48 - König Kaiden

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"Ich dachte, dass du mich verlassen hast, weil ich dich in Gefahr bringen würde. Das ist der einzige Grund, weshalb ich nicht direkt in ein Flugzeug gestiegen und zu dir gekommen bin. Aber...Damon hat jeden erzählt, dass du meine Erasthai bist."

"Damon?", frage ich erschrocken.

"Ja, wenn ich ihn das nächste Mal sehe, dann reiße ich ihn in Stücke. Jedenfalls, bist du jetzt die Zielscheibe für jeden geworden, der mich verabscheut. Ich bin deshalb sofort zu dir gekommen. Dein Leben ist in Gefahr. Es ist wieder mal meine Schuld."

"Kaiden, hör auf dir für alles die Schuld zu geben. Daran trägst du keine Schuld."

Kaiden's Augen werden glasig. Er ist außer sich.

"Was hast du?", frage ich besorgt.

"Der Gedanke daran, dass du bereits seit einer Woche das Gefühl hast, jemand würde dich verfolgen, bringt mich um. Was wäre passiert, wenn sie einen Schritt weitergegangen wären? Was wäre, wenn ich zu spät gekommen wäre?"

"Kaiden, mir gehts gut. Das siehst du doch!"

"Nein, dir gehts nicht gut. Du bist überarbeitet und deshalb krank geworden. Dein Leben ist in Gefahr, nur weil du meine Erasthai bist."

"Bereust du es?", frage ich verletzt.

"Was bereuen?"

"Denkst du manchmal, dass es vielleicht besser wäre, du hättest nicht nach mir gesucht und...hättest dich gleich mit...Kaya verpaart?"

Kaiden's Augen werden dunkel. Sein Kiefer ist angespannt. Meine Worte haben ihn wütend gemacht.

"Lieber würde ich in einen Fass voll Säure springen, als nur einen Gedanken daran zu verschwenden. Ich will nur dich an meiner Seite haben."

Ich lege das Tablett mit dem Essen auf den Nachttisch neben mir.

"Kaiden, gib mir dieses Mal einfach mehr Zeit. Das letzte Mal ist alles viel zu schnell abgelaufen."

Kaiden beugt sich näher zu mir und küsst meine Wange.

"Alles was du willst. Aber versprich mir eins. Du bleibst von nun an meiner Seite. Ich werde den nötigen Abstand zu dir halten, aber du bleibst trotzdem bei mir. Ich kann nicht zu lassen, dass dir irgendetwas passiert. Du bist das wertvollste in meinem Leben. Vergiss das bitte nie."

Könnt ihr mir bitte eins verraten? Wie soll ich bei seinen Worten nicht weiche Knie bekommen? Ich kämpfe mit dem Drang, ihn in seine Arme zu springen. Es fehlt so wenig dafür.

Gott sei Dank, stürmt mein Bruder in das Zimmer und sieht mich erleichtert an.

"Dir gehts gut, Irina. Danke, Kasimir."

Kaiden steht auf und schenkt meinen Bruder ein Lächeln.

"Bedank dich nie dafür, dass ich für das Wohlergehen meiner Erasthai sorge. Außerdem musst du mich nicht mehr Kasimir nennen. Nenn mich Kaiden. Schließlich bist du mein Schwager."

Mein Gesicht erhitzt sich und ich beiße mir an die Innenseite meiner Wange, um nicht verräterisch zu grinsen.

"Danke Kasi...Kaiden. Ich lasse euch jetzt wieder allein. Ich bin unten falls ihr mich braucht."

Bevor er sich zur dreht, scheint ihm etwas einzufallen.

"Bevor ich es vergesse, die Ratsmitglieder möchten, dass der König und die Königin wieder nach Russland kommen."

"König?", frage ich verwirrt nach.

Evan blickt schockiert hin und her und erkundigt sich: "Sie weiß es noch nicht?"

"Nein!", antwortet Kaiden fest und sieht mich an, um zu sehen wie ich reagiere.

"Oh. Ich lass euch dann mal allein."

Als Evan durch der Tür verschwindert, fährt sich Kaiden über seine Haare.

Ich stehe vom Bett auf und direkt wird mir schwindelig. Kaiden kommt direkt auf mich zu, aber ich hebe abwehrend die Hände.

"Nicht! Ich will zuerst wissen, was er mit König gemeint hat. Dein Vater ist doch...tot?"

"Kleines, ich...-"

"Hat er dich damit gemeint?", unterbreche ich ihn.

"Ja!", antwortet er leise.

"Und was meinte er mit Königin?"

Sein Blick wird weich und er sieht mich so intensiv an, dass es schmerzt.

"Dich. Du bist meine Königin."

Wie viele Herzinfakte habe ich seinetwegen schon erlebt? Ich werde wütend. Wirklich wütend.

"Wann wolltest du es mir sagen?", frage ich eingeschnappt.

"Ich wollte dich nicht damit überfallen. Ich hätte es dir gesagt, wenn ich mir sicher bin, dass du es verkraften würdest."

"Diesen Fehler machst du immer. Du erzählst mir nie etwas. Immer erfahre ich es so. Denkst du wirklich, dass ich das Zeug habe, eine verdammte Königin zu sein? Ich hatte mich doch gerade erst damit abgefunden, die Erasthai eines lykanischen Prinzen zu sein. Aber Königin? Du selbst hast mir versprochen, dass wir diesen Schritt nicht gehen, bis ich so weit bin."

"Moya luna...-", beginnt Kaiden, aber ich fahre laut fort: "Nein, hör endlich auf damit. Ich ertrage es nicht mehr, auch nur ein Wort mehr von dir zu hören. Alles was du sagst, sind Lügen! Ich glaube dir kein Wort mehr!"

Ich verliere die Nerven. Ich bin mit dem Kräften am Ende.

"Lass es mich bitte erklären!", fleht mich Kaiden an.

"Nein! Ich will, dass du raus gehst. Ich will dich nicht mehr sehen. Geh und such dir eine andere Königin! Es ist ja nicht so, dass du keine andere markieren willst. Oder soll ich lieber zusehen, wie du jemanden markierst? Vielleicht fällt es dir ja leichter?"

"Verdammt, halt endlich deine Klappe!", schreit Kaiden mich plötzlich an und ich verstumme.

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Ouh, ouh. Kaiden ist wütend und ein großer Streit bahnt sich an.

Danke an all euren süßen Kommentare im letzten Kapitel. Dafür, dass ihr mich alle aufgebaut habt. Danke danke danke!!!

Deshalb poste ich dieses Kapitel, als Zeichen meiner Dankbarkeit. ❤️

Lykaner (Kaiden & Irina)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt