Kapitel 9 - Verlust

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Kaiden's Sicht

Vor 3 Wochen

"Ich bin gut angekommen, moya luna. Mach dir keine Sorgen."

"Ich werde mir immer Sorgen um dich machen, Kaiden."

Ich lächelte, spürte jedoch einen kurzen Schmerz.

"Denk nicht an mich. Mir geht es gut!", versuchte ich sie zu beruhigen.

"Okey, ruh dich ein wenig aus und melde dich."

"Das werde ich, Kleines. Ich liebe dich!", sagte ich.

Als ich auflegte, fuhr ich mir durch die Haare. Ich war wütend. Ich war noch nie so lange von ihr getrennt. Wie soll ich diese 2 Wochen ohne sie aushalten?

Nun, ich musste mich irgendwie ablenken. Dies bedeutete, arbeiten arbeiten und arbeiten.

...

Nach der Besprechung, wollte ich direkt meine Frau anrufen. Doch bevor ich ihre Nummer wählen konnte, klopfte es an der Tür.

Wieso hatte ich die Person nicht schon früher kommen hören? Meine Sinne waren schlecht, weil sie nur mit einer einzigen Person beschäftigt waren. Meiner Erasthai.

Ich öffnete die Tür und runzelte meine Stirn.

"Was tust du hier?", fragte ich.

Ehe ich mich versah, spürte ich einen starken Schmerz in meinem Kopf. Ich krümmte mich und schloss meine Gedanken für Irina. Das letzte was sie brauchen konnte war, meine Schmerzen zu fühlen.

"Was...was tust du da?", fragte ich flüsternd und fiel zu Boden.

Steh auf.

Ich öffnete meine Augen und blinzelte mehrmals. Etwas stimmte nicht.

Endlich bist du wach. Hat ziemlich lange gedauert.

Ich blickte um mich. Wem gehörte diese verdammte Stimme? Es fühlte sich so an, als ob jemand in meinem Kopf fest saß.

Ich werde die Kontrolle deines Körpers übernehmen.

Plötzlich stand ich auf, ohne überhaupt die Absicht zu haben. Meine Füße bewegten sich wie von allein und mein Körper wollte mir nicht gehorchen.

...

Zwei Wochen lang steuerte eine Person meinen Körper. Er konnte ihn nicht nur steuern, er hatte vollen Zugriff auf meine Gedanken.

Damit kein Verdacht geschöpft wird, benahm er sich so, wie ich mich benehmen würde. Er nahm an jeder Veranstaltung teil, führte sie, wie ich sie führen würde. Er wusste genau, welchen Schritt ich tun würde.

Das schlimmste an der ganzen Sache war, dass mir jeglicher Kontakt zu Irina gestrichen wurde. Meine Gedanken hatte er für sie gesperrt. Ich konnte genau fühlen, wie besorgt sie war. Sie versuchte ständig in meine Gedanken zu kommen.

Dann kam der Tag der Rückreise. Ich konnte sie spüren. Sie fühlen. Schnell stieg ich aus dem Auto und suchte sie, bis ich sie direkt fand. Meine Erasthai sah besorgt aus. Irina sah nicht einmal wütend aus, dass ich mich überhaupt nicht gemeldet hatte.

Ich schenkte ihr ein warmes Lächeln und nur kurze Augenblicke später, konnte ich sie endlich in meinen Armen spüren. Ich wollte sie festhalten und nie wieder loslassen.

"Kaiden, endlich bist du wieder bei mir."

"Nicht so stürmisch, Irina!", sagte ich kalt.

Verdammt. Verschwinde endlich aus meinem Kopf!, schrie ich innerlich.

Niemals.

Irina drückte mich weg und sah mich verletzend an. Ich hatte sie noch nie bei ihrem Namen gerufen. Das war nicht normal.

Meine Händen bewegten sich von allein und fuhren durch meine Haare.

"Ich brauche unbedingt eine Dusche."

Ich bringe dich um!", schrie ich in meinem Unterbewusstsein.

Nachdem ich - gegen meinen Willen - geduscht hatte, spürte ich ihre Anwesenheit und verlies das Badezimmer.

"Hast du etwa auf mich gewartet?", fragte die Stimme in meinem Kopf.

"Was ist los? Bist du sauer, dass ich nicht mit dir mitgekommen bin? Ich wollte es doch, aber...der Zeitpunkt war einfach ungünstig."

Ihre Stimme klang zerbrechlich und mein Körper fing vor Wut an zu zittern.

"Nein, du hattest Recht. Es war besser, dass du zurückgeblieben bist. Ich habe mich voll und ganz auf das Geschäft konzentrieren können, anstatt nur an dich."

"Oh. Okey. Es...es freut mich, dass du deine Angelegenheiten klären konntest. Aber wieso hast du dich kein einziges Mal bei mir gemeldet? Selbst deine Gedanken hast du vor mir verborgen."

Sie hatte Tränen in den Augen. Mein Herz schmerzte bei ihrem Anblick. Ich wollte sie in meine Arme ziehen, ihr sagen, wie sehr ich sie liebte. Doch stattdessen verdrehte ich genervt meine Augen und sagte nur: "Ich hatte keine Zeit für dich."

"Oh."

"Ich bin müde von der Reise. Würdest du mich in Ruhe lassen? Du kannst das Gästezimmer nehmen, dann störst du mich nicht beim Schlafen."

Du elender Mistkerl.

"Ich...ich soll ohne dich schlafen gehen?"

"Ja, das wäre das beste für die nächsten Wochen. Außer natürlich, du willst kurz die Beine breit machen. Dazu sage ich nicht nein."

Ich bringe dich um. Hörst du? Dafür wirst du langsam und qualvoll sterben.

Irina sah mich schockierend an.

"Wir reden morgen, wenn du ausgeruht bist.
Vielleicht hast du einen Jetlag!", sagte sie wütend und verlies das Zimmer.

Wow. Sie ist wirklich heiß.

Ich bringe dich um!

Lykaner (Kaiden & Irina)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt