Heaven or Hell (BxM) HarryPotter-Fanfiction

Hogwarts

Nacheinander stiegen sie aus einer der letzten von Thestralen gezogenen Kutschen, die sie wie die Jahre zuvor auch schon zum Schloss hinauf gebracht hatte, und machten sich wie die anderen Schüler auf den Weg zum Eingang des großen Schlosses. Währenddem sich die anderen immer noch leise miteinander unterhielten, ließ Harry den Blick aus seinen heterochromen Augen durch die ihm so vertraute Gegend schweifen.

Nun war es also so weit! Vor der Schwelle hielt er noch einmal kurz inne. Atmete tief ein und übertrat sie. Gleichzeitig ließ er die Luft geräuschvoll wieder aus seiner Lunge entweichen und schloss für ein paar Sekunden seine Augen. Er war wahrhaftig wieder in Hogwarts.

Ein kleines Lächeln schlich sich in das Gesicht des Elben. An dem Ort, der die letzten Jahre über sein zu Hause gewesen war, wären da nur nicht die schlechten Erinnerungen, die diese kleine auflodernde Flamme der Freude in seinem Herzen augenblicklich wieder zum Erlöschen brachten.

Hadrians Blick verdunkelte sich und seine Finger fanden ganz automatisch ihren Weg in das Nackenfell seines geliebten Höllenhundes, in dem er sich leicht fest krallte und erneut durchatmete, doch dieses Mal, um sich zu beruhigen. Dieses Schuljahr würde nichts mehr so sein wie in den anderen zuvor.

Langsam, nun wieder etwas ruhiger, wanderte sein Blick durch die große schlicht dekorierte Eingangshalle und zog dabei jedes Detail in sich auf. Wie immer hatte sich nichts verändert.

„Ist alles okay Harry?" Luna trat mit einem besorgten Ausdruck im Gesicht neben ihn. Der junge Fürst nickte leicht und zwang sich zu einem kleinen Lächeln. „Ja, alles gut. Kommt, wir sollten endlich rein. Meint ihr nicht auch?"

Es waren bereits nur noch vereinzelte Schüler unterwegs, dessen starrende Blicke aus weit aufgerissenen Augen der Blutelb einfach gekonnt ignorierte und sich wieder in Bewegung setzte.

Nur wenige Metern später konnte er allerdings nicht mehr anders, als sein Gesicht zu einer gequälten Grimasse zu verziehen. Sie waren noch nicht einmal in der großen Halle und Hadrian hatte schon jetzt das Gefühl jedes Gespräch der miteinander schwatzenden Schüler mit anhören zu können. War es schon immer so laut gewesen? Wieso war ihm das nie aufgefallen? Kein Wunder, dass die Lehrer ab und zu austickten und ihre Schutzbefohlenen zusammenstauchten. Das war ja nicht auszuhalten! Und es gab durchaus Wesen, deren Ohren noch empfindlicher waren als seine. Welchen Satz hatte McGonagall in ihrem vierten Jahr noch einmal vom Stapel gelassen? Harry schmunzelte ... ach ja - blamable, blindwütige Bande von Brüllaffen! Wie recht die gute Frau doch hatte!

Dem schwarzhaarigen Elben war gar nicht bewusst, dass er immer langsamer wurde und schließlich ganz zum Stehen kam, bis es neben ihm leise kicherte. Überrascht und mit hochgezogenen Augenbrauen wandte sich der junge Fürst dem blonden Engel zu. Luna schmunzelte und legte leicht ihren Kopf schief. „Du siehst aus, als würdest du gleich die Flucht ergreifen Harry. Aber wir sollten wirklich langsam mal da rein. Es wird bestimmt eh gleich angenehm still sein, glaub mir."

Und das war es auch. Schlagartig, na ja fast zumindest. Nacheinander verstummten die ausgelassenen Gespräche, als ihre Gruppe immer mehr Schülern ins Auge fiel, was wohl hauptsächlich Aaron zu verdanken war. Draco gluckste leise, klopfte seinem Freund noch einmal leicht auf die Schulter und lief dann, ohne ein Wort zu sagen, mit den anderen Slytherins auf ihren Haustisch zu.

Hadrian stieß die Luft aus seiner Lunge genervt aus, schenkte der Ravenclaw noch ein schiefes Grinsen und machte sich dann, flankiert von Neville und Aaron ebenfalls auf zum Gryffindor-Tisch, ebenso wie Luna zu den Ravenclaws.

Es hatte nur wenige Augenblicke gedauert, bis die Stille von zunehmendem Getuschel abgelöst wurde und die Lautstärke von Sekunde zu Sekunde immer weiter anschwoll. Es klang fast so, als wären sie mitten in einem Bienenstock. Bis zu dem Zeitpunkt, als Professor Dumbledore von seinem gut gepolsterten Stuhl hinter der Tafel aufstand, sich die Spitze seines Zauberstabes seitlich an den Hals hielt, einen Sonorus-Zauber sprach und mit hallender lauter Stimme meinte, „... meine Lieben Schüler, bitte beruhigt euch wieder!"