wieso meldet er sich nicht und stellt irgendwelche Forderungen?" Ich atme tief ein und beantworte die Frage selbst: "Er will weder Macht noch Rache an mich. Er will sie. Schon seit Anfang an. Er hat alles, was er wollte. Meine Erasthai."

"Du spürst die Bindung noch oder? Nicht ihren Aufenthalt sondern die Mategefühle. Das bedeutet doch, dass er sie bis jetzt nicht markiert hat."

"Ich weiß nicht, ob es durch die Seelenverwandschaft ist. Ich habe Gefühle für sie. Ich liebe sie überalles. Selbst wenn er sie...markiert hat, werden die Gefühle gleich bleiben. Ich liebe sie nicht wegen dieser Bindung. Ich liebe sie einfach als Person. Wenn ich ein Mensch gewesen wäre, dann würde ich sie genauso vergöttern, wie ich es jetzt tue. Ich.-"

Im Bruchteil einer Sekunde, spüre ich ihre Anwesenheit. Dieses Gefühl ist nur für einen kurzen Moment da, sodass ich Angst habe, ich hätte es mir vor lauter Verzweiflung nur eingebildet. Aber das habe ich nicht. Irina muss kurz ihren Ring losgeworden sein. Ihr geht es gut. Sie ist am Leben.

"Kaiden, was hast du?"

Lächelnd und mit voller Hoffnung antworte ich ihm: "Ich weiß, in welcher Richtung ich suchen kann."

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Schafft es Kaiden Irina zu retten?