Lykaner (Kaiden & Irina)

61 - Neuer Tag

~I.

Durch sanfte Küsse werde ich langsam geweckt und lächelnd öffne ich meine Augen.

"Hallo, meine Schöne!", sagt Kaiden grinsend.

Er hat sich über mich gebeugt und seine Hände sind links und rechts von meinem Kopf gestemmt. Das erinnert mich an letzte Nacht. Der Gedanke daran, bringt mein Gesicht zum Erröten. Kaiden scheint dies zu bemerken, denn er lächelt noch breiter.

"Morgen!", murmle ich verschlafen.

Kaiden beugt sich runter und gibt mir einen langen Kuss auf den Mund, ehe er sich nun aufrichtet und mich dabei auf seinen Schoß zieht. Er hat schon geduscht, da seine Haare immer noch feucht sind. Außerdem ist er bereits angezogen, während ich mich in ein Bettlacken gewickelt habe.

"Es ist fast Abend, Kleines."

"Abend?", frage ich und blicke nach draußen. Tatsächlich. Die Sonne geht nicht auf, sondern runter.

"Habe ich wirklich so lange geschlafen?", frage ich und fange an mit Kaiden's nassen Haaren zu spielen.

"Ja, du bist von letzter Nacht noch ziemlich erschöpft!", grinst er. Ich haue ihn auf seine Schulter und werfe ihm einen tödlichen Blick zu.

"Halt die Klappe!"

Kaiden fängt an zu lachen und sagt dann: "Eigentlich hätte ich dich noch weiterschlafen lassen, aber du musst etwas essen."

Sein Blick wird ernster. "Wie fühlst du dich?"

Ich weiß, dass er nicht auf letzte Nacht anspielt. Aber seit wir miteinander geschlafen haben, fühle ich mich wirklich besser. Vielleicht hat dies ja gefehlt?

"Mir geht sehr gut, Kaiden. Mach dir keine Sorgen um mich, ja?"

Er vergräbt seinen Kopf an meiner Halsbeuge und zieht meinen Geruch ein.

"Du weißt gar nicht, wie unglaublich du duftest."

"Kaiden, ich bin wegen gestern noch verschwitzt. Also hör auf zu lügen!", schmunzle ich.

Kaiden hebt seinen Kopf, nachdem er mir noch einen Kuss auf die Stelle seiner Markierung gegeben hat.

"Moya luna, du duftest nach dir und mir. Das liebe ich am meisten. So weiß jeder, dass du mir gehörst."

Ich lächle ihn an und antworte: "Nur dir."

Er will mich gerade küssen, als ich ihn wegdrücke.

"Nein, ich will duschen."

Kaiden seufzt auf und hebt mich plötzlich hoch.

"Lass mich runter, Kaiden."

"Ich bringe dich ins Bad. Ich würde eigentlich am liebsten mit dir gemeinsam eine heiße Dusche nehmen, aber ich muss leider los."

"Wohin?"

"Ich muss noch einmal mit Adam sprechen. Er will heute Nacht weg."

Er will mich allein lassen? Ich weiß nicht, ob ich das aushalten werde.

So, als ob er meine Gedanken gehört hat, sagt er: "Ich bin nur kurz weg. Du duscht und isst etwas und dann bin ich wieder da. Wir können das von letzter Nacht wiederholen."

"Idiot!"

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~K.

"Ich verstehe dich, Adam. Aber ich brauche dich jetzt umso mehr."

"Kaiden, ich will dir dabei helfen, herauszufinden was es mit dem Fluch auf sich hat. Aber gestern habe ich meine Erasthai fast markiert. Ich halte es keine weitere Sekunde mit ihr in meiner Nähe aus."

"Ich werde sie wegschicken, Adam. Wenn es das ist was du möchtest."

"Nein, meinetwegen soll sie nicht fortgeschickt werden."

Adam ist wie ein Bruder für mich, aber mir bleibt einfach keine andere Wahl. Irina ist für mich an erster Stelle und ihr Wohlergehen, stelle ich über alles und jeden. Deshalb blicke ich streng zu Adam und sage monoton: "Adam, es tut mir leid. Aber ich verbiete, dass du gehst. Du wirst mir bei dieser Sache helfen. Wenn ich Irina verliere, dann..."

Die Drohung auszusprechen, kostet mich eine große Überwindung, aber mir bleibt nichts anderes übrig.

Adam scheint dies zu bemerken. Er verbeugt sich vor mir und sagt: "Ja, mein König."

Wie aus dem nichts, fängt meine Brust an höllisch zu schmerzen. Ich krümme mich zusammen und falle auf meine Knie. Adam rennt auf mich zu und hilft mir dabei, nicht komplett umzukippen.

"Kaiden! Was ist los? Verdammt, was hast du?", bombardiert er mich mit panischer Stimme.

"Irina...", verdammt. Meine Schmerzen kommen von ihr. Normalerweise spüre ich ihre Gefühle, oder wenn sie ihn Gefahr ist. Aber dadurch, dass ich sie markiert habe, kann ich auch ihre Schmerzen spüren.

"Ich muss zu ihr..."

"Warte, ich helfe dir."

Wenn ich, als Lykaner solche Schmerzen habe, dann will ich nicht wissen, was meine Erasthai gerade durchmacht. Ich muss so schnell wie möglich zu ihr. Ich kann sie nicht verlieren. Nicht, nachdem sie endlich an meiner Seite ist.

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Im nächsten Kapitel wird die Wahrheit gelüftet, warum sie noch kein Lykaner ist :)