Kaminfeuer, Tee und Sandwiches

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„Möchtest du uns im Kaminzimmer etwas Gesellschaft leisten Harry?"

„Uns?" Der Grünäugige riss seinen Blick von dem Fleck in der gewaltigen Eingangshalle los, an dem bis vor wenigen Augenblicken noch sein Seelengefährte gestanden hatte, und sah nun fragend in das Gesicht des älteren Mannes.

Rabastan gluckste leise. „Ja, einigen Mitgliedern des inneren Kreises und unserem Lord. Mich natürlich mit einbezogen.
Also die üblichen Verdächtigen-
Es würde keinen stören. Du könntest in Ruhe einen Tee trinken und eine Kleinigkeit essen, dann vergeht die Zeit schneller und du bist nicht alleine."

Harry nickte etwas in sich gekehrt, schenkte dem Todesser jedoch schon nach wenigen Sekunden ein zurückhaltendes Lächeln.






„Danke Winxy-."

Der schwarzhaarige Schüler strahlte glücklich und biss in eines der belegten Sandwiches, welche ihm von einer kleinen Hauselfe auf Toms Bitte hin kurz zuvor gebracht wurden, seufzte kaum hörbar und schloss genießend die Augen.
Der Gryffindor hatte gar nicht gemerkt, wie hungrig er war. In Anbetracht seiner unfreiwilligen Fastenzeit auch eigentlich kein Wunder. Er realisierte schon gar nicht mehr wirklich, wann sein Körper nach Essen oder Trinken verlangte.
Umso mehr genoss er jetzt dieses mit Hingabe belegte Sandwich und blendete dabei die immer mal wieder lächelnden und zu ihm schielenden Gefolgsleute des dunklen Lords einfach aus.

Dieser trank ebenfalls genüsslich einen Schluck aus seinem Cognacglas, lächelte kaum sichtbar bei Harrys Anblick und wandte sich dann an den jüngeren Lestrange. „Hat der Fürst erwähnt, wann er wiederkommt?"

Rabastan lehnte sich entspannt auf dem Sessel, in dem er saß, zurück und schüttelte verneinend den Kopf. „Nein. Nicht genau. Er hat nur deutlich gemacht, dass er so schnell wie möglich zurückkehrt.
Was jedoch, laut dem Höllenfürsten nicht allzu lange dauern sollte, da es laut seinen beiden Generälen Belial und Leviathan wohl nur um etwas geht, wobei die Meinung des Fürsten gewünscht wird."



Die folgenden Sätze zwischen dem Lord und den anderen Erwachsenen bekam der Schwarzhaarige nur am Rande mit. Als ihm die Schlagzeile der, so wie es den Anschein hatte, aktuellen Sonderausgabe des Tagespropheten ins Auge sprang, welche unbeachtet etwas weiter von ihm entfernt auf dem Tisch lag.

Der Gryffindor schluckte trocken und Tom verzog verärgert das Gesicht, als er bemerkte, was Harrys Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Griff nun selber nach dem Schundblatt und reichte es dem Jüngeren. „Jaaa-!" Knurrte der Lord, „... das alte Suppenhuhn kann sich anscheinend beim besten Willen nicht vorstellen, dass du von dir aus das Weite gesucht hast!"

Erleichtert realisierte der Grünäugigen, das nicht er für die abrupte veränderte Laune des Lords verantwortlich war. Nahm den Propheten etwas widerwillig entgegen, nicht sicher, ob er es tatsächlich wissen wollte, und fing ungläubig an zu lesen.



Harry Potter verschwunden!

Vor wenigen Stunden erreichte uns die tragische Nachricht, meine lieben Leser, dass sich Harry Potter, der Junge- der- überlebte / Bezwinger des Mannes-dessen- Name- nicht- genannt- werden- darf, nicht mehr an jenem geschützten Ort aufhält, der ihm all die Jahre seit dem überaus tragischen Tod seiner Eltern ein zu Hause gewesen ist.
Jener Ort, der dem jungen Harry Potter durch den Blutschutz seiner geliebten Mutter, welcher durch ihren heldenhaften Tod entstanden ist, ein Zufluchtsort vor den Anhängern des sogenannten dunkelsten Zauberers dieser Zeit sowie vor diesem selbst, gewesen ist.

Wie uns Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore, Besitzer des Orden des Merlin Erster Klasse, Großz., Hexenmst., Ganz hohes Tier, Internationale Vereinigung d. Zauberer und derzeitiger Schulleiter der Hogwarts - Schule für Hexerei und Zauberei mitteilte, wurden bereits alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den jungen Mister Potter ausfindig zu machen, um ihm alle Hilfe zukommen lassen zu können die dieser benötigt, um nach Hause zurückkehren zu können.
Denn laut den Aussagen Professor Dumbledores befindet sich der Junge- der- lebt derzeit ohne jeglichen Schutz dort draußen, da alle seine persönlichen Gegenstände, sowie sein Zauberstab im Hause seiner Verwandten beschlagnahmt wurden.

