Lykaner (Kaiden & Irina)

Kapitel 8 - Trennung

Ich rannte so schnell mich meine Beine trugen und stoppte, als ich in eine Person hinein lief.

"A...adam?", erkundigte ich mich. Stand er wirklich hier?

Seine braunen Augen starrten mich schockiert an. Behutsam legte er seine Hände an meine Schulter und fragte: "Was zur Hölle ist mit dir passiert? Wer hat dich geschlagen?"

"Niemand...ich..."

"Ich bringe dich auf der Stelle zu Kaiden."

"Nein, das ist keine gute Idee."

"Irina, er wird mich umbringen, wenn ich ihm das verschweige."

"Du verstehst das nicht."

Er ignorierte mich jedoch und führte mich wieder zurück ins Schlafzimmer. Es war komplett verwüstet.

"Kaiden, was zur Hölle ist hier passiert?", fragte Adam.

Kaidens Blick fiel auf mich. Seine Reißzähne waren länger und ich hatte Angst, dass er sich jede Sekunde in einen Lykaner verwandeln würde.

Ich versteckte mich hinter Adam und dieser schien langsam zu begreifen. Ohne zu überlegen verpasste er Kaiden eine mitten ins Gesicht.

"Wie konntest du deine Erasthai schlagen, du verdammter Bastard?"

Kaiden knurrte lauter und schien die Kontrolle ganz zu verlieren.

"Hast du mich - deinen König - geschlagen?", hörte ich ihn mit dunkler Stimme sagen.

Plötzlich schlug er Adam zurück und ich schrie erschrocken auf. Ich musste etwas tun, sonst würde einer von ihnen sterben.

Ich überlegte und überlegte und rief schnell einen Wolf, namens Sam zu mir. Er war schnell da und schien erschrocken zu sein.

"Was...ist der König in Gefahr? Ich hole Hilfe."

Bevor er per Gedankenübertragung Hilfe holen konnte, schnappte ich ihn mir und küsste ihn direkt auf seine Lippen.

Meine Markierung brannte fürchterlich und ich hatte das Gefühl zu verbrennen. Auch Kaiden schrie schmerzvoll auf und hörte auf, Adam zu bekämpfen.

Betrug ist das schlimmste für ein verpaartes Lykanerpaar. Man spürt, wenn der Partner jemanden betrügt. Deshalb war es auch mein erster Gedanke, jemand anderen zu küssen.

Adam schnaufte und zog mich schnell am Arm nach draußen. Er blickte nicht zurück. Er ignorierte das quälende Geschrei seines besten Freundes. Er führte mich in ein Auto und fuhr los, als wir beide drin saßen.

"Du hast mein Leben gerettet!", sagte er nach einer Weile.

Ich spürte, wie mein Mal brannte. Mein Kopf schmerzte und mein Körper stand in Flammen. Das schlimmste an der Sache war, dass Kaiden dasselbe durchmachte, wie ich.

"Wie geht es dir? Lässt der Schmerz nach?"

Ich schüttelte meinen Kopf. Je weiter wir fuhren, desto mehr Qualen erleidete ich.

"Was ist geschehen nach Kaidens Rückkehr?"

"Ich...Ich weiß es nicht. Er war wie ausgewechselt."

"Sareena hatte eine Vision. Von einem Krieg. Deshalb bin ich hier. Ich werde dich zu ihr bringen und wieder hierher kommen."

Ich blieb still und schloss meine Augen. Ich lehnte meine Stirn an das kalte Fensterglas, in der Hoffnung dass ich mich dadurch etwas abkühle. Vergeblich. Ich verschloss meine Gedanken. Ich wollte Kaidens Schmerz nicht spüren.

...

An Flughafen angekommen, blickte Adam durch die Gegend.

"Der Flug geht in einer Stunde. Warte hier, ich hole dir etwas zum Essen."

Ich nickte abwesend und setzte mich auf einen Stuhl nieder. Ich hatte Schmerzen. Ich hatte Angst, das Baby zu verlieren.

"Adam?"

Sein blonder Schopf drehte sich zu mir.

"Ich habe Angst."

"Wovor? Kaiden wird dir nichts mehr tun."

"Ich habe Angst, das Baby zu verlieren."

Ich legte meine Arme beschützerisch um meinen Bauch. Adam schenkte mir ein warmes Lächeln.

"Mach dir keine Sorgen. In 6 Monaten wirst du Mutter. Auch dies hat Sareena vorhergesehen."

Ich lächelte schmerzhaft und war erleichtert.

"Hat sie gesehen, was mit Kaiden ist? War er ..."

Traurig schüttelte er seinen Kopf.

"Sie sah nur dich und das Baby. Aber mach dir keine Sorgen. Ich bringe dich in Sicherheit. Das ist meine Aufgabe. Bleib hier, ich bin gleich zurück."

Adam verschwand und lies mich zurück. Ich blickte durch die Gegend. Selbst von Evan hatte ich mich nicht verabschiedet. Adam hatte sich mit seinen besten Freund gestritten. Meinetwegen. Ich konnte ihm und seiner Frau nicht zur Last fahren.

Entschlossen stand ich auf und blickte um mich. Ich steuerte auf die Gate zu, die offen war. Natürlich verlangten sie erst mein Ticket, aber ich benutzte meinen Lykaner um ihn Angst einzujagen. Wie damals, als Kaiden es getan hatte. Wo ich die Kette abgenommen hatte und er 100% wusste, dass ich seine Erasthai war.

"Miss...ähh...Sie können durch."

Ohne etwas zu erwidern, ging ich durch die Sicherheitskontrolle und blickte auf die Tafel. Californien. Ein ziemlich weiter Flug. Hätte Adam mir nicht erzählt, dass Sareena eine Vision von meinem gesunden Kind gehabt hätte, dann würde ich mir die weite Reise niemals zutrauen.