Was natürlich die naheliegendste Frage aufwirft.

Wurde Harry Potter entführt?!

Leider, meine lieben Leser, lassen die derzeitigen Beweise keinen anderen Schluss zu, was durch die Aussage der beiden besten Freunde unseres Helden, Hermine Granger und Ronald Bilius Weasley, noch einmal bekräftigt wurde.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die ebenfalls in das Hause Gryffindor eingeteilten Schüler der festen Überzeugung sind, dass sich unser Held niemals seiner Verantwortung und Bestimmung von sich aus freiwillig entziehen würde. Und aus diesem Grund nur eine Entführung durch die sogenannten Todesser infrage kommt!

Schulleiter Albus Dumbledore bittet aus diesem Grund darum, dass sich jeder Zauberer und jede Hexe mit einem Hinweis auf den derzeitigen Aufenthaltsort des jungen Harry Potter, sollte er auch noch so belanglos erscheinen, an das Ministerium oder ihn persönlich unverzüglich wendet. Damit unser junger Gryffindor schnellstmöglich jede Hilfe bekommt, die dieser womöglich dringend benötigt.

Wir halten Sie natürlich auf dem Laufenden und hoffen, dass der junge Mister Potter mit Ihrer Mithilfe schnellstmöglich gefunden werden kann.

Es berichtete eure Rita Kimmkorn

Rund um das Leben des- Jungen- der- lebt // Seite 3 - 5.
Exklusivinterview mit Hermine Granger und Ronald Bilius Weasley // Seite 6 - 8.







Harry schmiss den Tagespropheten auf den Tisch und schnaubte wütend!

„Das kann doch nicht wahr sein!", knurrte der junge Parselmund und warf einen wütend funkelnden Blick zum dunklen Lord. „Diese miese Schlampe und ihr Bullshit, den sie verzapft-!
Immer dasselbe! - zu Hause - Zufluchtsort-! Dass ich nicht lache! Ich könnte echt kotzen und ihr einen Avada Kedavra auf den Hals hetzen!"

Zeterte der junge Gryffindor aufgebracht und sah schließlich tief durchatmend in das prasselnde Kaminfeuer. Versuchte sich zu beruhigen, was ihm nach endlos langen Minuten dann auch endlich gelang.



Keiner gab in der Zwischenzeit ein Wort von sich - jeder war in seinen eigenen Gedanken versunken, bis es erneut Harry war, der zur Verwunderung aller das Wort ergriff und leise fragte, ohne den Blick vom Feuer abzuwenden. „Wa-was sind denn jetzt eigentlich wirklich deine Ziele, Tom?!

Warum dieser sinnlose Krieg?"

„Ich möchte mehr Rechte für magische Wesen. Sie sollen in der Gesellschaft ebenso akzeptiert und behandelt werden wie die Zauberer und Hexen, soweit sie dies natürlich selbst wollen.
Außerdem möchte ich, dass die schwarze und weiße Magie gleichgestellt ist." Antwortete der dunkle Lord ebenso ruhig und gefasst nach nur wenigen Augenblicken auf die Frage.

„Ich möchte, dass die Zaubererwelt sich noch weiter von den Muggel abschottet oder die Interaktionen zumindest besser kontrolliert werden. Die Muggel haben zu viel Angst vor uns, um uns zu akzeptieren. Die grauenhaften Dinge, die dir passiert sind, sind mit ziemlicher Sicherheit kein Einzelfall - wir müssen endlich handeln! - warum dieser Krieg? Nun - das ist einfach erklärt - Dumbledore will keines dieser Dinge!"

Harry runzelte die Stirn. „Aber, es ist doch durchaus logisch und gerecht den magischen Wesen gegenüber!" Es herrschte ein Moment des Schweigens, bevor der Grünäugige noch anfügte, „... kann - ich vielleicht etwas tun, um zu helfen?"

Der dunkle Lord verzog seinen Mund zu einem breiten Grinsen und seine Augen blitzten.

„Mit Sicherheit Harry! Mit Sicherheit, wenn du willst."












Der Pottererbe zog seine Beine zu sich auf den bequemen Sessel, kuschelte sich tiefer in die Kissen und wickelte die Decke noch etwas fester um seine Beine.

Leise seufzend sah er den heißen Flammen im nicht weit entfernt stehenden Kamin zu, wie sie die Holzscheite verzehrten und lauschte den Knackgeräuschen, die als Einziges die Stille durchbrachen. Als sich mit einem Mal die Zimmertüre öffnete. Lucifer trat leise in ihr gemeinsames Zimmer.

Harry konnte nicht verhindern, dass ein glückliches Lächeln in seinem Gesicht erschien, als er den Teufel Sekunden später erblickte, genauso wenig wie er verhindern konnte, dass sich seine Augen ungläubig weiteten. Lucifer war nicht allein!

Heaven or Hell (BxM) HarryPotter-FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt